Drei-Flüsse-Radltour Lahn-Mosel-Saar

Reisezeit: September 2008  |  von Andreas Rohbogner

Vierter Tag

Der Donnerstag begann damit, dass ich mittels Handy-Fahrplan eine Zugverbindung ab Saarbrücken Hbf 12:49 Uhr zu meinem Heimatbahnhof Westerham an 19:37 Uhr ausfindig machte. So startete ich zügig nach dem Frühstück von Schwemlingen in Richtung Saarbrücken.
Waren die vorigen Tage landschaftlich noch ein absoluter Genuss, verkam die Saar nun zu einem relativ gerade dahinlaufenden Gewässer eingekeilt von Autobahn und Bundesstrasse. Nur einmal, ein gutes Stück vor Dillingen, kamen mir mal für ca. zwei km Zweifel, ob hier überhaupts Schiffe fahren könnten und ob ich mich, bedingt durch langweilige Eintönigkeit, verfahren hätte. Das Rätsel war jedoch schnell gelöst, da an einer Landkartentafel am Radweg ersichtlich wurde, dass der Saarradweg für kurze Zeit an der Nied entlang verläuft, die in Frankreich entspringt und für mich so unbemerkt in die Saar mündete, dass ich sie für ein Stück urwüchsiger, nicht schiffbarer Saar halten konnte, wie am Vortag bei Kanzem, ein Stück vor der Mündung in die Mosel.
Also langweilig, aber mangels interessanter Fotomotive doch recht flüssig weiter in Richtung Saarbrücken, den Zuganschluss im Hinterkopf.
Ab Dillingen gab's wenigstens noch Abwechslung in Form der weitläufigen Anlagen der Saarstahlwerke.

Langgezogenes Werksgebäude von Saarstahl. Von dort schwaderte der "Duft" von verzunderter, stählerner Luft auf mein Flussufer herüber.

Langgezogenes Werksgebäude von Saarstahl. Von dort schwaderte der "Duft" von verzunderter, stählerner Luft auf mein Flussufer herüber.

Werksgelände von Saarstahl im Hintergrund

Werksgelände von Saarstahl im Hintergrund

gehäufte Radwegschilder bei Völklingen

gehäufte Radwegschilder bei Völklingen

Schwerindustrie eingebettet vom Grün der Natur

Schwerindustrie eingebettet vom Grün der Natur

Zech-Fördertürme, vermutlich aus früheren Zeiten der Kohleförderung. Nähere Infos konnte ich nicht einholen.

Zech-Fördertürme, vermutlich aus früheren Zeiten der Kohleförderung. Nähere Infos konnte ich nicht einholen.

Das einzige, was noch volle Konzentration erforderte, um nicht vom Weg abzukommen, war eine völlig verwinkelte, baustellenbedingte Umleitung des Radweges bei Völklingen, aber letztendlich gelangte ich dann problemlos nach Saarbrücken hinein.

Auf einer grossen Saar-Brücke in Saarbrücken zwei "Erinnerungstafeln" an die grossen Durchgangsstationen meiner Drei-Flüsse-Tour, Koblenz und Trier

Auf einer grossen Saar-Brücke in Saarbrücken zwei "Erinnerungstafeln" an die grossen Durchgangsstationen meiner Drei-Flüsse-Tour, Koblenz und Trier

Auch der Radweg zum Hauptbahnhof, den ich nach 55 km und eine Stunde vor Abfahrt des am Morgen eingeplanten Zuges erreichte, war bis auf eine Unzulänglichkeit für einen Ortsfremden recht gut beschildert.
So konnte ich in aller Ruhe die Fahrkarten für mich incl. Fahrrad lösen, wenn auch eine kurzfristige Stellplatzreservierung für's Radl nicht mehr möglich war. Aber mein Rad war das einzige im Radabteil.
An dieser Stelle auch noch ein dickes Lob für den Mitarbeiter im Reisezentrum, der sich parallel zum Ausstellen der Fahrkarten und zu den Stellplatzreservierungsversuchen für's Radl ausgiebig für meine Fahrtroute interessierte, die bayerischen Weisswürste erwähnte und mich mit der Bemerkung, dass er gerne in der bayerischen "Ecke" leben würde, mit einem relativ gut ausgesprochenen "Pfiadi" verabschiedete. Ich liess darauf ein "Servus, habe die Ehre" verlauten. So eine Konversation kann man mit einem Automaten oder beim Online-Kartenkauf im Internet nicht führen.

Eine kleine Impression vom Saarbrückener Bahnsteig: Die Fahrgestelle einer Dampflok und dessen Tender

Eine kleine Impression vom Saarbrückener Bahnsteig: Die Fahrgestelle einer Dampflok und dessen Tender

Da hängt nun mein Radl nach pannenfreien vier Tagen und knapp 400 km  "abgehalftert" in Schräglage im Radabteil nach Stuttgart

Da hängt nun mein Radl nach pannenfreien vier Tagen und knapp 400 km "abgehalftert" in Schräglage im Radabteil nach Stuttgart

Ein Chaos gab's noch auf der Heimfahrt wegen eines Schienenbruchs auf der Zulaufstrecke zum Stuttgarter Hauptbahnhof, weswegen ich durch das Verpassen zweier radgeeigneter Anschlusszüge in Richtung München über 2 1/4 Stunden Zeit verlor. Aber so hatte ich noch die ungeplante Gelegenheit den Stuttgarter Schlossgarten gegenüber dem Hbf zu durchradeln und mich gemütlich an einem Baum gelehnt auf die Wiese zu setzen.
Die letzten gut zwei km absolvierte ich dann am späten Abend vom Heimatbahnhof Westerham nach Feldolling (schnurstracks zum Stammtisch)

Prost Drei-Flüsse-Radltour - war ein riesen Spass !!!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Limburg (Lahn) über Koblenz und Trier nach Saarbrücken
Details:
Aufbruch: 15.09.2008
Dauer: 5 Tage
Heimkehr: 19.09.2008
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Andreas Rohbogner berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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