Durch das Land der Skipetaren

Reisezeit: September / Oktober 2017  |  von Gerd Dorn

Albanien: Koman Stausee

Nachdem unsere geplante Tour durch den Shala River kurzfristig ausfiel, wollten wir mit dem Bus nach Koman fahren und von dort mit der Autofähre nach Fierzë und wieder zurück. Laut Hotel war der Wasserstand dafür ausreichend. Praktischerweise organisierte die Rezeption es so, dass der Bus uns am Hotel abholt. Abfahrtzeit war schon 06:00 Uhr, da hieß es früh aufstehen, das Lunchpaket abfassen um dann in den pünktlich erscheinenden Bus einzusteigen.
Bei den letzten Häusern von Shkodra hielt der Bus dann an und alle Mitfahrer inclusive des Fahrers stiegen aus. Wir waren sehr irritiert, bis uns ein Mitfahrer dann gestikulierend erklärte, dass hier noch eine Kaffeepause eingelegt wird.

Nach etwa 30 Minuten ging es dann über Serpentinen entlang des Koman Stausees. Die Straße war so weit in Ordnung, man hätte sie durchaus auch mit dem PKW fahren können. Im Bus war es natürlich relaxter und man konnte die herrliche Aussicht besser genießen. Außerdem war der Preis mit 10,00 € pro Person für die Hin- und Rückfahrt in Ordnung.

Gegen 10:00 Uhr kamen wir dann im Hafen an und wurden mit einem kleineren Shuttle Bus zur Anlagestelle gefahren. Die Fähre nach Fierzë kostet 5,00 € pro Person, ist also durchaus erschwinglich.
Dann begann einer der schönsten Schifffahrten meines Lebens.
Der Drin wird bei Koman aufgestaut und ist daher bis zu der nordostalbanischen Stadt Fierzë schiffbar. Er schlängelt sich durch die südlichen Ausläufer der albanischen Alpen, die stellenweise mehrere hundert Meter rechts und links des Flusses aufragen. In den albanischen Alpen waren wir bereits am Anfang unserer Tour vom Kosovo aus. Obwohl wir auf kosovarischer Seite ziemlich weit mit dem Auto in die Berge reinfahren konnten, bekamen wir derart spektakuläre Aussichten nicht geboten.

Der fjordähnliche Drin schlängelt sich durch eine schroffe Felslandschaft

Der fjordähnliche Drin schlängelt sich durch eine schroffe Felslandschaft

Auch wenn ein rauer kalter Wind durch das Flusstal wehte, gingen wir nur selten in die Kajüte. Die Landschaft war eigentlich zu atemberaubend, als dass man den Blick von ihr lassen konnte.

Teilweise wird der Koman Stausee als sehr verschmutzt beschrieben und dass die albanische Regierung sich bemühe hier für Sauberkeit zu sorgen. Teilweise habe ich Plastikmüll im Fluss bemerkt. Jedoch nicht in einer derart hohen Konzentration, dass er mich nennenswert gestört hätte. Also wenn es diese Bemühungen tatsächlich gibt, scheinen sie erfolgreich zu sein.
Die Fahrt geht etwa 3 Stunden bis nach Fierzë. Dabei handelt es sich um ein gottverlassenes Nest, welches absolut nicht sehenswert ist. Touristen, die weiter nach Dragobi oder Valbona wollen, werden hier mit geländegängigen Fahrzeugen abgeholt.
Nach etwa 30 Minuten geht es dann zurück nach Koman. Dann wieder mit dem Bus (diesmal ohne Pause) zurück nach Shkodra. Insgesamt hat der Ausflug etwa 11 Stunden gedauert. 11 Stunden, die uns eins der schönsten Erlebnisse auf unserer Tour verschafft haben. Ein derartiger Ausflug ist absolut zu empfehlen.

Da die Lek`s inzwischen knapp waren suchten wir in Shkodra ein Restaurant für den Abend, in dem wir mit noch reichlich vorhandenen Euro bezahlen konnten. Wir wurden fündig und ließen unser Albanien Abenteuer mit zünftigen Ćevapčići ausklingen.

© Gerd Dorn, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Rundreise durch den östlichen Balkan
Details:
Aufbruch: 30.09.2017
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 14.10.2017
Reiseziele: Bosnien und Herzegowina
Montenegro
Kosovo
Mazedonien
Griechenland
Albanien
Kroatien
Der Autor
 
Gerd Dorn berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.