Versuchter Abschied vom Sommer 2019

Reisezeit: Oktober 2019  |  von Manfred Sürig

Im Tal der March gibts auch was zu entdecken: Museumsreif....

Bei morgendlichen Temperaturen um 4 Grad will eine Begeisterung für eine Slowakeiradfahrt weder bei Erich noch bei mir aufkommen, zumal er noch Besorgungen vor sich hat. Also wieder erst mal Hallenbad zum Aufwärmen, danach eigene Besorgungen.
Mir fällt auf, dass bei Erich alle Lampen im Haus noch Glühlampen sind, obwohl er doch seine Heizung mit Solarunterstützung schon vor Jahren auf einen umweltfreundlichen und modernen Stand gebracht hat, der ihm damals fast 60 % Energiekostenersparnis eingebracht hatte.
Ich entdecke im Warenhaus und im Fachhandel jede Menge LED-Birnen und verfalle fast in einen Kaufrausch. Zurück in der Küche tausche ich die Birnen erst einmal aus, Erich, Du kommst von 300 Watt ingesamt auf 30 Watt Verbrauch runter ! Wieviel Prozent Ersparnis nochmal ?
Und jetzt noch ein paar Solarpanels aufs Dach bei soviel Sonnenschein in Mähren - das müßte sich doch noch mal lohnen ! Zumindest eine Empfehlung an ihn, zumal er seine Gartenernten alle zum Eigenverbrauch in Kühlschränken aufbewahrt, die bei so viel Sonnenschein gerade den meisten Strom verbrauchen müßten, den der Sonnenschein liefern könnte.
Ich kann den sommerlichen Sonnenschein auch im Nachinein genießen: Im Garten steht ein Feigenbaum, an dem ich mich uneingeschränkt gütlich tun kann. Da macht es dann auch Spaß, den Garten teilweise umzugraben und möglichst viele Feigenpausen zwischendurch einzulegen.

Morgen soll es zumindest trocken bleiben. Wenn wir erst gegen 11 Uhr bei Sonne starten, können wir noch mal nach Straznice fahren. Dort gibt es ein schönes Dorfmuseum neben einem urigen Restaurant.
Auch heute genieße ich noch einmal das Hallenbad - dabei habe ich zeitweise die ganze Halle für mich allein, allerdings nicht länger als 20 Minuten. Bei etwas Sonne und Windstille starten wir, ohne sofort kalte Hände zu bekommen, ein ganz neues Fahrgefühl ! Gut, dass Erich die Wege genau kennt, so fahren wir Nebenwege überall dort, wo sie nicht im Sumpf versinken und kommen durch schöne Dörfer, teilweise mit Weinanbau:Rohatec, Petrov, In Staznice kommen wir zum Dorfmuseum mit Bauernhäusern und Weinkellern aus Südmähren. Wir sind die einzigen Besucher und können das Gebiet durchwandern, von Schild zu Schild, von Hütte zu Hütte. Erst vor etwa 40 Jahrenn sind die Häuser hierher gekommen, bis dahin wurden sie noch genutzt. Kaum nachvolliehabr, in wie ärmlichen Verhältnissen man hier noch bis in die jüngste Vergangenheit gelebt hat - aber gesund und naturverbunden !

Den Rückweg nehmen wir parallel zur Bahnstrecke von Olmütz nach Breclav, immer durch den Wald bis kurz vor Hodonin. Wieder einen Tag optimal genutzt - die Slowakei vermisse ich eigentlich nicht !

© Manfred Sürig, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
der goldene Oktober kommt bestimmt, so sagt man. Und im Kontinentalklima in der Slowakei kann es da sogar noch sommerlich sein. Also nichts wie hin, aber......
Details:
Aufbruch: 03.10.2019
Dauer: 12 Tage
Heimkehr: 14.10.2019
Reiseziele: Slowakei
Tschechische Republik
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.