Dirt-Road-Fahrten im Canyonlands National Park, Utah / USA

Reisezeit: August 2006  |  von Klaus Gädeke

Im Canyonlands National Park

Die härteste Route war für uns jedoch eine "dirt road" im Canyonlands National Park, den man von Moab aus erreicht.


Der Weg zum Canyonlands National Park: von Moab die Straße 191 nach Westen nehmen, dann links abbiegen in die Straße 313, die zum Canyonlands National Park führt. Es dürften etwa 50 bis 70 km sein.


Nach Einfahrt in den Park fährt man am besten bis zum Visitor Center, um sich die Landkarte des Canyonlands National Park zu holen, auch um nach dem Wege-Zustand zu fragen. Auf halbem Weg zwischen Einfahrt in den Park und Visitor Center biegt linker Hand die Shafer Trail Road vom Colorado-Plateau (1900 m) in die Tiefe zum Colorado hin ab. Die Strecke ist, sofern sie bis Potash am Colorado befahren wird, mit einem Jeep gut machbar. Es geht halt langsam und mit Vorsicht immer den roten Felsen entlang, recht kurvenreich. Auf der einen Seite werden die Felswände immer höher, auf der anderen Seite blickt man in ziemliche Abgründe.

Wir haben nach Ankunft auf dem unteren Plateau, geschätzte 400 m tiefer, rechts die abzweigende White Rim Trail Road genommen, wir wollten an den Colorado hinunter und nicht gleich nach Potash. Auf diesem Trail fährt man zunächst immer in etwa 1300 m Höhe dem Rim entlang, kurvenreich, einen kleinen Pass gilt es zu überfahren; der Trail ist mehr als holprig, hat zahlreiche Schlaglöcher, man kommt nur sehr langsam voran - also man nehme sich viel Zeit! Es ist schon eine Tagestour!
Nach etwa 15 bis 20 Km kommt dann die Abzweigung: man verlässt den White Rim Trail, biegt linker Hand ab zum Colarado hinunter. Dies allerdings sind wohl noch einmal 350 m in die Tiefe auf einer zum Teil sehr steilen Piste, auf welcher, der äußerst schlechten Wegverhältnisse wegen, große Umsicht geboten ist. Wir mussten des öfteren aussteigen und die Unwegsamkeit mit Steinen auffüllen und befahrbar machen. Zuweilen stand unser Jeep auch mächtig in Schieflage. Unsere Hinabfahrt hat entsprechend lange gedauert.

Allerdings wurden wir mit der Stille des Colorado-Flusses am Ende belohnt. Der Fluss fließt hier auf 1200 m Seehöhe. Also hatten wir ungefährr 600 bis 700 Höhenmeter zu überwinden. Auf der ganzen Fahrt sind wir nicht einer Menschenseele begegnet!

Leider kam das dicke Ende auf dem Rückweg nach: unser Jeep streikte bei den mehreren Steilstrecken bergauf. Also mussten alle Mitfahrer aussteigen; nur so konnte der Jeep mit Allrad-Antrieb diese Strecken bewältigen - und auch das nur unter Drangabe eines Rades, das an einem Stein seinen Geist mit großem Knall aufgab.
Das hieß nun, den Wagen mit Gestein am Abrutschen zu hindern und den Radwechsel am Steilhang vorzunehmen. Zum Glück hatten wir ein nagelneues Reserverad dabei. Das geschah in kaum 2 Km Entfernung vom Colorado-River und wir hatten das meiste an Steigung noch vor uns - bis zum White Rim Trail hinauf, der selbst bis zum Shafer Trail auch schwierig zu befahren war. Entsprechend übervorsichtig sind wir dann auch gefahren, um einen weiteren "Platten" zu vermeiden. Ein zweites Reserverad stand nicht zur Verfügung!

Und - wie gesagt - wir haben auf der ganzen Strecke von ungefähr 60-70 km (für Hin- und Rückfahrt) keine anderen Reisenden getroffen, die uns hätten helfen können. Ein Handy hatten wir auch nicht!
Wir haben den Weg jedoch ohne weitere Schwierigkeit mit großer Vorsicht bewältigt und sind des Weiteren nach Potash dem Trail gefolgt. Ab Potash (kein Ort!) am Colorado war die Straße wieder gepflastert.
Vielleicht wäre es klüger gewesen, eine zweite Reisegruppe (mit Jeep) dabei zu haben als nur mit einem Wagen diese Tour zu machen. Eine Anmeldung dieser Fahrt beim Visitor Center des Canyonlands National Park ist sinnlos. Man sagte uns, dies sei eigenes Risiko...

© Klaus Gädeke, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Südweststaaten der USA sind ja beliebte Reiseziele. Dennoch habe ich mit zwei Freunden drei Dirt-Roads auf den Karten ausgesucht und befahren, die offenbar nicht sehr bekannt sind. Es sind "trails", ziemlich schlechte Pisten und es empfiehlt sich, dieselben nur mit Vierradantrieb-Jeep zu befahen, sonst bleibt man gnadenlos hängen.
Details:
Aufbruch: 10.08.2006
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 13.08.2006
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Klaus Gädeke berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.