Kalabrien im Herbst

Reisezeit: September 2003  |  von Angelika Gutsche

Reisetagebuch durch den Norden Kalabriens

Unterwegs im Monte Pollino

Mittwoch

Nach unserem Aufenthalt in Apulien wird das Zelt abgebaut, alles im Koffer verstaut und weiter geht's Richtung Kalabrien. Wir wollen nach Sibari, auf einen Campingplatz. Der hat zwar offiziell schon geschlossen, aber sie lassen uns dort doch noch wohnen. Am Strand einige wenige Wohnmobile, ansonsten ist alles leer. Rex, unser Schäferhund, ist kein Problem, denn die Frau des Campingplatzbetreuers ist eine Deutsche und selbst Besitzerin einer netten Schäferhündin. Wir beziehen ein kleines Holzhäuschen mit Wohnküche, Schlafzimmer, kleines Nebenzimmerchen, Bad und Terrasse. Voll okay.
Der Sandstrand in der langgezogenen Bucht des tiefblauen Ionischen Meeres ist wunderschön. Abends gehen wir in die nahegelegene Pizzeria essen. Zum Einschlafen ein Donna Leon Krimi " Aqua Alta", spielt zwar in Venedig, aber was soll's. Hauptsache Italien!

Donnerstag
Fahren gleich in die Berge, weil die Landschaft - Monte Pollino - von weitem schon so imponierend aussieht, dass wir uns wie magnetisch angezogen fühlen. Zuerst erreichen wir ein Kloster, hinter dem Berg in den Fels gebaut, mit einer stilvollen, in Stein gemeißelten Madonna. Weiter fahren wir in das hinterste Dorf. Die Straße ist zu Ende. Wie eine Wand versperrt das Massiv des Monte Pollino, wild und hoch, die Durchfahrt : Sackgasse! Dieses malerische Dorf mit seiner wunderbaren Bergkulisse, da kann ich nicht anders, als einen ganzen Film verknipsen.

Dann fahren wir weiter zur Grotte delle Nimfe. Die kleine Badeanstalt, mitten in den Bergen gelegen, kostet nur wenig Eintritt. In einer imposanten Grotte wird warmes Schwefelwasser in ein Bächlein gefasst und über Kaskaden in ein Becken des Außenbereichs, in dem sich die Badegäste genüsslich tummeln, geleitet. Von diesem Becken fließt das Wasser durch eine Leitung in ein noch tiefer gelegenes Becken, in dem durch die herabstürzenden, warmen Wassergüsse den Badenden der Rücken massiert wird. Es stinkt unheimlich nach Hölle und Schwefel. Wir sind begeistert von dieser rustikale Badeanlage und verpassen uns vor lauter Freude eine Fango-Ganzkörperpackung, die wir in der Sonne eintrocknen lassen. Wir mutieren zu geaschten Steinzeitmenschen und sind davon überzeugt, dass der Schwefel und die Schlammpackungen unseren Knochen, der Haut und den innereNach diesem Ausflug in die Unterwelt fahren wir zurück nach Sibari, nicht ohne unterwegs noch die Schlucht bei Cherchiara di Calabria auf einem modern abgesicherter Euro-Wanderweg zu erkunden.

Abends erholen wir uns in unserem Bungalow-Häuschen bei selbstgekochter Pasta und vorzüglichem kalabresischen Rotwein.
n Organen überaus gut bekommen.

Bergwelt des Monte Pollino

Bergwelt des Monte Pollino

Grotte delle Nimfe

Grotte delle Nimfe

Wassermassagen im Schwefelbecken

Wassermassagen im Schwefelbecken

Schwefelpackung

Schwefelpackung

© Angelika Gutsche, 2004
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: September 2003
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2003
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Angelika Gutsche berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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