Zu Fuß von Genua zu den Cinque Terre

Reisezeit: August 2007  |  von Matthes Jansen

Ligurien ist eigentlich zu schön, um sich nur ein oder zwei Orte anzugucken. Wir wollten so viel wie möglich sehen, also machten wir uns zu Fuß auf, um entlang der Küste von Genua zu den Cinque Terre zu wandern.

1 Tag: Abreise – Von Aachen nach Bogliasco

Um 13.30 Uhr am 5.August 2007 begann die Tour, es ging von Aachen mit dem Zug über Köln Hauptbahnhof zum Flughafen.
Mit leichter Verspätung kamen wir um 20.30Uhr in Mailand Malpensa an. Bustickets wurden gekauft für die Fahrt nach Mailand, um dann festzustellen, dass der nächste Bus in 40 Minuten fuhr, so ging es dann doch mit dem Konkurrenzunternehmen zum Mailänder Bahnhof. Als dann noch rechtzeitig 3 Zugtickets nach Genau ergattert werden konnten, lehnten wir uns entspannt zurück, der Plan war aufgegangen, nun waren wir in den nächsten 11 Tagen nicht mehr von Fahrplänen abhängig, nur noch von unserer Füßen, ein erleichternder Gedanke.
Um 0.20 kamen wir am Hauptbahnhof von Genua an. Mit einem Sicherheitsabstand von 1 km ging es um den berüchtigten Genueser Hafen dann Richtung Osten, die Wanderung an die Cinque Terre hatte begonnen.

Nach etwa. einer Stunde tat sich vor uns eine großzügige, helle Promenade auf, den Hafen hatten wir somit hinter uns gelassen, fortan konnte es am Wasser entlang gehen.
Trotz der fortgeschrittenen Stunde, unsere Uhren zeigten nun 2 Uhr an, waren wir nass geschwitzt, nicht nur vom Tragen der Rucksäcke, auch durch die für eine Nacht extrem hohe Temperatur, Apothekenthermometer pendelten zwischen Werten von 23-27° C.
Gegen 3 Uhr begannen dann die Rücken schließlich zu signalisieren, dass 24kg Rucksäcke eine ungewohnte Erfahrung waren.
Die Stadt zog sich immer weiter entlang der beleuchteten Küste, so wurde die Orientierung wenigstens erfreulich überflüssig.
Wir legten in Parks 2 ausgedehnte Pausen ein, um der überrumpelten Physis, die normalerweise um diese Zeit nicht mit Gepäck durch die Gegend stampfen muss, eine Verschnaufpause zu gönnen. Beide Male störten wir dabei irgendein Pärchen beim nächtlichen Techtelmechtel.
Um 4 Uhr erreichten wir endlich Nervi, unser erstes Ziel auf dieser Tour. Die Straßen führten jetzt nicht mehr ausschließlich am Meer entlang, zahlreiche Villen versperrten die Sicht und ließen ahnen, dass die Strände hier, wenn es dort überhaupt welche gab, privat waren.
Gegen 5.15 Uhr standen wir plötzlich vor dem Ortseingangsschild von Bogliasco. Zwar war uns der Ort völlig unbekannt und auf der Karte nur kleingedruckt vermerkt, jedoch war sofort klar, wir würden nun hier bleiben: Hier gab es nämlich, einem Heil versprechenden Schild zufolge, einen Campingplatz. Für eine Nachtwanderung als Auftakt der des Trips, waren wir weit genug gekommen. Es ging also zum Campingplatz, 2 km hoch auf einen Berg, der uns an diesem Abend der Rest gab. Es war 5.45Uhr, als wir vor der geschlossenen Anmeldung ankamen, um 8Uhr machte sie auf. Wir machten es uns also davor auf unseren Iso-Matten gemütlich, ich schlief sofort ein.
Gegen 7 Uhr weckte mich Geschrei, kurz darauf kam ein ca. 25Jähriger ruhigen Schrittes durch das bis dahin geschlossene Tor vom Campingplatz, ging zu seinem davor geparkten BMW und öffnet den Kofferraum. Das alles sah ich aus dem Augenwinkel, eigentlich wollte ich nur wieder einschlafen. Plötzlich hinter dem BMW wieder das Geschrei, ich musste kurz an Indianer denken. Wir guckten Ihn nun alle an. Er kam um den BMW herum und als er sah, dass wir uns wunderten, fragte er mich, ob ICH ein Problem hätte. Ich war irritiert, die halbwache Zustand und dieser komische Mensch überforderten meinen, sich nach Ruhe sehnenden Kopf, ich guckte ihn nur an. Er fragte mich weitere 4-5 Male, da wurde es mir zu eintönig und ich legte mich wieder hin. Er fing wieder an zu schreien. Das gute daran war, dass nun der Campingplatzbetreiber wach wurde, nach einem Wortwechsel mit dem offensichtlich verwirrten Franzosen und einigen Drohungen fuhr dieser ab und wir fragten, ob wir schon unser Zelt aufbauen dürften... wir durften.
Gegen 7.30 Uhr legten wir uns in dieser ersten Nacht schlafen.

© Matthes Jansen, 2007
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 04.08.2007
Dauer: 12 Tage
Heimkehr: 15.08.2007
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Matthes Jansen berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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