Auf in den Norden Namibias!

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Uta Kubik-Ritter

Otjiwarongo & die Geparden

Wir haben bei der Planung unserer Reise darauf geachtet, dass die einzelnen Strecken zwischen den Lodges nicht allzu lang sind. Doch einmal sind (müssen) wir davon abweichen. Aber es ist Sonntag, als wir von Rundu aus Richtung Süden über die B8 und B1 nach Otjiwarongo fahren. D.h., 18 km vor der Stadt kommen wir an dem Hinweisschild zur Aloegrove Lodge an. Hier biegen wir ab und fahren über Farmgeländen bis zu den Zäunen, die eben diese Farm von der Lodge trennen. Da hat seinen Grund darin, das früher beides zusammen von der Farmerfamilie bearbeitet wurde. Doch seit einigen Monaten haben Sabine und Luc die Lodge und das Gelände darum von dem Farmer übernommen.

Vor uns liegen 18 km über rote, aber gut ausgebaute Sandpisten. Die Wege sind immer wieder unterbrochen durch Gatter, die wir aber über Eisenrohre im Boden umfahren können. Nur das letzte Tor versperrt den Weg. Wir müssen uns erst einmal über die Gegensprechanlage anmelden, bevor uns Luc das Tor öffnet. Nach dem Durchfahren schließt es sich automatisch wieder und wir fahren jetzt die letzten sechs Kilometer langsam ansteigend auf Höhe.

Nur noch dieses Tor, dann haben wir unser Ziel erreicht …

Nur noch dieses Tor, dann haben wir unser Ziel erreicht …

Die Häuser der Lodge selbst liegen oben auf dem Hügel und tatsächlich haben wir von hier einen Rundumblick über Lodge- bzw. Farmland bis hin zum Waterberg Plateau im Osten. Morgen früh - so verspricht Sabine - werden wir einen traumhaften Sonnenaufgang von dem geschlossenen Balkon unseres Bungalows Nr. 2 erleben (stimmt!).

Schau ins Land!

Schau ins Land!

Sabine und Luc kommen aus Belgien und wir haben kein Problem der Verständigung. Sabine spricht deutsch und mit Luc reden wir eben englisch.
Beide sind begeisterte Fotografen und Tierliebhaber.

Wir machen uns deshalb auch auf und gehen auf "Wildfütterung". Besser gesagt: wir fahren mit dem Unimog über schmale Pfade hin zu den extra eingezäunten Gehegen innerhalb des Lodgegeländes. Und was erwartet uns dort?

Im Gehege Nr. 1 lebt ein Leopard. Scheu wartet er im dichten Gehölz auf sein Fressen, das Luc ihm bringt. Wir - die Menschen - sitzen abgeschottet hinter einer Wand und warten auf den Leopard. Er kommt ganz vorsichtig heran, aber das Frischfleisch ist letztendlich stärker als seine Vorsicht. So gelingen schöne Bilder ...

Leopard

Leopard

Im Gehege Nr. 2 leben der Löwe Simba, die Löwin Elsa und ihre Tochter Chiara. Alle drei sind nicht so ängstlich. Ein hoher Zaun schützt Mensch und Tier voreinander. Luc kommt mit den Futtereimer; die Löwen warten darauf voller Erwartung. Wir haben dann die Möglichkeit zum Fotografieren durch Gucklöcher im Zaun. So gelingen auch hier schöne Bilder ...

Simba, der Löwe

Simba, der Löwe

Im Gehe Nr. 3 leben Tom und Jerry. Sie wissen nicht, wer das ist? Das sind die beiden Lieblingstiere von Sabine und Luc: Geparden. Die beiden Großkatzen warten schon am Ende des Geheges auf den Unimog und alle drei (Tiere und Maschine) starten zum Wettlauf. Jeder auf seiner Zaunseite. Wir gehen rein in das Gehege, denn der Eimer mit dem Fressen ist den beiden wichtiger als wir. Außerdem sind sie sehr stark auf Luc fixiert, der sie perfekt in Griff hat. So gelingen auch hier wieder schöne Bilder ...

Wer ist Tom? Und wer ist Jerry?

Wer ist Tom? Und wer ist Jerry?

Beide - Sabine und Luc - arbeiten viel mit den Großkatzen und haben guten Kontakt zum CCF (Cheetah Conservation Fund). Diese Organisation vermittelt zwischen Mensch und Tier. Immer kleiner werdende Gebiete sind der Grund dafür, dass viele Geparde genetische Probleme haben.

Wir machen meist am späteren Nachmittag Fahrten mit dem Unimog über das Lodgegelände. Klar, dass wir uns freuen, wenn die kleine Giraffe - gerade mal 10 Tage alt - unseren Werg kreuzt. Luc erzählt bei diesen Touren viel über das Leben hier draußen.

Währenddessen kümmert sich Sabine in der Lodge um das Dinner. Sie kocht fantastisch und wir genießen die Abende im Haupthaus zusammen mit den Gastgebern. Typisch afrikanisches Ambiente ist mit europäischer Esskultur gepaart. Der Tisch ist hübsch eingedeckt; der Wein hat die richtige Temperatur und der Käse erst ... !!!
Für uns, die wir so richtige Käseliebhaber sind, ist Namibia eigentlich nicht das richtige Reiseland, denn wer will schon vier Wochen lang nichts anderes als Cheddar essen? Doch bei Sabine haben wir Glück. Sie hat eine Nachbarin (die lebt allerdings gut 50 km entfernt). Und diese Nachbarin ist gebürtig aus Holland. Auch sie hatte irgendwann das Käseeinerlei satt; lernte die Käseherstellung in Europa und produziert nun auf ihrer Farm viele unterschiedliche Käsesorten. Wir fühlen uns wie im Käseparadies, wenn Camembert und Kleekäse usw. usw. auf den Tisch kommen. Zusammen mit frisch gebackenem Brot von Sabine erfreut es unseren Gaumen.

Wir fühlen uns wie „Jenseits von Afrika …“

Wir fühlen uns wie „Jenseits von Afrika …“

Doch irgendwann gehen auch die schönsten Tage auf der Aloegrove Lodge (und in Namibia) vorbei. Wir fahren zurück nach Windhoek und schnuppern noch einmal einen Tag das Stadtleben. Morgen bringt uns dann der Flieger wieder zurück nach Deutschland.

Und wenn Sie - liebe LeserInnen - noch mehr von unserer Reise lesen möchten, so tun sie es. Schauen Sie einfach mal hier vorbei: http://www.kuris-reisen.de/namibia_2007.html

Schönes Fernweh !!!

© Uta Kubik-Ritter, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für uns ist es die zweite Reise in dieses Land im südlichen Afrika. Namibia ist mit 824.292 qkm einfach zu groß, um es in einem Urlaub „zu entdecken“. Waren wir beim ersten Besuch in der Namib Wüste, in Swakopmund und in Etoscha, so zieht es uns dieses Mal von Windhoek aus an den Waterberg und über Grootfontein in den Caprivi. Am Ende der Reise geht es dann wieder zurück nach Otjiwarongo an den Waterberg.
Details:
Aufbruch: September 2007
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Oktober 2007
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Uta Kubik-Ritter berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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