Whirlwind Tour durch den Iran

Reisezeit: April 2007  |  von Andre Schoch

Esfahan - das Juwel Persiens

16.04.2007

Chahar Bagh Abbasi, der Hauptboulevard Esfahans

Chahar Bagh Abbasi, der Hauptboulevard Esfahans

Ich fuhr die gut 5 km vom Busterminal hinein ins Zentrum, wo es auf dem Hauptboulevard sogar einen Fahrradweg gab, und verbrachte erst einmal zwei Stunden damit ein adäquates Zimmer zu finden. Alle im Reiseführer empfohlenen Hotels existierten entweder nicht mehr oder hatten ihre Preise drastisch erhöht, ohne jedoch ihren Standard zu verbessern. Ich fand schließlich aber dann doch ein Zimmer, das seinen Preis wert war, in einer neuen, zentral gelegenen Herberge mit dem bescheuerten Namen 'Tourist Hotel'. Das Zimmer hier war zwar nicht billig (30$, nicht verhandelbar), aber das Preis-Leistungsverhältnis stimmte, genauer gesagt, es war ein Schnäppchen für ein großes, komfortables 4* Zimmer mit King Size Bed und Faux-Marmorbad. Gut angelegtes Geld, zumal die Check-Out Zeit im Iran 14 Uhr nachmittags ist, und ich das Zimmer somit 30 Stunden nutzen konnte.

Zimmer im Tourist Hotel

Zimmer im Tourist Hotel

Nach einer wunderbaren Dusche begann ich sogleich mit einer Stadterkundung, fuhr durch die kilometerlangen Parkanlagen am Fluss entlang, wechselte die Uferseite über pittoreske historische Brücken, umrundete den weltberühmten Imam Square mit seiner atemberaubenden Architektur und ging auf Tee und Gebäck (1000T) ins Qaysarieh Teehaus, von dessen Veranda sich grandiose Ausblicke auf eben diesen Platz boten.

Sis-o Seh Brücke

Sis-o Seh Brücke

Khaju Brücke

Khaju Brücke

Imam Sq

Imam Sq

Blick auf den Imam Sq von der Terrasse des Qaysarieh Teehaus

Blick auf den Imam Sq von der Terrasse des Qaysarieh Teehaus

Nach einer Besichtigung des Chehel Sotun Palastes aus dem 16.Jhd fuhr ich dann durch den schönen, großen Hasht Behesht Park mit seiner alten Palastruine zurück zum Hauptboulevard Chahar Bagh Abbasi.

Chehel Sotun Palast

Chehel Sotun Palast

Esfahan erfüllte alle meine Erwartung und mehr. Diese Stadt ist der Traum eines jeden Reisenden : gepflegt, grün, malerisch, entspannt...perfekt eben.

Hasht Behesht Park

Hasht Behesht Park

Zu Mittag aß ich im Sharzad, einem der edelsten Lokale der Stadt mit opulentem Speisesaal, wo leider gerade eine japanische Reisegruppe abgefüttert wurde. Das Essen hier war ordentlich und nicht allzu teuer, der Service war jedoch sehr schlecht. Ich bestellte die hiesige Spezialität Esfahani Biriani (2100T), ein sehr füllendes Gericht, eine Art Fleisch-und Gemüsefrikadelle im Fladen in Joghurt und Tomatensauce getauchten Brotstücken.

Sharzad

Sharzad

Nach diesem Essen benötigte ich erst einmal einen Mittagsschlaf - gut, dass mein Hotel direkt gegenüber lag - bevor ich zum Sonnenuntergang noch einmal zum Imam Sq ging. Beleuchtet wirkte der Platz noch magischer.

Imam Moschee

Imam Moschee

Mein Abendessen im Bastani Traditional Restaurant in den Arkaden des Imam Platzes war gut, nicht billig, aber hier war der Service aufmerksam und man konnte gegen einen kleinen Aufpreis auch traditionell auf Teppichen und Polstern sitzend dinieren. Ich bestellte sehr feines Chicken Fesenjun (5000T) und klassisches Gemüsekhoresht (2400T); ausnahmsweise mal keine Kebabs heute!

Bastani Traditional Restaurant

Bastani Traditional Restaurant

17.04.2007

Nachdem ich morgens einen sehr langen Spaziergang durch den Bazaar zur schönen Jameh Moschee und zurück zum Imam Sq gemacht hatte, wo ich wieder auf Chai und Gebäck ins Teehaus gegangen war, hatte ich mein Sightseeing Programm in Esfahan eigentlich abgeschlossen; ich konnte also einfach so in den Tag hinein leben und die Atmosphäre der Stadt genießen. Der Bazaar von Esfahan ist längst nicht so schön und atmosphärisch wie der von Shiraz, dafür sind die Parks am Fluss umso wunderbarer und ich verbrachte den Großteil des Nachmittags auf der Wiese neben der Sis-o Seh Brücke und las in meinem Buch oder beobachtete das Treiben.

Sheikh Lotfollah Moschee

Sheikh Lotfollah Moschee

Jameh Moschee

Jameh Moschee

Mein Mittagessen bestand heute endlich wieder aus Chicken Kebab und Joghurt, lecker mariniert und billig (2000T) im einfachen Restaurant-e Sa'adi auf dem Chahar Bagh Abbasi.
Abends machte ich noch einmal eine Tour entlang des Flusses - Esfahan ist eine wunderbare Stadt zum Radfahren - und machte einen kleinen Spaziergang durch Jolfa, Esfahans sehr gepflegtes, charmantes christlich armenisches Viertel, wo sich die modernen Cafés der Stadt befinden und die gewagtesten Outfits zu bewundern sind.
Mit dem Nachtbus ging es dann zurück nach Teheran, diesmal in einem der echt funky 60-er Jahre Mercedes Busse, die fast nichts kosten (1800T). Ich kam leider zu spät auf die Idee, dass ich bei diesem Preis ja zwei Tickets hätte kaufen können, dann hätte ich es echt superbequem gehabt. Na ja, das nächste Mal eben!

© Andre Schoch, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Einwöchige Reise durch den Iran im April 2007. Dank guter Planung, Nachtfahrten und einem Fahrrad für die Stadterkundungen konnte ich in dieser kurzen Zeit alle Haupttouristenziele dieses wundervollen Landes - Teheran, Yazd, Shiraz, Persepolis, Esfahan - besuchen, ohne dass mir die Reise stressig oder gar gehetzt vorkam.
Details:
Aufbruch: 12.04.2007
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 19.04.2007
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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