6 Wochen Sprachreise Kuba/Habana

Reisezeit: September - November 2007  |  von Philippe Lehmann

Die Universitaet und die Altstadt

Montag Morgen und ich mache mich auf zur Universitaet. Endlich in kurzen Hosen, T-Shirt und Flip-Flops. Aus Mangel an Sachen musste ich zuvor ja immer in Turnschuhen und Jeans durch die Hitze laufen.

Die Uni und Kinder die fuer den 10. Oktober proben

Die Uni und Kinder die fuer den 10. Oktober proben

Ich lerne auch gleich viele Deutsche kennen (die hier wie auch in den Laendern, die ich spaeter bereisen werde, eindeutig ueberpraesentiert sind) und darf mich gleich an einem Sprachtest versuchen um mich in einen entsprechenden Kurs einstufen zu lassen.
Zu meiner Ueberraschung bringt man mich gleich in der Mittelsufe unter. Wie genau ich das angestellt habe ist mir zu dem Zeitpunkt ein Raetsel.
Und das wars dann auch mit der Uni fuer heute und mit der Sprachreisenorganisation geht es fuer den Rest des Tages auf eine Sadtrundfahrt/-fuehrung durch die Altstadt.
Viele bunte, renovierte aber auch z.T. zerfallene Haeuser, Marktstaende die Kanarienvogel verkaufen und mein erster Friseurbesuch in einem Salon aus den 50ern.
Der naechste Tag bricht an und konfrontiert mich zugleich mit der kubanischen Buerokratie. Damit ich 6 Wochen an dem Spanischkurs teilnehmen darf, muss ich mein eigentlich vom Zeitraum her ausreichendes Touristenvisum (das ich schon bezahlt habe) in ein Studentenvisum umtauschen und darf eine Stunde warten, 60 Euro bezahlen und nochmal 2 Wochen warten um meinen Reisepass und mein Visum wiederzubekommen. Bis dahin bin ich ohne Papiere und werd das Gefuehl einfach nicht los, dass irgendjemand sich an der Spitze des kubanischen Staates dumm und daemlich verdient.
Aber vielleicht ist das kubanische Gesundheits- und Bildungsystem, das jedem Kubaner kostenfrei zugaenglich ist, tatsaechlich so teuer dass es saemtlicher Einnahmen aus der Tourimusbranche bedarf, um es zu finanzieren.
So vergehen jedenfalls die ersten Tage. Ich spiele derweil mit dem Gedanken zu einer kubanischen Gastfamilie zu ziehen. Ich fahre mit einem dieser uralten Ami-Schlitten und die Bremsen versagen zum Glueck nicht. Ich weiss deutsche Spaghetti zu schaetzen, denn hier scheint es als wuerden die Kubaner die Spaghetti Stunden kochen. Ich esse Huehnchen und Reis aus einem Pappkarton in einer dunklen Strasse und frage mich, ob mein Magen sich je wieder davon erholen wird. Ich besuche das kubanische Nationalmuseum und bin danach nicht ganz sicher, ob ich sowas mit der Hilfe eines kleines Geschichtsbuch nicht auch selbst hinbekommen haette.. Einzig eine Nachbildung der Atomraketen aus der Kubakrise und die Granma (mit der Fidel Castro und Che Guevara von Mexiko nach Kuba gekommen sind um die Revolution zu beginnen) sind von Interesse.

Eine russische Atomrakete

Eine russische Atomrakete

Am Freitag Abend geht es zusammen mit einigen von der Sprachschule in eine Diskothek und als Auslaender merkt man schnell, dass dies anscheinend auch der Ort ist, wo leichte Maedchen versuchen ihr Geld zu verdienen, was ja offiziell verboten ist.

© Philippe Lehmann, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Wochen Universitaet in Habana 1 Woche Urlaub auf dem Land
Details:
Aufbruch: 27.09.2007
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 10.11.2007
Reiseziele: Kuba
Der Autor
 
Philippe Lehmann berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.