Italien - Sardinien 2007

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Uschi Agboka

Aufenthalt Sardinien

Aufenthalt Sardinien 5. bis 17. Tag

Montag, 17. September 2007 - 5. Tag - 1. Tag Sardinien

Bin heute schon um 7 Uhr aufgestanden und habe erste Einkäufe im Dorf gemacht, für Frühstück und Abendessen, denn durch die tolle Küche habe ich noch mehr Spaß am Kochen abends, wenn wir heimkommen von unseren Touren. Es wird heute ein herrlicher Tag, aber wir lassen es langsam angehen, heute gibt es keine große Ausfahrt, sondern wir fahren erst mal nach Iglesias zum einkaufen (alkoholfreies Bier für Rolf), bummeln und im Cafe sitzen. Es ist heiß, 31 Grad. Gegen 14 Uhr sind wir zurück, duschen und machen es uns gemütlich. In diesem Jahr gibt es in der Wohnung alle deutsche Sender im Fernsehen. Zum Abendessen haben wir sardisches Huhn mit Salat.

Dienstag, 18. September 2007 - 6. Tag - 2. Tag Sardinien

In der Nacht hat es geblitzt und gedonnert und man dachte an Regen, aber Fehlanzeige. Um 7 Uhr stehe ich auf und gehe zum Bäcker, frisches Brot kaufen. Um 9.30 Uhr fahren wir nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse los. Es geht gen Süden, erst durch das Gebirge, schöne kurvige Straßen, dann an der Küste entlang. Wir sehen den Torre di Porto Scuso und machen am Fuße des Torre di Chia Halt. In der Strandbar haben wir Wasser und Wein und ich erstehe bei einem fliegenden Händler aus Senegal 2 Kleider für 22 Euro, denn es ist sehr warm dieses Jahr in Sardinien und darauf bin ich mit meinen mitgebrachten wenigen Dingen nicht eingestellt. Es ist heiß, aber es geht ein Wind und so lässt es sich aushalten im Schatten. Es ist inzwischen 12.30 Uhr und Rolf macht sich auf den Aufstieg zum Torre (Turm), um diesen aus der Nähe zu betrachten. Ich bleibe unten am Meer im Schatten, mir ist das zu warm in den dicken Motorradklamotten. Dann geht es weiter, die Straßen sind menschenleer, es ist Mittagszeit und so können wir gut fahren. Es geht wieder quer durch die Berge, selten sieht man ein Haus, viel Wald und dann kommen wir am Castello Aquafredda vorbei. Majestätisch schauen die Überreste der alten Burg über das Land. Und dann sind wir in Villamassargia zurück, 125 Meilen (202 km). Es ist 15 Uhr, wir duschen und relaxen.

Heute gibt es sardisches Kaninchen an Zucchini, Tomaten und Oliven, dazu Salat.

Mittwoch, 19. September 2007 - 7. Tag - 3. Tag Sardinien

Wir fahren um 9.20 Uhr los, Richtung Norden, durch das Gebirge (Barbagia) bis nach Arizo (800 m hoch). Dort gegen 12 Uhr machen wir Expressopause - 2 Euro. Später dann weiter nach Fordongianus, zu alten römischen Thermen. Noch heute gibt es hier ein feudales Thermalbad, welches wir jedoch nur von außen sehen.
Aber aus den alten Ausgrabungen können wir entnehmen, wie komfortabel damals die Bäder schon waren. Das Wasser ist heiß und am liebsten würde ich mich mit meinem kaputten Rücken hineinsetzen. Auch heute ein heißer Tag, aber da wir durch das Gebirge fuhren, war es einigermaßen auszuhalten. Der Tag war lang, 203 Meilen (327 km). Heute Abend gibt es Nudeln mit Fisch und Salat.

Donnerstag, 20. September 2007 - 8. Tag - 4. Tag Sardinien

Heute macht Rolf eine Tour alleine. Ich bin mit Inge in die Nähe von Gonnesa an einen schönen Strand gefahren. Wir haben uns den ganzen Tag unter den Sonnenschirm gesetzt und gequatscht. Die Zeit verflog im Nu und ich habe gar nicht gemerkt, dass ich mir einen Sonnenbrand am linken Oberschenkel und an der linken Schulter geholt habe. Aber gut eingecremt ging es dann. Um 16 Uhr sind wir nach Hause gefahren, war auch mal schön, am Meer zu sitzen, kaum Leute an dem schönen Strand und einfach nur die Natur zu genießen. Rolfs Fahrt ging durch das Gebirge, 212 Meilen (341 km). Irgendwie haben wir einander vermisst.
Heute Abend gibt es die 2. Portion sardisches Kaninchen und Salat. Dazu haben wir offenen sard. Rotwein und alkoholfreies Bier.

Freitag, 21. September 2007 - 9. Tag - 5. Tag Sardinien

Heute schlafen wir lange, ich habe gestern am Meer zu viel Sonne getankt. Und ich bin müde, erst um 8.30 Uhr aufgestanden. Dann ins Dorf einkaufen, dort, wo die Alten des Dorfes einkaufen: Kalbfleisch, frische Dorade . Alles günstig und super frisch. Der Fischladen ist für jeden Koch ein Traum, mindestens 15 Sorten verschiedene Fische, Calamare, Krabben etc. Um 10.30 Uhr fahren wir los, Richtung Gonnesa, dann an der Küste entlang, immer mit Blick auf den Pan di Zucchero (Zuckerhut), ein Fels im Meer. Wir laufen einen Rundweg um einen Berg herum, immer mit Blick auf das Meer. Traumhaft. Die Straße, die wir fahren, ist eine der schönsten Küsten- und Bergstraßen Sardiniens, mit vielen Kurven und wenig Verkehr. In Buggeru halten wir an einer Bar, die oberhalb des Ortes liegt, so haben wir einen Blick über das Dörfchen, auf den kleinen Hafen und das Meer.
Weiter geht es auf der tollen Straße zum Tempel von Antas, den wir schon letztes Jahr besichtigten und der uns so gut gefiel. Es ist ein mystischer Ort! Unser Tag war sehr schön, 70 Meilen (113 km).
Heute Abend essen wir mit Inge und Salvatore im Ageriturismo, 22 Euro pro Person. Dafür gibt es Wasser, Wein, verschiedene Antipasti, u. a. Schnecken, Schinken, Peccorino, Auberginen und Zucchini, gefüllte Taschen, dann folgen zwei Pastagerichte und später der Fleischhauptgang, Schweine- und Lammfleisch. Dann gibt es noch Espresso und Mirto, ein guter sardischer bitterer Likör.
Später werden wir noch von dem Wirt mit Musik und Liedern unterhalten und Inge und ich singen ein bisschen mit.

Samstag, 22. September 2007 - 10. Tage - 6. Tag Sardinien

7.30 Uhr aufstehen, einkaufen und gemütlich frühstücken auf der Terrasse. Dann um 9.30 Uhr Abfahrt nach Cagliari. Rolf hat bei "unserer Tankstelle" in Villamassargia noch seine Schulden getilgt, denn seit Tagen konnte er nicht mit seiner Kreditkarte bezahlten, da die Telefonleitung defekt war. Aber dem Tankwart war er kreditwürdig, er kannte uns schon vom letzten Jahr und wir kommen jeden Abend nach der Tour hier zu tanken. Auf der Via Roma trinken wir im Cafe Torino, der Hausbar der Bewohner Cagliaris, Espresso und dann geht es an der traumhaft schönen Küste entlang nach Villasimius, Costa Rei. Dort um 13 Uhr Pause und Espresso trinken auf der Piazza. Hier merkt man den Touristenort, zu viele Leute, teuer. Und so fahren wir weiter bis Muravera und dann quer durch die Barbagia Richtung Heimat. Heute hatten wir 166 Meilen (267 km).
Zum Abendessen gibt es im Ofen gebratene Dorade mit Salat. Ein Festessen.

Sonntag, 23. September 2007 - 11. Tag - 7. Tag Sardinien

Wir schlafen bis 8 Uhr, frühstücken und fahren dann los, Richtung Fluminimaggiore und dann weiter zur Costa Verde, die Küste mit den wunderschönen großen Sanddünen, fast unberührt vom Tourismus. In Torre dei Corsari trinken wir Kaffee, Cappuccino und Wein. Wir sitzen auf der Terrasse mit einem herrlichen Blick auf Meer und Dünen und genießen das schöne Wetter. Um 14 Uhr fahren wir eine andere Straße über Villacidro nach Hause, wo wir gegen 15.15 Uhr ankommen, nach 128 Meilen (207 km). Heute gibt es sardisches Schafsfleisch, gebraten und Salat. Eine Köstlichkeit.

Montag, 24. September 2007 - 12 Tage - 8. Tag Sardinien

Am frühen Morgen regnet es, so schlafen wir bis 9 Uhr, dann Einkauf im Regen, aber es ist warm. Ich mache einen Bummel durch die Geschäfte, erstehe einen schönen Teppich für unsere Küche und genieße in der Bar am Piazza einen Vernaccia, eine Weißweinspezialität aus Oristano, ähnlich dem span. Sherry. Die alten Männer des Dorfes kennen mich vom letzten Jahr und so quatschen wir eine Weile. Um 12 Uhr bin ich zurück, es hat aufgehört zu regnen und so fahren wir mit dem Motorrad los. Wir fahren an der Küste entlang bis Pula, es ist sonnig, aber am Himmel drohen dunkle Wolken. Wir sitzen in Pula in einer kleinen Bar, Rolf genießt sein Zigarillo. Dann fahren wir über Teulada zurück, um 17 Uhr sind wir in Villamassargia, 130 Meilen (209 km). Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Wildschweinsauce und Salat.

Dienstag, 25. September 2007 - 13. Tag - 9. Tag Sardinien

Heute haben wir bis 7.30 Uhr geschlafen, dann kurzer Einkauf: Fisch, Fleisch, Gemüse. Es ist einfach toll, jeden Tag die Sachen so frisch zu bekommen. Frühstück dann in der Sonne auf der Terrasse und dann los, Richtung Gebirge, in die Provinz Nuoro. Man hat auf den Strecken, die wir fahren, einen herrlichen Blick über das Land. Um 12 Uhr halten wir in Perdasdefogu, trinken Cappuccino und Wein. Hier verziert man den Cappuccino mit einem Herzchen. Hübsch anzusehen. Dann weiter durch die Berge. In Villaputzu trinken wir nochmals Espresso, Eis, Wasser - 2,10 Euro! Und wir erleben ein italienisches Schauspiel, ein richtiges Straßenspektakel. Ein älterer dicker Mann wurde von einem Jugendlichen mit dem Moped angefahren. Viel getan hat er sich nicht, aber es kam trotz der herbeigerufenen Polizei fast zu Handgreiflichkeiten. Kino auf Italienisch auf der Straße. Gegen 17 Uhr sind wir zurück, 200 Meilen (322 km).

Heute gibt es nochmals frische Dorade und Salat. Bei uns in Passau kostet das Kilo Dorade (nicht so frisch!) 32 Euro. Unsere zwei Fische haben zusammen 6 Euro gekostet!

Mittwoch, 26. September 2007 - 14 Tag - 10. Tag Sardinien

Es ist heute bewölkt, so frühstücken wir lange und fahren erst gegen 11 Uhr los, auf einer Geheimstraße zur Isola di San Antioco. Am Hafen parkt Rolf sein Motorrad in Sichtweite einer kleinen Hafenbar und setzt sich mit Cappuccino und Zigarillo dorthin, um die Leute am Hafen zu beobachten. Ich laufe währenddessen ins Zentrum, Schaufenster ansehen und vielleicht das eine oder andere Mitbringsel kaufen. Letztes Jahr sah ich viele nette kleine Geschäfte, die aber leider in diesem Jahr geschlossen sind. So erstehe ich nur einen guten sardischen weißen Mirto und zwei Mitbringsel für Zuhause. Später geselle ich mich dann noch zu Rolf und wir beobachten gemeinsam das Treiben auf der Straße und auf den teuren Yachten und Segelbooten, die hier im Hafen liegen. Dann geht es weiter Richtung Capo Sperone. Eine einsame Straße am Meer entlang. Wir sehen viele schöne Ferienhäuser, schöne kleine Badebuchten. Ge-gen 14 Uhr fahren wir zurück und wir haben Glück, denn kaum sind wir abgestiegen fängt es an zu regnen, es schüttet wie aus Kübeln. Heute waren es 71 Meilen (114 km). Wir trinken Zuhause Kaffee mit guten süßen Teilchen aus der Bäckerei.
Nach dem Abendessen - Bistecca vom Rind und Salat - sind wir bei Inge und Salvatore zu Wein, Bier, Mirto und Lemoncello eingeladen.
Inge verabschiedet sich, sie fliegt am Freitag nach Deutschland, um ihre Söhne zu besuchen.

Donnerstag, 27. September 2007 - 15. Tag - 11. Tag Sardinien

Auch heute ist es bewölkt, doch nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir nach Cagliari.
Rolf setzt sich ins Cafe Torino auf der Via Roma und beobachtet die vorbeiflanierenden Menschen. In der Zwischenzeit gehe ich bummeln. Ich erstehe eine schöne Vase, die zu einer sardischen Schale passt, die ich mir vor Jahren hier kaufte. Um 12.30 Uhr treffen wir Siggi, einen alten deutschen Freund, der in Cag-liari lebt und hier als Immobilienmakler tätig ist. Er hat einen Urlaubsgast dabei und so gehen wir zusammen essen ins Restaurant Corallo, Cagliaris ältestes Fischlokal in der Altstadt. Es gibt Carta di Muscia, das dünne sardische Hirtenbrot, mit Gewürzen und Öl, verschiedenes Gemüse, Spaghetti mit Hum-mer für Rolf und für mich mit Muscheln, dazu Wein und Wasser.
Hier kostet der Viertelliter Wein 1,50 Euro! In Niederbayern mehr als das Doppelte!
Rolf hat noch die typische sardische Nachspeise, Sebadas, eine heiße Teigtasche, gefüllt mit Frischkäse und bitterem Honig beträufelt. Eine Köstlichkeit. Nach Espresso und Mirto fahren wir um 16 Uhr nach Hause. Kaum angekommen, schüttet es wieder wie aus Kübeln. Aber wir haben es rechtzeitig ins Trockene geschafft. Heute waren es 70 Meilen (113 km).
Wir duschen und relaxen, später gibt es sardisches Huhn und Salat.

Freitag, 28. September 2007 - 16. Tag - 12. Tag Sardinien

Wir fahren um 10.30 Uhr los, Richtung Gebirge. In Senu halten wir und trinken Cappuccino und Manda-rinenpunsch, denn es ist kalt hier oben im Gebirge. Heute haben wir unsere letzte lange Tour vor uns: quer durch das Ogliastra-Gebirge. Mit seinen Felsformationen erinnert es uns an USA. Weites Land, bergauf, bergab, Kurven und keine Menschenseele. Das Wetter ist sonnig, aber oben auf den Höhen und Pässen kühl. In einem kleinen Bergdorf sind wir zum 3. Mal Gast in einer kleinen Bar. Der Cappuccino wird heute mit einem Gesicht verziert. Und im Aschenbecher finden wir noch den Rest von Rolfs Zigarillo vom letzten Besuch am Dienstag. Gegen 18 Uhr sind wir Zuhause, es waren 7 ½ Std, 226 Meilen (364 km).
Heute Abend ist Salvatore bei uns zu Gast, denn Inge ist ja nach Deutschland geflogen. Es gibt Spagetti mit frischen Gambas in einer Weißweinsauce, danach Dorade, Salat und frisches Krustenbrot. Morgen ist unser letzter Tag, wir wollen nach Iglesias zum Einkaufen.

Samstag, 29. September 2007 - 17. Tag - 13. Tag Sardinien

Der letzte Einkauf heute morgen und Abschied von den Leuten in den kleinen Lädchen. Hände schütteln und gute Wünsche bis zum Wiedersehen im nächsten Jahr. Für mich ist Sardinien wie eine zweite Heimat und es tut immer ein bisschen weh, wieder zu gehen.
Wir fahren nach Iglesias, es ist kalt und windig. Ich kaufe ein Paar Schuhe für Rolfs Enkel, aber es hält uns nicht lange in der Bar an der Piazza, denn der Wind ist eklig kalt. So fahren wir nach Hause und machen es uns gemütlich. Abends gibt es Spaghetti mit Gambas, Huhn und Salat.

Bilder zu diesem Reisebericht unter www.harley-rolf.de

Eine der alten Gassen mit schönen Geschäften in Iglesias

Eine der alten Gassen mit schönen Geschäften in Iglesias

Blick auf die Bucht vom Sarazenenturm "Torre di Chia", im September fast menschenleer

Blick auf die Bucht vom Sarazenenturm "Torre di Chia", im September fast menschenleer

Castello Aquafredda

Castello Aquafredda

röm. Thermen in Fordongianus

röm. Thermen in Fordongianus

Sanddünen an der Costa Verde, touristisch kaum erschlossen

Sanddünen an der Costa Verde, touristisch kaum erschlossen

Schöne Felsnadeln in der Nähe von Osini im Ogliastra-Gebirge

Schöne Felsnadeln in der Nähe von Osini im Ogliastra-Gebirge

© Uschi Agboka, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es handelt sich um eine 3-wöchige Tour mit dem Motorrad von Niederbayern durch Italien nach Sardinien.
Details:
Aufbruch: 13.09.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 02.10.2007
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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