Umwerfendes Havanna

Reisezeit: Januar 2008  |  von mark prayon

Havanna- eine wahnsinnige Kolonialstadt voller Lebensfreude, mit tollen Stränden dafür ohne amerikanische Fastfoodketten

die Besonderheiten Havannas

Wir waren im Januar 2008 auf Cuba, waren in Havanna, im Westen, Süden und auch im Pauschaldomizil Varadero.
Vorbemerkungen:
Es gibt zwei Dinge, die in Cuba unvermeidlich sind, der Salsa und die Revolution. Die typische Musik begegnet einem in sämtlichen Restaurants, Hotels und auch im Radio. Wenn kein Salsa gespielt wird, dann wird geredet und zwar fast ausschließlich über Che, Fidel und die Revolution.
Währungen: Wer preisbewusst reist, sollte neben dem Peso Convertible auch den Peso Cubano tauschen. Während der Peso Convertible etwa mit dem US-Dollar 1:1 steht, gibt es für einen CUC 25 Peso Cubano. Mit Letzterem kann man billig Busfahren (umgerechnet 1 Cent (!)) oder Pizza, Fritiertes und Früchte auf der Straße oder Märkten. Mit umgerechent einem Euro wird man einen Tag lang satt, wenn man keine großen Ansprüche stellt. Das wars aber auch schon, alles andere gibt's nur für CUC.
Havanna, Hotels:
Auch wenn den meisten die beiden alten Kolonialhotels National de Cuba und Inglaterra zu teuer sein dürften (100 bis 120 Euro) lohnt sich auf alle Fälle ein Besuch auf der Terasse beziehungsweise im Palmengarten des National. Wohnen lässt sich wunderbar im Hotel Lincoln in der Altstadt (40 Euro) mit Frühstücksbuffet auf der Dachterrasse. Billiger geht's auch, im Casa Particular (ab 20 Euro).
Havanna, Bauten:
Neben der atemberaubend schönen wie morbide verfallenen Altstadt lohnt sich ein Besuch der Villenviertel Vedado und Miramar, die sich mit einem Spaziergang über die Uferpromenade Malecon verbinden lassen.

Havanna, Oldtimer:
Es gibt zwei Arten von Autos die man in Havanna an jeder Ecke sieht, alte Ladas und amerikanische Oldtimer, die man auch als Taxi nutzen kann. Das bietet sich auf kürzeren Stzrecken an, wo die Amischlitten kaum teurer sind als die Lada-Taxis. Die alten russischen Kisten riechen zum Teil stark nach Benzin, was auf längeren Strecken nervig sein kann. Aber man kann mit diesen Billigtaxis günstige Tarife aushandeln, z.B. 15 Peso CUC zum Flughafen.

Havanna, Verpflegung:
Es gibt zahlreiche Läden, die meist ein sehr übersichtliches Sortiment führen. Bessere Supermärkte gibt's in Cienfuegos und natürlich in Varadero. Ein echter Tipp ist die Bäckerei San Jose auf der Calle Obispo in der Altstadt. Das cubanische MC Donalds heißt übrigens EL Rapido und bietet solide und günstige Kost für nicht allzu hohe Ansprüche. Das beste Essen gibt's eigentlich noch auf den Hotelterrassen vom Inglaterra und National.

Havanna Busse:
Wie schon erwähnt ist man ganz billig, mit einem halben Peso cubano dabei, allerdings sind die Busse meist ziemlich voll und man muss sich durchfragen wohin sie fahren weil es keine Pläne gibt. An den Haltestellen immer fragen, wer der Letzte ist, das ist Anstellen auf cubanisch. Die Fuhrparks stammen übrigens aus China und Katalonien. Die alten Hinweisschilder innen wie außen haben die einfach drangelassen.
Um in andere Orte zu gelangen, kommt man um Viazul kaum rum. Es gibt zwar Nachteile (teurer als Astro, Stadion weit draußen, umständliches Gepäckaufgeben) aber die sind zuverlässig und es gibt immer freie Plätze, das ist bei Astro (der Linie für Einheimische) nicht so. In den Bussen Pullover nicht vergessen, Klimaanlage ist eiskalt.

Leihwagen:
Über Leihwagen ist ja schon viel kontrovers geschrieben worden. Wer viel von der Natur, den Tabakplantagen und den Bergen sehen will und mal abseits der Touristenpfade fahren will, kommt um ein Auto nicht umhin. Natürlich ist man mit den roten Nummernschildern, die mit einem T beginnen, leicht als Tourist auszumachen. Unangenehme Erfahrungen haben wir aber nicht gemacht. Es gibt sehr viele Ausländer, die mit den Leihwagen herumfahren. Es ist nicht leicht in Havanna einen billigen zu kriegen (70 CUC). Erst nach drei Tagen war in einem der Hotels einer frei! Auf die Polizei sollte man aufpassen und möglichst kein Stopschild (Pare) überfahren, bin deswegen angehalten worden. Wenn man Probleme mit der Staatsmacht hat, am besten freundlich bleiben und so tun als würde man nichts verstehen. Hat mir jedenfalls geholfen. Richtung Westen sollte man nur tagsüber fahren, da die Schlaglöcher dort zum Teil extrem sind. An die Radfahrer und die angebunden Kühe auf der sechsspurigen Autobahn gewöhnt man sich schnell.

Sicherheit:
Polizei gibt's an jeder Ecke, so dass wir uns eigentlich immer sicher gefühlt haben. Wir haben allerdings zwei finnische Frauen getroffen, die am gleichen Tag, auf einer belebten Straße zur Mittagszeit beraubt wurden. Das zur Schau stellen von Handtaschen sollte man also vermeiden.
Wetter:

Meistens war es sonnig 25-30 Grad, aber wenn es schüttet, dann manchmal stundenlang wie aus Eimern. Regenschirm ist manchmal nicht schlecht.
Die Cubaner:

Meistens sehr nett und freundlich. In Havanna sollte man aber nicht zu naiv. Neben dem Verkauf von schlechten Zigarren wird auch versucht, Touristen in überteuerte Restaurants zu schleppen. Wenn man als Mann alleine unterwegs ist, wird man auch gerne mal von Frauen mit eindeutigen Absichten angesprochen.
Cienfuegos:

Tolle sehenswerte Kolonialstadt im Süden der Insel. Hier hatten wir unser bizarrstes Erlebnis: Ein riesiger Vogel fiel von einer Hochspannungsleitung mit lautem Surren und lautem Knall direkt neben und auf die Straße.
Man sollte sich einen Übernachtung Palazio Azul für 49 CUC gönnen, dort hat vor kurzem der venezuelanische Präsident Hugo Chavez genächtigt ( dessen Suite ist natürlich teurer). Billiger geht's im schönen Hostal Bahia (30 CUC) Essen ist zu empfehlen im tollen Club Cienfuegos, einem ehemaligen Yachtclub. Der viel gerühmte Palacio Valle wirkt dagegen ziemlich touristisch.

Der Westen , Vinales, La Terrazza
Sehenswert vor allem wegen der atemberaubenden Berge, den Mogotes.

Günstige Casa Particulares in Vinales, Frühstückstipp: Hotel Los Jazmines mit tollen Blick auf die Tabakplantagen. Den Wasserfall in Soroa kann man sich dagegen sparen. Er ist kleiner als auf den Fotos, man läuft unendlich Stufen und es wimmelt von Touristen.

© mark prayon, 2008
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 03.01.2008
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.01.2008
Reiseziele: Kuba
Der Autor
 
mark prayon berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.