Katja und Joerg around the world

Reisezeit: November 2008 - April 2010  |  von Katja und Joerg Fockenberg

Vietnam II (Da Lat, Mui Ne, Vinh Long)

Hallo Zusammen,

nach einer weiteren vierstuendigen Busfahrt kamen wir im zentralen Bergland Vietnams an. Wir verbrachten zwei Tage in der auf 1.500 m gelegenen Stadt Da Lat (188.000 Einwohner).

Unsere Vorstellungen das Bergland betreffend waren wesentlich romantischer und die Grossstadt in den Bergen hat uns etwas erschreckt. Viel Verkehr, sehr viele Menschen, viele haessliche Gebaeude und nachmittags Smog. Rund um Da Lat liegen sehr viele Plantagen. Zwischen 1.000 und 1.500 m werden u.a. Erdbeeren, Wein, Blumen und Gemuese angebaut. In tieferen Lagen findet man hauptsaechlich Kaffeeplantagen. Die guten Anbaubedingungen und die Qualitaet der Erzeugnisse haben den Menschen in dieser Region einen sonst in Vietnam kaum erzielbaren Wohlstand beschert. Der Regenwald musste hierzu noch nicht einmal abgeholzt werden, da die Amerikaner in Kriegszeiten saemtliche Baumbestaende mit ihrem Entlaubungsmittel "Agent Orange" vernichtet hatten. Die Folgen sieht man heute noch in den Kiefernwaeldern. Erreichen die Baeume eine gewisse Hoehe und damit die Wurzeln eine bestimmte Tiefe, sterben die Baeume, da sich noch Reste des Giftes im Boden befinden.

Nach unserer Ankunft haben wir uns die Stadt angesehen und ein architektonisch sehr interessantes Hotel, das "Crazy House" besichtigt. Die ausgefallenen, asymmetrischen und reichlich verzierten Gebaeude mit ihren kleinen verwinkelten Gaengen und Treppen haben uns ein wenig an La Sagrada Familia in Barcelona von Gaudi erinnert.

Am naechsten Tag machten wir eine Motorradtour mit den "Easy Ridern". Sie bieten hauptsaechlich mehrtaegige Motorradtouren durch ganz Vietnam an. Da Da Lat ihr Hauptquatier ist, kann man hier auch eine Tagestour machen. Der Trip hat uns sehr gut gefallen. Wir sahen sehr viel und fanden es wesentlich angenehmer als Ausfluege mit dem Auto oder einem Bus. Unter anderem besuchten wir verschiedene Plantagen (Erdbeer, Blumen, Kaffee, Pilze und Gemuese), buddhistisiche Tempel, eine Seidenweberei, einen alten Bahnhof aus der Kolonialzeit und einen Wasserfall.

Am folgenden Morgen fuhren wir fuenf Stunden Bus und erreichten reichlich durchgeschuettelt Mui Ne, einen Ort an der Kueste, fuenf Stunden von Ho Chi Minh entfernt. Nur wenige Busfahrten auf der Weltreise konnten mit dieser mithalten. Die Strasse, oder besser die irgendwann mal asphaltierte Piste, war grottenschlecht und wir sind die meiste Zeit wie Flummis auf unseren Sitzen hin und her gehuepft.

Mui Ne wird aehnlich wie Nha Trang von grossen Hotelanlagen und Pauschaltouristen (leider auch hier zumeist russischer Herkunft) dominiert. Es gibt noch einen entspannteren Teil der Bucht mit einem nicht ganz so schoenen Strandabschnitt. Dort haben wir uns ein Hotel gesucht.

Grund fuer unseren Abstecher nach Mui Ne waren die Duenen und die "Fairy Spring". Nach unserem Ausflug dorthin, wussten wir, dass sich der Aufenthalt gelohnt hat. Die weissen und orangefarbenen Sandduenen waren spektakulaer und der Besuch der "Fairy Spring" wirklich maerchenhaft. Hier wandert man durch einen kleinen Fluss, vorbei an wunderschoenen orangefarbenen Duenen mit bizarren weissen Felsformationen. Zudem sahen wir noch ein grosses Fischerdorf.

Da wir von Mui Ne aus nicht direkt, bzw. wenn direkt zu Wucherpreisen, ins Mekong Delta fahren konnten, sind wir nachmittags wieder zurueck nach HCM gefahren und erst am naechsten Morgen weiter nach Vinh Long im Delta. In HCMC entdeckten wir ein klasse Guesthouse. Das Kim Ngan Hotel ist mit 18 US$/DZ sehr bezahlbar. Die Raeume sind nagelneu, haben grosse Baeder, super sauber, und es liegt mitten im Backpacker Bezirk Pham Ngu Lao.

Vinh Long liegt drei Stunden von HCMC entfernt im Mekong Delta. Das Mekong Delta bezeichnet die Region, in der der Mekong (Gesamtlaenge 4.350 km) mit einem Netz aus Flussarmen, das durch Kanaele verbunden ist, in das Suedchinesische Meer muendet. Das Delta ist durch Sedimentation entstanden und waechst heute immer noch jaehrlich um 80 Meter. Es umschliesst eine Flaeche von 39.000 km² und das ueberschwemmte Gebiet variiert saisonal. Die Busfahrt dorthin fuehrt durch endlose Reisfelder und ueber unzaehlige Bruecken. Da der Ort den wir besuchten recht weit von HCMC entfernt liegt, verirren sich hierhin nicht viele Reisende. Er wird hoechstens von organisierten Mehrtagestouren besucht. Wir hofften deshalb einen urspruenglicheren und authentischeren Ort zu finden, was sich auch erfuellte. Der Ort hatte fast keine touristische Strukturen. Leider war es in Vinh Long sehr schmutzig, was auch auf unser Hotel zutraf. Da es aber nur sechs Euro kostete und die naechstbessere Unterkunft um einiges teurer war, beliessen wir es dabei.

Wir machten eine Bootsfahrt auf dem Mekong. Dabei bewunderten wir die gigantischen Ausmasse des Flusses und das Leben am, auf und mit dem Fluss entlang der kleine Kanaele. Wir sahen schwimmende Maerkte, Kirchen auf Stelzen im Wasser, Bootstankstellen und schwimmende Restaurants. Unser Bootsfahrer war sehr haptisch veranlagt und taetschelte staendig mit Vorliebe an Joerg rum. Zudem war er auesserst gespraechig, konnte nur leider kaum ein Wort Englisch. Er war anstrengend, aber dabei auch sehr charmant und herzensgut.

Nachmittags wurden wir von der Rezeptionistin unseres Hotels noch in ihren Heimatort eingeladen. Wir kauften auf dem Markt ein, machten eine laengere Bootsfahrt und assen in ihrem Elternhaus zu Abend. Leider stellten wir schnell fest, dass wir nicht aus purer Freundlichkeit eingeladen waren und der Ausflug hatte einen faden Beigeschmack. Es ging wie so oft in Asien um Geld und darum, den Auslaender um moeglichst viel davon zu erleichtern. Wir reden hier ueber 10 Euro fuer zwei Stunden auf dem Roller, eine ebensolange Bootsfahrt und ein Abendessen. Grundsaetzlich ist dagegen nichts einzuwenden, so lang man vorher weiss, dass und was man zahlen soll und einem nicht nach und nach das Geld mit Luegenmaerchen aus der Tasche geleiert wird. Das nervt dann einfach nur noch.

Unsere letzte Nacht verbrachten wir wieder in HCMC im Kim Ngan Hotel. Vor unserem Abflug nach Kuala Lumpur wanderten wir durch Chinatown und besuchten noch zwei buddhistische Pagoden.

Kulinarisch war Vietnam, HCMC und die touristisch entwickelten Staedte betreffend, ein Highlight. Eben diese touristische Entwicklung zerstoert in Vietnam aber auch sehr viel vom urspruenglichen Charakter des Landes. Wir fuehlten uns hier oft an Kambodscha erinnert. Es ist zwar vieles sehr modern und nett gemacht, leider fehlt aber die Seele und das macht es sehr austauschbar.

Mittlerweile sind wir schon in Hong Kong, unserem letzten Zwischenstop vor unserem Deutschlandurlaub, angekommen.

Viele Gruesse aus der Ferne!

Katja und Joerg

Auf dem Weg nach Da Lat.

Auf dem Weg nach Da Lat.

DA LAT

Crazy House

Crazy House

In Vietnam besteht Helmpflicht und es duerfen nur zwei Personen auf einem Roller fahren.

In Vietnam besteht Helmpflicht und es duerfen nur zwei Personen auf einem Roller fahren.

EASY RIDER TOUR

Erntereifer Robustakaffee

Erntereifer Robustakaffee

Erbeeren

Erbeeren

Diese Blumen werden nach Holland geflogen. Unglaublich aber wohl wahr.

Diese Blumen werden nach Holland geflogen. Unglaublich aber wohl wahr.

Pilze fuer chinesiche Medizin

Pilze fuer chinesiche Medizin

SEIDE

TEMPEL

Bahnhof aus Kolonialzeiten

Bahnhof aus Kolonialzeiten

MUI NE

FISCHERDORF BEI MUI NE

WEISSE DUENEN

FAIRY SPRING

MEKONG DELTA - VINH LONG

...auf dem Weg ins Delta.

...auf dem Weg ins Delta.

Die zwei beliebtesten Kopfbedeckungen Vietnams.

Die zwei beliebtesten Kopfbedeckungen Vietnams.

So etwas haben wir vorher noch nicht gesehen. Normalerweise kennen wir nur Regeln fuer Gaeste als Zimmeraushang.

So etwas haben wir vorher noch nicht gesehen. Normalerweise kennen wir nur Regeln fuer Gaeste als Zimmeraushang.

BOOTSTOUR AUF DEM MEKONG

Kapitaen Katja!

Kapitaen Katja!

...sogar mit Gegenverkehr.

...sogar mit Gegenverkehr.

SCHWIMMENDER MARKT

Schwimmendes Restaurant.

Schwimmendes Restaurant.

Dreimal duerft ihr raten! Faengt mit "F" an...

Dreimal duerft ihr raten! Faengt mit "F" an...

Schlangenwein mit Skorpion. Das enthaltene Gift macht angeblich muede Maenner munter!

Schlangenwein mit Skorpion. Das enthaltene Gift macht angeblich muede Maenner munter!

TRIP INS DORF

Hier lebt unser Abendessen noch.

Hier lebt unser Abendessen noch.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für ca. 17 Monate ist der Weg unser Ziel!!! Am 29.11. geht es mit einem RTW-Ticket einmal um die Welt. Gestartet wird in Suedafrika. Dann geht es weiter Namibia, Botswana...Rio de Janeiro,Argentinien, Feuerland, Chile, Peru, Ecuador.... Costa Rica, Mexiko,Hawaii,Neuseeland, Australien, Hongkong, Peking, RAWA, Indonesien, Indien, Nepal,andere Teile Südostasiens....
Details:
Aufbruch: 29.11.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: April 2010
Reiseziele: Südafrika
Namibia
Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
Neuseeland
Samoa
Australien
Hongkong
China
Malaysia
Indonesien
Indien
Nepal
Thailand
Kambodscha
Philippinen
Vietnam
Bahrain
Laos
Der Autor
 
Katja und Joerg Fockenberg berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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