The BIG 8 - Durch den Südwesten der USA

Reisezeit: Mai / Juni 2009  |  von Sylvia Rosarius

12.06.2009 - Big Sur/CA - Ventura/CA

Heute weckt uns schon die Sonne! Und das an der Küste! Prima, so können wir den Rest der schönen Steilküste bei Sonnenschein erleben. Nach dem Dumpen gehen wir noch an den Fluß hier. Auch dieser Campground ist wieder ein toller Platz für Familien. Der Fluß ist weder reißend noch tief und die Kinder schwimmen mit Ihren Tubes (mit Luft gefüllte LKW-Reifenschläuche) auf dem Wasser, während die Väter bis zu den Knien im Wasser stehen und Spaß haben.

Tubing im Fluss

Tubing im Fluss

Natürlich fotografiere ich auch noch den Prevost, der mittlerweile seine Slide-Outs ausgefahren hat und auf seinen Eigentümer wartet. Wer das wohl ist? Uns hat gestern Abend noch jemand erzählt, dass diese Dinger z.B. individuell für Bands gemacht werden, die auf Tour gehen. Diese für Kunden gemachten Ungetüme kosten ab 1 Mio $, haben dafür dann aber auch Marmor-Bad usw.

Spontan machen wir Halt an der Bäckerei von Big Sur. Hier nehmen wir ein Blueberry Scone und ein Schinken-Käse-Croissant mit. Kleine Anekdote am Rande: Hinter uns bezahlt eine Frau bar. Sie hat ein riesiges Bündel mit Scheinen dabei und kennt die Besitzer anscheinend sehr gut. Die gleiche Frau steigt danach in den abgewracktesten Wagen, den wir seit langem gesehen haben. Die Beifahrer-Tür muß der Fahrer ihr mit einem riesigen Stemmeisen aufmachen, damit sie einsteigen kann... Auf Äußerlichkeiten legt man hier nicht so besonderen Wert, aber Geld hat man trotzdem. An der Straße waren, im Gegensatz zu Carmel, auch keine "Zu-Verkaufen"-Schilder... Auf dem Weg in Richtung Süden kommen wir auch wieder an unserem Restaurant von gestern Abend vorbei. Ach, schön war´s!

Dann haben wir noch Meilen von Kurven hoch über dem Meer vor uns. Manch schöne Aussicht zwingt uns zum Stopp, aber würde man hier alle Nase lang halten, man würde nie am Ziel ankommen...

Traumhaus am Meer - etwas versteckt vor neugierigen Blicken

Traumhaus am Meer - etwas versteckt vor neugierigen Blicken

Eine absolute Traumküste

Eine absolute Traumküste

Vor San Simeon werden die Berge zu Hügeln und wir kommen auch etwas schneller voran. Das Hearst Castle, ein Schloß des ehemaligen Pressezaren Hearst, besichtigen wir heute nicht. Erstens dauert eine Tour mind. 2 Stunden und dann hat man nur einen Teil gesehen, zum anderen haben wir auch einfach nicht die Zeit und Muße dafür. Nichts desto trotz müssen die Sicht von dort oben und auch der Pool ein Hammer sein.

Langsam wird´s wieder flacher

Langsam wird´s wieder flacher

Schnell mal eben aus dem fahrenden Wagen fotografiert

Schnell mal eben aus dem fahrenden Wagen fotografiert

Leuchtturm und Vogelfelsen

Leuchtturm und Vogelfelsen

Dann hinter einer Kurve befindet sich ein Parkplatz mit Mengen von Autos und Wohnmobilen. Was machen die hier? Und dann heißt es ganz schnell bremsen, denn hier liegen Mengen von See-Elefanten. Die geben vielleicht ulkige Laute von sich. Die einen schlafen und liegen wie die Ölsardinen nebeneinander am Wasserrand. Die anderen robben sich wie Raupen (!) in den trockenen Sand oder zurück ins Meer. Dabei wird der kürzeste Weg über andere Artgenossen genommen... Diejenigen, die einen gemütlichen Platz gefunden haben, bewerfen sich selber mit Sand und die, denen langweilig ist, balgen lautstark miteinander im Wasser. Haben die ein Leben!

***Schnarch***

***Schnarch***

Wer liegt und kriecht hier über wen?

Wer liegt und kriecht hier über wen?

Wenn einem langweilig ist, kann man ja noch im Wasser balgen

Wenn einem langweilig ist, kann man ja noch im Wasser balgen

Sooooo schön (also die See-Elefanten)

Sooooo schön (also die See-Elefanten)

Auch soooo schön! Nicht nur der Hintergrund

Auch soooo schön! Nicht nur der Hintergrund

In einem kleinen Nest entlang der Straße finden wir die abgefahrenste Waschstraße, die wir jemals gesehen haben. Guckst Du hier:

Etwas schief aufgenommen... Die Waschstraße!

Etwas schief aufgenommen... Die Waschstraße!

Kurz später sind wir in der Morro Rock Bay. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass auch der Granitfelsen im Sequoia Nat. Park so hieß. Das ist eher Zufall. Dieser Felsen ist der Bucht vorgelagert und war schon früheren Seefahrern ein wichtiger Anhaltspunkt. Wir machen den alten Männern das mal nach und halten am Parkplatz zum Picknicken. Damit ich den Morro Rock perfekt vom Esstisch aus sehen kann, parkt Rüdiger wieder unglaublich illegal. Wir ernten zwar ungläubige Blicke, aber die Aussicht war´s echt wert

Morro Rock

Morro Rock

Dann trennt sich unser Weg erstmal wieder von der Küste. Zwischen Morro Rock Bay und Santa Barbara befindet sich Klein-Dänemark. Das ist kein Schreibfehler, sondern mal wieder eine amerikanische Besonderheit. Vielleicht waren es dänische Siedler, die hier mal eine Zeit zusammen gewohnt und Ihre Heimat vermisst haben. Nun ist es eher eine Touristen-Attraktion. Solvang hat Windmühlen, (Pseudo-)Fachwerk-Häuser und viele nette kleine Läden, die für teures Geld europäisch anmutendes Gebäck und anderen Kram anbieten (Birkenstock-Sandalen...).

Solvang - Dänische "Idylle"

Solvang - Dänische "Idylle"

Klein-Dänemark - Hamlet Square

Klein-Dänemark - Hamlet Square

Das einzige Geld, das wir hier ausgeben, ist für die Moneyorder um unsere gestrige Strafe zu bezahlen. Das machen wir bei der Post und stellt sich als nicht besonders schwierig heraus. Erledigt.

Schon ziemlich spät kommen wir in Santa Barbara an. Trotzdem wollen wir die Stadt nicht außen vor lassen. Immerhin ist Freitagabend und hier ist richtig was los! Wir parken und nach einem Besuch beim Starbucks (Reisebericht hochladen...), laufen wir entlang der State Ave. in die Innenstadt. Überall spielen Musiker, die Leute gehen hier zu Fuß (trés chic!) oder sitzen (ebenfalls chic herausgeputzt) in den Straßencafés und Restaurants. Vor dem Borders Bookstore spielt eine ziemlich begabte Band und die Leute bleiben stehen und gehen richtig mit. Die Stadt ist im mexikanisch-/kolonialspanischem Stil nach einem Erdbeben wieder errichtet worden - und - hier ist das Geld zuhause! Bevor wir wieder ins RV steigen (müssen), lauschen wir noch einem tollen Chor, der spontan im Gewölbe der City Hall eine Kostprobe seines Könnens gibt. Hier wäre ich gerne länge geblieben!

Jesuiten-Kirche in Santa Barbara

Jesuiten-Kirche in Santa Barbara

Mexikanischer Stil - trés chic!

Mexikanischer Stil - trés chic!

Aber die Zeit drängt und wir müssen nach in Richtung Ventura. Allerdings drängt auch der Hunger und so entscheiden wir uns in Ventura spontan in ein Family-Restaurant namens Carrows zu gehen. Das war die schlechteste Entscheidung seit langem. Erstens setzt man uns in die hinterletzte Ecke (wo Krümel am Boden liegen und das Licht etwas dunkler ist, neben uns ist noch eine Gruppe feiernder Mexikaner nach hier "ausgelagert" worden), zweitens blättern wir dann in der Karte und fragen uns ernsthaft mit was man am wenigsten falsch machen kann und als dann das Essen kommt, ist auch das unbeschreiblich schlecht. Aber alles hat ja auch sein Gutes. Unser Platz am McGrath State Beach wäre nur wenige Minuten nach unserer Ankunft nicht mehr für uns erreichbar gewesen. So sind wir 2 Minuten vor 22 Uhr am Gate und kommen noch rein.

Und dann wollen wir nur noch schlafen!

© Sylvia Rosarius, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Wohnmobil fahren wir durch den Südwesten der USA und wollen auf dem Weg die Natur in vollen Zügen genießen. Wir, das sind die beiden Wahl-Münchner Rüdiger und Sylvia - inkl. unserem "blinden Passagier", der sich während des Urlaubs wohl vorwiegend in Form eines wachsenden Baby-Bauchs bemerkbar machen wird...
Details:
Aufbruch: 24.05.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 18.06.2009
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Sylvia Rosarius berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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