"Irgendwie nach Afrika"

Reisezeit: August / September 2009  |  von Joerg S.

Überfarhrt nach Spanien

"Melilla!" Wieder in Spanien, auch wenn es in Afrika liegt!

Und wegen der Fähre sogar richtig Glück. Um 18.00 Uhr MEZ (was 16.00 Uhr Marokkanischer Zeit ist) legt ein Kahn in Richtung Malaga ab. Wird zwar bedeuten, dass die Ankunft um 24.00 Uhr MEZ sein wird, aber auch egal.

Die Fähre war ein richtiges Erlebnis. Ein Katamaran der mit mehr als der doppelten Geschwindigkeit als auf der Anreise durch Mittelmeer gepflügt ist. Na Studium der Technischen Daten der Fähre die ja überall ausgelegen haben, hab ich mich dann wohlweislich ziemlich in die Mitte des einen Passagier Decks gesetzt. Gut wenn man sich etwa mit Physik auskennt. Über 80km/h schaukeln schon ein wenig. Blöd nur für alle mit schwachem Magen, die außen oder ganz vorne in dem Schiff gesessen haben. Noch keine 10 min nach dem Ablegen ging das Kollektiv zum Klo rennen los. Ich hab einige der armselig aus der Wäsche schauenden Gestalten bedauert. Mir hingegen war nach der schlaflosen Nacht am Tag vorher sogar das schaukeln egal. Ich hab fast die Komplette Überfahrt verpennt.

Aufgrund der Uhrzeit, war dann für den Rest den Nacht wildes Campen etwas abseits der Autobahn angesagt. Ich war sogar zu fertig um das Zelt aufzubauen. Also Schlafsack in die Landschaft und gut ist. Muss ich erwähnen das dass erste San Miguel nach der unfreiwilligen Ramadan Abstinenz in Marokko besonders gut war??

EUROPA HAT MICH WIEDER!

Von hier ab gab es auch nicht außergewöhnliches mehr. Nach der Tortur der letzten beiden Tage hab ich dann sogar auf einen Strandtag in Spanien oder Frankreich verzichtet, und bin die 2200km von Malaga bis in die Heimat in 2 Tagen durchgebrettert.

Alles in allem eine absolut unvergessliche Tour. Ich denke es wird auf jeden Fall irgendwann einmal eine Fortsetzung der Marokko Tour geben. Dann allerdings mit geänderter Route. Fes/Meknes wird über die Autobahn von Rabatt aus angefahren, von dort problemlos in einem Tag in die Erg Chebbi, und ab da den Weg wie bei dieser Tour. Und schon hat man allen Ärger umgangen. Im nachhinein, haben auch die extremen Erfahrungen der letzten 2 Tage in Marokko das Gesamtbild nicht verschlechtert. Es ist ein absolut sehenswertes Land mit fantastischen und abwechselungsreichen Landschaften.

Die Tour war jeden einzelnen Tropfen Schweiß wert.

Marokko kann ich jeden empfehlen der an längeren Touren Interesse hat. Eine Enduro oder Geländegängige Maschine ist absolut nicht nötig. Alle Straßen geteert und in einem besseren Zustand als die meisten in Europa. Einziger Pluspunkt mit Enduro, wenn man Offroad will, dann kann man.

Mal etwas für die Statistiker:

Gefahrene KM in Marokko: 2150km

Gefahrene KM Anreise: 1154km

Gefahrene km Rückreise: 2343km

Gesamtstrecke: 5647km, mit insgesamt 359,5 liter Sprit. Macht einen durchschnitts Verbrauch (voll beladen) von: 6,4 liter/100km

Die gesamte Bildergalerie gibts unter : www.low-land.de

Wer selbst nach Marokko will und Infos braucht, kann sich gerne bei mir melden!

© Joerg S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Motorradtour nach Afrika, Tanger->Cassablanca->Marrakesch->Erg Chebbi->Fes/Meknes->Melilla
Details:
Aufbruch: 31.08.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 22.09.2009
Reiseziele: Marokko
Der Autor
 
Joerg S. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.