Brasilien 2010 - Unterwegs im Papageienland

Reisezeit: Oktober / November 2010  |  von Verena Schneller

Rio de Janeiro

Rio de Janeiro - Hier beginnt und endet die Reise

Nach mehr als 16 Stunden Flugdauer mit Umsteigen in Frankfurt bin ich morgens um kurz nach 7 Uhr am internationalen Flughafen Galeão angekommen. Nachdem ich erst diesen Sommer am hellichten Tag mitten in Lissabon das Opfer dreier Trickdiebe wurde, habe ich diesmal - als reine Vorsichtsmassnahme - den Transfer vom Flughafen zu meiner Gastfamilie vororganisiert. Die Abholung hat stattgefunden, allerdings war meine Gastmutter von meiner Ankunft nicht informiert worden und etwas ueberrascht. Ich wurde dann aber trotzdem sehr freundlich aufgenommen. Am Suedrand von Copacabana gelegen, 10 Minuten Fussweg nach Ipanema und mit nur 300 m Entfernung zur Avenída Atlántica, der Flaniermeile direkt am Strand ... eine ideale Lage der Wohnung meiner Gastfamilie fuer Entdeckungstouren in alle Richtungen. Ausserdem im Erdgeschoss: eine Polizeistation, falls ich sie denn braeuchte

Aber weil Economy auf Fernstrecken halt doch was anderes ist als Business Class zu fliegen, war ich doch ziemlich muede - und das trotz 3 Bier im Flieger, 2 Schlaftabletten, Augenbinde und aufblasbarer Nackenstuetze sowie leichtem on-board entertainment mit "Sex & the City II". Nach einer Stunde des "Ruhens" hat mich die Neugierde und der Entdeckungsdrang uebermaechtigt und ich marschierte los in Richtung Strand. Die ersten Wahrnehmungen entsprachen dem klassischen Klischée von Brasiliens Megacity: Bikinis mit wenig Stoff - allerdings waren nicht alle Popos ihrer Traegerinnen knackig, Kokosnuesse ueberall fuer wenig mehr als einen Euro, Caipis alle 50 Meter im Angebot, genauso frische Fruchtsaefte (an Zucker wird dabei nicht gespart --> daher besser "sem azucar / pouco azucar" beim Bestellen dazusagen), Havaianas in allen Farben = flipflops als meistgesehender Schuh, zumeist gut gebaute Maenner, braungebrannte, gut gelaunte und sportlich aktive Menschen jeder Haut- und jeder Haarfarbe, die sich trotz der Hitze sehr beweglich beim Frescobal und Fussballspielen am Strand sowie im Meer beim Wellenreiten vergnuegten. Auf der Avda. Atlantica werden 3 Fahrspuren sonntags gesperrt und dort wo sich an Werktagen Busse und Autos stockend weiterbewegen, flitzen an Sonntagen Scharen von Skate- und Snakeboardern, Inlinern, Fahrradfahrern sowie Joggern ueber den Asphalt. Muckibuden in Abstaenden unterstuetzen dabei, den Koerper zu staehlen und in Form zu halten. Lange zugesehen habe ich beim Beachvolleyball. Faszinierend fand ich den Ganzkoerpereinsatz der Jungs sowie auch der Maedels, die den Ball gekonnt mit Schenkeln, Unterarmen, Brust, per Kopfball und teils nur mit den Fusssohlen ueber das Netz brachten.

Você fala português?

Montag: Der Wecker klingt um 06:45 Uhr - frueher als ich sonst an Arbeitstagen aufstehen muss!!! Der zweite Sprachschueler, Abdel aus dem Libanon, ist bereits im Bad verschwunden. Die Empregada ist gerade dabei, das Fruehstueck fuer alle vorzubereiten. In Brasilien wie auch in anderen Laender Suedamerikas leisten sich Reiche und Mittelstand neben einer Putzfrau oft noch eine Haushaelterin, die sogar haeuftig in der Wohnung lebt. Das Fruehstueck besteht auch an den folgenden Tagen aus frischem Obst und zwei Scheiben Toast mit starkem Kaffee .... mit der Metro bewegt man sich tagsueber am Sichersten und nach 40 Minuten Anreise beginnt meiner erster Schultag in der Sprachschule mit einem Portugiesischtest. Dieser dauert 90 Minuten und ist nicht leicht mit den paar Vorkenntnissen, die ich aus zwei Intensivkursen an der Volkshochschule mitbringe. Doch das Testergebnis weist mich als "fortgeschritten" aus und ich muss immerhin nicht mehr bei 0 beginnen. Die Gruppe besteht aus 3 Franzosen, einer Oesterreicherin und mir. Die Lehrer wechseln taeglich, was bewusst so gemacht wird, da man sich so besser/schneller an die verschiedenen Sprechgeschwindigkeiten und manchmal auch Akzente gewoehnen kann. Ich finde Portugiesisch schwierig. Lesen bereitet mir dank Spanisch keine groesseren Schwierigkeiten. Eine Herausforderung ist allerdings die sehr "nasale" Aussprache und das Singen der Woerter ohne Zwischenpausen zu machen - aehnlich dem Franzoesischen.

... so, das war es erstmal .... - werde bald mehr schreiben! Dann gibt es auch Fotos

© Verena Schneller, 2010
Du bist hier : Startseite Amerika Brasilien Rio de Janeiro
Die Reise
 
Worum geht's?:
Verena on tour
Details:
Aufbruch: 30.10.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 29.11.2010
Reiseziele: Brasilien
Der Autor
 
Verena Schneller berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.