Entlang der antiken Via Egnatia durch den südlichen Balkan

Reisezeit: April / Mai 2009  |  von Angelika Gutsche

Die Fahrt führt uns entlang der antiken Römerstraße Via Egnatia, die einst das Weströmische mit dem Oströmischen Reich verband, durch die vier Länder Albanien, Mazedonien, Griechenland und Türkei (europäischer Teil). Nach weit über tausend Kilometern wird unser Ziel das heutige Istanbul sein, das ehemalige Byzanz oder Konstantinopel.

(Basierend auf dem historischen Reiseführer "Auf den Spuren der antiken Via Egnatia vom Weströmischen ins Oströmische Reich", Wiesenburg Verlag, Nov. 2010)

Im Hafen von Brindisi (Apulien/Italien)

Es war heute ein ereignisreicher Tag, den wir in einer gemütlichen Trattoria am Hafen von Brindisi bei Pizza und Rotwein noch einmal Revue passieren lassen: Nachdem wir schon am frühen Nachmittag im apulischen Brindisi angekommen waren, nutzten wir die Zeit bis zur spätabendlichen Einschiffung für eine kleine Stadtbesichtigung.

Der Spaziergang führte uns durch die malerische Altstadt von Brindisi zum Dom (12. Jh.) und weiter zum Ende der antiken Via Appia, heute noch gekennzeichnet durch eine Marmorsäule und einen Säulensockel ((2./3. Jh.). Von dort führt eine breite Freitreppe hinunter zum Hafen.
Hier im Hafen von Brindisi endete die von Rom kommende wichtige Heeres- und Handelsstraße Via Appia und hier schifften sich die Reisenden der Antike ein, um die Adria in östlicher Richtung zu überqueren, um anschließend der Via Egnatia durch den südlichen Balkan nach Byzanz (später Konstantinopel, heute Istanbul) zu folgen, eben jener Route, auf der auch wir durch Albanien, Mazedonien, Griechenland und den europäischen Teil der Türkei reisen wollen.

Ende der aus Rom kommenden Via Appia im Hafen von Brindisi

Ende der aus Rom kommenden Via Appia im Hafen von Brindisi

Gegen 21 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Fährhafen, zur Anlegestelle für die Schiffe nach Albanien. Der Eingang zum Gebäude für die Passkontrolle ist von einer Menschentraube umlagert. Es ist Karsamstag des orthodoxen Kalenders und die in Italien lebenden Albaner - viele Frauen mit Kindern und alte Menschen sind darunter - wollen die Ostertage in ihrer Heimat verbringen. Ganz vereinzelt finden sich Touristen unter den Wartenden. Im Abfertigungsraum herrscht Gedränge. Die Luft ist schlecht und zum Schneiden. Nur ein einziger Beamter ist für die Passkontrolle zuständig; in aller Ruhe prüft und stempelt er gemächlich Pass für Pass ab. Zwischendurch wird ein Stapel Pässe von Fernfahrern hereingereicht, die in den Genuss einer Sonderbehandlung kommen, was ein weiteres Stocken in der Abfertigung zur Folge hat. So wird für uns Passagiere die Passkontrolle zu einer entnervend langsamen Tortur.

Endlich sind wir durch und können an Bord der "Kapitano" gehen, ein Schiff der griechischen Agoudinos Lines. Unser Peugeot Partner wird im Laderaum eingewiesen und wir suchen unsere Zweier-Außenkabine auf, in die auch unser Hund Rex darf.

Das Fährschiff "Kapitano" verlässt den Hafen von Brindisi Richtung Albanien

Das Fährschiff "Kapitano" verlässt den Hafen von Brindisi Richtung Albanien

© Angelika Gutsche, 2011
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: April 2009
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Mai 2009
Reiseziele: Italien
Albanien
Mazedonien
Griechenland
Türkei
Der Autor
 
Angelika Gutsche berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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