Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Tipps und Tricks in Chile: Sternenobservatorium

...und Iphoneklau

22.12.11, San Pedro

Ich hatte mir den Wecker gestellt, um heute allenfalls eine kleine Wanderung zu den nahe gelegenen Ruinen zu machen. Nach einer Dusche lief ich zu einem Shop und kaufte das Frühstück ein. Es gesellten sich auch Fabian (ein Arbeiter im Hostal), Diego und Joel an meinen Tisch. Wir kamen ins Gespräch und plapperten alle zusammen bis in den Nachmittag hinein. Ich hatte dann nicht mehr gross Lust in die pralle Hitze hinaus zu gehen und verbrachte den Nachmittag mit den anderen.
Gegen 16.30 Uhr begleitete ich Joel wieder zu seiner Arbeitsstelle. Danach brachte ich meine Wäsche zur Wäscherei und kaufte ein paar Weihnachtsgeschenke für die Hostalbewohner ein. Nach einem alleinigen Abendessen wartete ich bis es 19.00 Uhr war wo die Sternobservatorium-Agentur öffnete. Die Agentur führt täglich zwischen 21.-00 bis 24.00 Uhr Führungen unter dem freien Himmel durch. Ich hatte mich für die heutige Tour um 23.00 Uhr auf Französisch angemeldet und musste nun nachfragen, ob diese stattfinden würde. Heute war es im Vergleich zu den letzten Tagen eher bewölkt, so dass mir die Frau noch nicht genau sagen konnte ob der Ausflug durchgeführt wird. Ich kehrte also zum Hostal zurück und wartete die Stunde ab, nach welcher ich nochmal nachfragen sollte. Hier bemerkte ich, dass mein Iphone verschwunden war. Ich hatte es am Nachmittag als Musikanlage zur Verfügung gestellt und es daher bei der Rezeption deponiert gehabt. Heute Abend war es nun wie vom Erdboden verschluckt. Aufgeregt suchte ich danach und fragte einige Hostalmitbewohner. Fabian half mir herum fragen - jedoch ohne Erfolg. Geknickt lief ich wieder ins Zentrum. Die Agentur konnte mir immer noch keine genaue Angaben geben und vertröstete die Gruppen auf später. Um die Zeit umzubringen, setzte ich mich an die Bar, an welcher Joel arbeitet. Nachdem ich weitere zwei Mal bei der Agentur angeklopft hatte, wurde die Touren freigegeben. Ich ging mich also ins Hostal warm anziehen. Ich blieb dort nicht lange, da mich der Gedanke, mein Handy verloren zu haben zu sehr beschäftigte. Daher ging ich ins Restaurant zurück um mich im Gespräch mit Joel abzulenken.

Um 22.50 Uhr startete die Tour endlich. Wir wurden an der nächsten Ecke von der Agenturen von einem Bus abgeholt. Die Fahrt bis zum Observatorium ging nur etwa 15 Minuten.

Unser Guide kam aus Frankreich und war super lustig. Er machte dauern Witze und gestaltete die Tour sehr angenehm. Zuerst erklärte er uns weshalb wir nicht an jedem Ort den gleichen Sternenhimmel sehen und wie die Sternpositionen von den Monaten abhängig sind. Danach konnte er uns mit einem starken Lichtpointer die Sterne anvisieren und uns zeigen wie diese heissen. Wir sahen den Orion, den Jupiter, andere Galaxen und natürlich viele Sternbilder. Teilweise muss man jedoch schon sehr viel Fantasie aufbringen die Sternbilder zu erkennen.
Zum Schluss konnte wir an ca. 15 grossen Mikroskopen einzelne ausgewählte Sterne anschauen. Nach den 2,5 Stunden war ich dann aber durchaus froh, unsere versprochene Trinkschokolade zu bekommen. Fröstelnd und müde setzten wir uns alle in ein Haus und bekamen die warmen Getränke serviert. Während des trinkens, erklärte der Franzose wie ein Stern entsteht und wie dieser inplodiert (kaputt geht). Um 1.30 Uhr war ich dann aber wirklich nicht mehr aufnahmefähig und konnte seinem französischen Geschwaffel von den Atomen nicht mehr folgen. Um 1.45 Uhr setzten wir uns (endlich) in den Bus und wurden ins Zentrum gefahren.
Die Strassen waren still und leer gefegt. Ich lief schnellen Schrittes zum Hostal zurück, wo ich von Joel, Fabian und zwei neuen Mitbewohnern begrüsst wurde. Wir sassen noch lange zusammen, bis plötzlich die Hostaleigentümer zurückkamen. Laut ihnen, ist um 23.00 Uhr Ruhezeit bzw. der Aufenthalt im Gemeinschaftsraum untersagt. Leisen Schrittes verzogen sich also alle in die Zimmer und Zelte.


23.12.11, San Pedro

Die Nacht war kurz. In unserem Hostal hat es mittlerweilen einen halben Kindergarten welcher die Hostelmitbewohner auf Trab hält. Dem entsprechend war der Lärmpegel schon in den frühen Morgenstunden extrem hoch. Gegen 9.45 Uhr konnte ich nicht mehr schlafen und stand auf.

Ich unterhielt mich etwas mit den französischen Kindern und informierte meine Mutter per Internet, dass sie mein Handy sperren soll. Mit Steve, Joel und Diego nahm ich das Frühstück ein. Satt skypte ich kurz mit Mam. Sie hatte mein Handyabonemment gesperrt und muss dies innerhalb 30 Tagen nochmals tun, falls das Iphone nicht mehr auftaucht.
Ohne Handy habe ich nun weder Uhr, noch Wecker, noch einen spontanen Konakt mit meiner Familie oder den Freuden. Zudem sind nun alle Adressen, Natelnummern und wichtige Infos verloren. Ich entschied mich daher ein neues Handy zu kaufen. Eigentlich wollte ich ein ganz einfaches, mit welchem ich von Zeit zu Zeit eine SMS schreiben konnte. Doch auch hier gibt es technisch hochstehende Handys, die mich bezürnten. Ich entschied mich zum Schluss für eines der Marke Huawei (ja, ich hatte diese Marke bisher auch noch nie gehört gehabt) mit einem Androidbetriebssystem welches mir ermöglicht die wichtigen Apps à la Whatsapp wieder hinunter zu laden und eine Wifi-Verbindung herzustellen. Joel begleitete mich zum Shop wo ich das Natel für umgerechnet CHF 120.- kaufte. Danach besorgten wir uns Zutaten für das heutige Mittagessen.

Abends lief ich zur Polizei um meinen Diebstahl dokumentieren zu lassen. Die Bestätigung werde ich der Diebstahlversicherung zukommen lassen, welche mir hoffentlich einen Teil zurückzahlen wird. Nachdem ich die Wäsche abgeholt hatte, lief ich zum Hostal zurück und schrieb an meinen Blogs.

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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