Jessica & Jürgen in Laos + Thailand 2012

Reisezeit: Februar / März 2012  |  von Jürgen D.

Vientiane

09.03.2012

Gestern sind wir von Vangvieng nach Vientiane mit dem Kajak gefahren. Das stimmt so natürlich nicht ganz, denn 150km wären wohl ein bisschen zu viel geworden. Zuerst sind wir in einem Songtheow, einer Art Super-TukTuk (größer, stärker) gefahren, 12 Menschen, mindestens 15 Rucksäcke und Taschen und entsprechend viele Kajaks auf dem Dach. Das war schon eng, aber wir haben die zweieinhalb Stunden tapfer durchgehalten. Eigentlich war´s an der frischen Luft auch schöner und es ist einem in den Serpentinen nicht so schlecht geworden, wie im Minivan. Außerdem ist man so noch näher dran an der Landschaft und den Dörfern, durch die man kommt.
Es gibt auf solchen Fahrten immer so viel zu sehen, dass uns eigentlich nie langweilig wird, trotzdem haben wir uns sehr gefreut, als es endlich auf´s Wasser ging. Der Fluss heißt Nam Lik und schon bei der Sicherheitseinweisung war klar, dass wir uns hier nicht einfach so lang treiben lassen. Er hat einige Stromschnellen, in denen es auch mal Strudel gibt, die richtig nach unten ziehen und nicht ganz ohne sind.
Waren sie dann auch nicht und wir haben das Kajak gleich mal hübsch umgekippt, hatten aber Schwimmwesten und Helme und alles so gemacht, wie besprochen: eine Hand am Paddel, eine Hand am Boot, warten, bis die Guides da sind...nix passiert!
Die Landschaft vom Fluss aus zu erleben und sich fast geräuschlos fortzubewegen hat uns total gut gefallen und so sind die ersten acht Kilometer in zwei Stunden wie im Flug vergangen. Dann gab es erst mal was zu essen: die Guides haben mit einer leeren Plastikflasche ein paar Kohlen angezündet und Spießchen mit Gemüse und Huhn gegrillt (die Plastikflasche war da bestimmt längt verbrannt...), dazu gab es mitgebrachten gebratenen Reis und Baguette- lecker! Wir waren alle ziemlich ausgehungert nach der ungewohnten Betätigung.

Danach sind wir noch eine Stunde gepaddelt und haben nach insgesamt 12km das Kajak wieder gegen das Songtheow getauscht. Nach nochmal zwei Stunden Fahrt waren wir in der Hauptstadt Vientiane.
Heute waren wir extra bald und noch ohne Frühstück im TukTuk zum MORGENmarkt, um festzustellen, dass noch nix offen hatte und nur ganz vereinzelt ein paar Menschen ihre Waren brachten und anfingen, ihre Stände aufzubauen. Nix für die Earlybirds hier...
Also zurück gelaufen, unterwegs einen Kaffee und Pain au chocolat (die französischen Bäckereien hier sind echt eine ganz feine Sache) und dabei die Stadt erkundet. Für eine Großstadt hat sie schon wirklich etwas sehr beschauliches, richtig schön ist es aber auch hier nur in einer Hand voll Straßen zwischen Zentrum und Mekong.
Nachmittags waren wir im Nationalmuseum, das (obwohl inzwischen entschärft) hauptsächlich der sozialistischen Propaganda dient.
Einen Tonkrug aus der Ebene eben derer haben sie auch ausgestellt, der ist sehr beeindruckend und jetzt macht es auch endgültig nichts mehr aus, dass wir einen Ausflug dorthin nicht schaffen werden. Außerdem gibt es einen Raum über UXO Lao, die Menschen, die die unzähligen Blindgänger aus Indochina- und Vietnam-Kriegen finden und entschärfen- im Idealfall bevor es die Kinder in den Dörfern tun und damit spielen. Im Gegensatz zu Kambodscha haben wir hier noch niemanden mit fehlenden Gliedmaßen gesehen, aber es muss sie geben, da die Bombardements hier noch viel schlimmer waren. Wir haben aber noch niemanden getroffen, der uns sagen konnte, was mit denen passiert. Falls also jemand eine Ahnung hat...Ihr wisst ja- unser Gästebuch!
Heute Abend haben wir wieder ein bisschen die Welt gerettet mit einem Besuch im großartigen Restaurant Makphet, einem "friends-Unternehmen", das Straßenkindern eine Ausbildung in der Gastronomie ermöglicht und ihnen damit in einem Land mit zunehmendem Tourismus eine gute Zukunftsperspektive gibt. Das Essen war hervorragend und der Service professioneller als vieles, was wir hier bisher erlebt haben. Da waren 15 Euro zu zweit echt gut investiert, auch wenn das ca. 30% mehr ist, als man sonst durchschnittlich im Restaurant zahlt.

© Jürgen D., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
So, heute geht´s los. Wir fliegen am Abend hier los, sind dann eine Nacht in Bangkok und fliegen schließlich am nächsten Morgen nach Luang Prabang. Bis dann.....
Details:
Aufbruch: 27.02.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.03.2012
Reiseziele: Laos
Thailand
Der Autor
 
Jürgen D. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.