Israel - jetzt erst recht !

Reisezeit: Januar / Februar 2013  |  von Sabine H.

Nach dem gescheiterten Erstversuch im November 2012: Jetzt erst recht und ganz bestimmt !

Israel - 2. Versuch

Gar nicht weit weg, aber eine andere Welt...

So ein kleines Land, aber es hält die Welt in Atem. Wesentlich größere Staaten machen kaum Ärger und landen so gut wie nie in den Nachrichten, schon gar nicht zur prime-time, wie z.B. die Mongolei. Oder Kanada. Oder Botswana. Oder Bhutan. Hat jemand mal die am wenigsten nachrichten-trächtigen Länder der Welt gegooglet ?

Wer die vollständige Langversion der Vorgeschichte lesen möchte, der möge sich meinen Reisebericht "middle east - Jordanien und Israel (hm, nicht wirklich)" auf dieser website reinziehen.

Hier nur die Zusammenfassung als Kurzversion: Am 10.11.2012 flog ich nach Amman, um knapp 1 Woche Jordanien-Rundreise zu machen und am 15.11.2012 im Süden Jordaniens die Grenze nach Israel zu überqueren, um noch gut eine weitere Woche in Israel zu bleiben und mir soviel wie möglich dort anzuschauen. Es waren Hotels in Jerusalem und Tel Aviv reserviert, der Bus von Eilat nach Jerusalem und einige Ausflüge.

Es kam leider ganz anders, denn die ohnehin schon Dauerkrise zwischen Israelis und Palästinensern spitzte sich zu genau diesem Zeitpunkt extrem zu und man beschoss sich gegenseitig mit Raketen. Erstmals seit 20 Jahren gab es Luftalarm in Tel Aviv und Jerusalem, auf beiden Seiten gab es Tote. Die Lage war extrem ungemütlich und schien immer mehr zu eskalieren. So konnte ich auch gar nicht erst nach Israel einreisen am vorgesehenen Tag, alle Grenzen geschlossen.

Ganz kurzfristig musste ich umdisponieren, fuhr nach Amman zurück und wollte es eigentlich von dort aus am nächsten Tag nach Israel versuchen. Die Nachrichten, die ich an jenem Donnerstag nachmittag in meinem Ammaner Hotel im TV zu sehen bekam + alarmierende Warnungen auf der website des Auswärtigen Amtes + Ausschreitungen in Amman nach einer dortigen Groß-Demo + fehlende Info´s, ob die Grenzen am nächsten Tag wirklich wieder geöffnet würden, veranlassten mich zu einem spontanen Reiseabbruch und einer Holter-di-Polter-Flugbuchung eines Fluges gen Heimat noch in der gleichen Nacht.

Zuhause kam nach der 1. Erleichterung, dem Krisengebiet entflohen zu sein, extremer Frust: Denn mir wäre mit fast 100-%-iger Sicherheit in Israel absolut nichts passiert, die Lage normalisierte sich relativ schnell, x wichtige ausländische Politiker mischten sich ein und ratzfatz war ein Waffenstillstand beschlossen, durchgesetzt und der hält immer noch.

Da ich danach gleich wieder zur Arbeit erschienen bin, habe ich nun unfassbare 37 Urlaubstage für 2013 zur Verfügung, von denen 7 bis Ende März verballert sein müssen. WOHIN ? Die verpasste Israel-Nummer nagte an mir und ich beschloss, Israel muss es sein. Koste es, was es wolle. Jetzt aber wirklich und erst recht !

Okay, gleiches Spiel von vorne: Flüge buchen. Es wurde wieder Turkish Airlines. Hotels: Ich versuchte, die gleichen Hotels zu bekommen, die ich für November 2012 vorgesehen hatte. Im Falle von Jerusalem klappte es, im Falle von Tel Aviv habe ich mich für ein anderes entschieden. Ansonsten habe ich nichts vorreserviert, ich bin vorsichtig geworden. Zwar konnte ich nach Abbruch der Reise im November die Hotelreservierungen und die Ausflüge kostenfrei stornieren, aber besser, erst gar nicht zu reservieren, bevor man nicht da ist !

Ein paar gute Erkenntnisse hat mir die ganze Geschichte aber gebracht: Ich weiss jetzt, wie scheiss-kalt, nass und neblig es im Winter in Nahost werden kann. Ich werde wesentlich wärmere Klamotten und eine Regenjacke einpacken. Ich werde auf einen neuerlichen Ausflug ans Tote Meer verzichten. Ich werde mich auf der Krisen-Vorsorgeliste der deutschen Botschaft in Israel registrieren. Ich werde jeden Tag Nachrichten online oder sonstwie verfolgen. Amen.

10 Tage vor Abreise: Erstmals in meinem Leben habe ich mich tatsächlich auf der Krisen-Vorsorgeliste des Auswärtigen Amtes registriert. Schon etwas seltsam, eine derartige Maßnahme als Urlaubsvorbereitung für notwendig zu erachten.... Wirklich nötig ist es wohl (hoffentlich) nicht, aber schaden kann es auch nicht. Das Prozedere ist übrigens sehr einfach und läuft online über die website des Auswärtigen Amtes. So weiss Herr Westerwelle nun wenigstens, wo ich stecken werde...

© Sabine H., 2013
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 30.01.2013
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 08.02.2013
Reiseziele: Israel
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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