Zur Regenzeit in Süd-Ost-Asien

Reisezeit: August / September 2012  |  von Manfred L.

Weiter mit Bus und Ende der Reise

Wunderbare bergige, grüne Landschaft, angenehmes Klima und freundliche Einwohner - so etwas findet man nicht mehr sehr oft auf dieser Welt!

Wunderbare bergige, grüne Landschaft, angenehmes Klima und freundliche Einwohner - so etwas findet man nicht mehr sehr oft auf dieser Welt!

Ich bin wirklich kein ängstlicher Mensch und als Krebskranker ohnehin ständig auf Abruf in dieser Welt. Zwei Dinge möchte ich aber trotzdem noch tunlichst vermeiden ... und das sind HiV und Malaria. Wie man sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt, lernt man heutzutage in Deutschland schon in der Vorschule, mit Malaria wissen die meisten von uns nicht so richtig was anzufangen. Die einfachste Lösung wäre meiner Meinung nach ein Moskitonetz, das man über sein Bett aufhängt. Ich habe aber noch kein Hotel gehabt, wo ein Haken über dem Bett dafür in der Decke gewesen wäre. In den diversen Läden werden auch keine Netze angeboten - jedenfalls nicht, dass mir das aufgefallen wäre.

Malaria ist - nach dem was ich so gehört habe - eine der beiden Krankheiten, die man in Laos ... genauer in Vientiane behandeln lassen kann, sonst kann man da auch hinfahren, wenn man sich ein Bein oder Arm gebrochen hat. Für alle anderen Krankheiten muss man nach Thailand reisen. Trotz der Möglichkeit zur Behandlung von Brüchen ist es aber wegen der Unfallhäufigkeit in Laos verboten, Motorräder an uns Ausländer zu vermieten.

Die Unterschiede zwischen Thailand und Laos sollten eigentlich gewaltig sein. Auf der einen Seite eine mittelalterlich anmutende Monarchie, in die Majestätsbeleidigung Ausdruck in den Paragraphen der Rechtssprechung findet und auf der anderen Seite ein kommunistisches Regime im Ein-Parteien-System mit gekreuztem Hammer und Sichel auf rotem Grund.
In beiden Ländern scheinen aber die Einwohner zu wissen, dass sie mit Gottvertrauen gefälligst für sich selbst zu sorgen haben, was sie dann halt praktizieren.

11.09.2012
Vieles hört man und oftmals ist es besser, nicht alles zu glauben und für bare Münze zu nehmen. Zum Beispiel gibt es auch hier in Luang Prabang ein Krankenhaus. Entweder es wird von Chinesen betrieben, wurde von denen gesponsert oder es gehört den Chinesen, jedenfalls ist auf dem Schild "China" groß vermerkt. Ich hatte ein paar wirklich aufregende Tage in dieser Stadt, habe mich auf erotische Abenteuer eingelassen und bin am zweiten Abend mit dem Hotelmanager durch die Stadt gezogen. "Hotelmanager" ist vielleicht eine etwas hochtrabende Bezeichnung für einen jungen Mann, der nach Abschluß der Schule vom Dorf in diese Stadt gekommen ist, um ein Hotel zu betreuen. Für diesen Job rund um die Uhr bekommt er als Lohn 60 US$ im Monat und sein Bruder, der englischen Sprache nicht ansatzweise mächtig, hilft ihm dabei.
Der vertritt ihn auch im Hotel, als er mich mit seinem Moped an meinem zweiten Tag durch die Stadt fährt und ich ihn dann zum Dinner einlade, auch bezahle ich ihm eine neue Hose auf dem Nightmarket, die er sich selbst offensichtlich nicht leisten kann.

Mit der englischen Sprache ist das so eine Sache. Ich lerne einen Mann kennen, Vater von vier Kindern und Bauarbeiter von Beruf, der stolz darauf ist, als Einziger in seinem Dorf englisch sprechen zu "können". Ich muss meist mehrfach nachfragen um Sinn ich seine Rede zu bekommen.
Als ich kurze Rast auf einem Ausflug in "seinem" Dorf einlege, kommt er an meinen Tisch und spricht mich an. Nach und nach sitzen auch seine Kollegen mit an meinem Tisch. Ist mir schon klar, dass es ihnen darum geht, dass ich ihnen ein oder 2 Biere bezahle - insgesamt. Eine Flasche wird geöffnet und jeder bekommt davon seinen Teil in ein Glas, dazu kommt Eis hinein - in etwa so, wie in Deutschland Schnaps ausgeschenkt wird.

Für den Abend lädt mich dann mein "neuer Freund" zu einer Feier ein und ich sage zu, zumal die in Nähe meines Hotels stattfindet.
Die Feier ist zum Geburtstag der Mutter eine Freundes/Kollegen von ihm ausgerichtet und ich werde als Ehrengast (bzw. Kuriosum/Beute?) eingeführt. Das "richtige" häusliche, laotische Essen ist bei Weitem nicht das, was man in den Touristenrestaurants als solches vorgesetzt bekommt, es unterscheidet sich auch erheblich von den Angeboten der Garküchen.
Der Tisch zum Abendbrot einer "Normalo-Familie" in Europa dürfte jedenfalls reichhaltiger gedeckt sein als dieses Festmahl für über 40 Gäste!!!
Zu ein paar Flaschen Bier kommt hier der 40%-ige Alkohol hinzu, der in einem winzigen Glas gereicht wird.
Wohlgemerkt EIN Gläschen ... für die ungefähr 40 erwachsenen Leute! Die Hausfrau bzw. in diesem Fall die Jubilarin füllt dieses winzige Glas aus einem Tonkrug mit Schnaps und es wird den am nächsten Sitzenden gereicht. Der leert das Glas und es geht an die Ausschenkende zurück. Diese füllt das Glas erneut und es geht Richtung nächstem Gast usw. usf. ...

Später sitze ich vor dem Haus mit ein paar sehr jungen Männern zusammen und rauche eine Zigarette und bekomme eine Plastik-Wasserflasche gereicht, in der sich das selbige hochprozentige Getränk befindet ... dauert ihnen wohl zu lange, bis sie wieder an der Reihe sind.

...
Längst habe ich es aufgegeben, den mir auf meinen Reisen begegnenden Einheimischen zu erklären, dass ich selbst alles andere als reich bin und ich von einer bescheidenen Rente und etwas "Zubrot" leben muss. In deren Augen ist alleine das "Reisen können" Ausdruck unermeßlichen Reichtums, hinzu kommt dann noch, dass sie ja sehen, dass Touristen Unsummen von Geld ausgeben für Dinge, die kein Mensch benötigt oder den Wert einer Sache nicht erkennen und das Doppelt- ja Drei- und Vielfache des reellen Preises anstandslos bezahlen. Da ihnen die finanzielle Möglichkeit fehlt zu reisen, kennen sie aber ja auch nicht das Gefühl, eine fremde Währung in Händen zu halten und eine Gegend zu bereisen, wo abweichende Wertevorstellungen herrschen.

Die Leute auf der Geburtstagsfeier behandeln mich in einer Ergebenheit, die mir peinlich ist und ich fühle mich unwohl, so im Mittelpunkt zu stehen.
...
Höhepunkt der Feierlichkeit ist das Anschneiden der (ziemlich kleinen) Geburtstagstorte, die vor allem durch quietschbunte Creme besticht.
Ein paar der Geburtstagsgäste erhalten je ein kleines Stück davon und schmieren sich gegenseitig die Creme ins Gesicht. Danach folgt Karaoke-Gesang.

Ich passe noch eine Gelegenheit ab, die Jubilarin alleine zu treffen und überreiche ihr mein Geburtstagsgeschenk in Form von 100.000 Kip (10,-€) und verabschiede mich. Das hat nun wiederum zur Folge, dass die Hälfte der Feiergesellschaft mich per Mopedkorso zum Hotel begleitet.
Nun bin ich in meinem neuen Hotelzimmer (bin inzwischen in ein größeres Zimmer umgezogen) nicht auf Gäste vorbereitet aber auch hier in Laos hat der Lebensmittelladen nebenan noch um 23 Uhr geöffnet. Ich schicke also schnell noch jemanden los, 4 Bier, eine Flasche einheimischen Fusel und eine Cola (für die Kinder und mich) zu kaufen, wofür ich 60.000 Kip ( 6,-€) bezahle und der Abend ist gerettet.

Wie schreibt man das Wort "Zitrone" auf englisch? ... ganz einfach, so wie man es spricht - REMON.
Verständigung also wirklich nicht die einfachste Angelegenheit. Hinzu kommt noch, dass die Leute hier einfach nicht "NEIN" sagen können, bzw. keine negative Äußerung von sich geben können.
Ein Beispiel: Ich habe mir ein Krad für 2 Tage ausgeliehen, bekomme aber Zeitnot mit der Rückgabe, weil der Bus nach Vang Vieng schon 8:30 Uhr startet. In Chiang Mai öffnete die Verleihfirma erst ab 9:00 Uhr, wie ich mich erinnerte, sodass ich mich lieber schon vorher hier erkundige, ob ich das Fahrzeug rechtzeitig loswerde und meinen Pass dafür zurück erhalte. Am Liebsten wäre es mir natürlich, dass die Maschine vom Hotel direkt abgeholt wird und ich mir den Fußweg zurück ersparen kann.

Auf entsprechende Vorschläge von mir nickte der Angestellte immer nur mit dem Kopf und bestätigte ständig meine Worte - "Yes sir .. ok sir ... yes ... yes, ok sir".
Hätte ich nicht nochmals nachgefragt, wäre das für mich zum Fiasko geworden, denn verstanden hatte er gar nichts. Er selbst kann seine Agentur auch nicht verlassen ... ist der einzige Angestellte dort und den einfachen Tausch Moped gegen Pass von einem anderen vornehmen zu lassen überfordert ihn offensichtlich.
Ähnliche Logik- und Logistikprobleme begegnen mir aber laufend.
Kann aber auch sein, dass es oftmals dabei einfach nur darum geht, an das Geld der Touristen zu kommen.

Ist aber auch die blanke Not, die die Menschen dazu treibt, um etwas zu bitten. Am Tag vor der Abreise mache ich noch einen Abschiedsbesuch bei meinem Freund dem Bauarbeiter zu Hause und bringe das Bier und Limo für die Kinder mit. Nach langen innerlichen Kämpfen, die ihm förmlich anzusehen sind, ringt er sich endlich durch, mich um das monatliche Schulgeld für seine beiden Ältesten zu bitten ... umgerechnet je 20 Cent im Monat!?

Die Haltestellen der Busse befinden sich meist nicht im Stadtzentrum, sonder z.B. in Vang Vieng meiner nächsten Station 3,5 km außerhalb und nur hartgesottene Backpacker machen sich dann zu Fuß auf den Weg. Alle anderen werden von den Tuk Tuks in der Stadt vor den teureren Hotels abgesetzt.
Ich habe das Glück, mit einem Pärchen im Tuk Tuk zu sitzen, das genau weiß, was es will und den Fahrer davon abhält, uns an die Flußseite zu bringen.
Auch ich miete mich für 70.000 Kip (7,-€) im Bee Bee Guesthaus ein und bin freudig überrrascht über meine Unterkunft.

Geräumig, sehr sauber und ansprechend. Air-Condition UND rotierender Deckenventilator, dazu kann ich sogar bei offenem Fenster schlafen, da solide und heile Fliegengitter vorhanden sind!

Auf meiner ersten Erkundungstour treffe ich das Paar aus Leipzig wieder, das ich auf dem Mekong kennengelernt hatte - die waren mit den Motorrad unterwegs, um ihre Reisekasse am Automaten aufzufüllen. Die Polizei hatte sie arg geschröpft, von der sie auch noch ohne Helm erwischt wurden. Ist nunmal den Ausländern verboten, hier Motorrad zu fahren. Wird man erwischt, muss man zahlen ... und kann dann weiterfahren.

Ich miete mir auch wieder eine Maschine (auch 70.000 Kip pro Tag) und bekomme dazu einen Stadtplan, in den mir der Vermieter die beiden Standorte der örtlichen Polizeistationen einzeichnet.
Da das Schaltgetriebe für mich ungewohnt ist, fahre ich nach dem Betanken ein paar Kilometer, halte an einer Garküche und ein junger Mann stürzt mit einen Glas Bier in der Hand auf mich zu, um mich freudig zu begrüßen. Die laufende Maschine zwischen den Beinen, schon wieder ein anderer Helmverschluß, soll ich nun auch noch ein Glas halten!?
Das, was sie als Snack auf den Holzspießen haben, ist vermutlich gegrillte Schweineschwarte. Ich kaue mehr als die empfohlenen 33 Mal darauf rum und schlucke es dann im Stück herunter, spendiere der Runde auch noch 2 Bier und fahre zurück - einzige Verständigungsmöglichkeit war - Zeichensprache und Lachen.

Wieder in der Stadt, vertraue ich dem Wirt meine Maschine an, der darauf besteht, die zur Nacht in das Foyer zu stellen und suche mir ein Restaurant, im dem ich nicht der einzige Gast bin.

Ich finde eines mit einer - nein, nicht chinesischen aber - süd-koreanischen Reisegesellschaft. Kurze Zeit später geraten die Südkoreaner in heftigen Streit und es wird unangenehm, dann doch lieber als einziger Gast ...

Essen und Trinken kostet mich an die 3,-EURO, dazu wird mir gratis eine 0,5 Liter Plastikflasche mit 40%-igem, lauwarmem Lao-Wisky gratis gereicht???!!!

Bevor ich zu Bett gehe, verkünde ich noch dem Hotelwirt, dass ich ein paar Tage länger zu bleiben gedenke. Meine Schürfwunden am linken Bein sind fast verheilt, nur zwei Rippen schmerzen noch - war wohl doch nicht nur eine Prellung ... und ich habe Sonnenbrand im Gesicht und auf Armen und Beinen.

13.09.2012
Morgens gegen 7 Uhr sind die Straßen voller Fahrrad fahrender Kinder und Jugendlicher, alle in weißer Oberbekleidung und dunklem Rock oder langer Hose. Nur die Regenschirme, die sie bei Sonne oder Regen halten, sind ein buntes Farbenmeer. Etliche tragen ein rotes Halstuch.
Die Fahrräder haben generell keinen Gepäckträger, wie bei uns üblich, sondern einen Sozius, also einen zweiten Sitz und auch ausklappbare Fußrasten, einige sind E-Bikes, also mit kleinem E-Motor ausgestattet.
Wer hinten sitzt, hat die Hände frei, zu telefonieren oder mit dem Handy zu spielen.
Die ganz Kleinen werden natürlich von Mama oder Papa in die "Primary School" gebracht, "Kindergarten" ist das einzige deutsche Wort, das ich auch bisher in Laos lesen konnte.

Gegen 11:30 Uhr werden die Schultore für die Grundschüler (Lower Sekundary) und eine Stunde später für die etwas Älteren geöffnet.
Ich komme des Öfteren an Schulen vorbei und der Schulbetrieb sieht eher aus, als wenn ständig große Pause ist. Ein paar Schüler sitzen in den offenen Schulräumen, die meisten sind aber im Freien, spielen Ball oder Hopse oder beschäftigen sich mit ihrem Handy.

So ist nicht verwunderlich, dass mein "Hotelmanager" in Luang Prabang, der ja gerade die Schule beendet hatte, keine Ahnung davon hatte, was wohl die Hauptstadt von China oder Japan sein könnte oder der angehende Student demnächst die Floskel "where are you from?" lernen wird, die die Erstsemester in Bangkok an mir geübt haben.

Nach der Schule ist Baden angesagt. Der Weiher, den ich eben noch alleine für mich hatte, ist plötzlich überfüllt mit Kindern, die sich darüber wundern, dass da ein Farang wie ein Wasserbüffel in ihrer Badestelle abhängt, wo doch Farangs nur dazu da sind, im Vorbeifahren zum Wasserfall oder zur Höhle ihr Kleingeld zu verteilen?! Da laufen sie dann neben dem Farang her und rufen "Sabadii", die laotische Begrüßungsformel und in ihren Augen das einzige Wort, das die Fremdlinge verstehen und sie kennen natürlich auch ein Wort in "ausländisch" - Money ...
Wer hat da mal gesagt, die Straße wäre eine Schule ...?

War wirklich eine gute Idee von mir, gerade an diesem Ort Station zu machen. Mit dem Motorrad ist man schnell aus der kleinen Stadt heraus und kann die umliegende Natur und das Landleben genießen. Das Städtchen selbst ist voll auf Tourismus ausgerichtet. Hotels und Gasthäuser aller Preisklassen von umgerechnet 2 bis vielleicht 160 $ die Nacht, etlichen Restaurants und Bars, die jetzt zur Nebensaison meist leer sind, Massagesalongs, Souvenirläden und Verleihstationen für Fahrräder und Mopeds. Wobei die Preise weit günstiger sind als in der Touristenhochburg Luang Prabang. So zahle ich für die Maschine am Tag nur 7,-€ statt der 15,-€ in LP.

Mir verbleiben noch 10 Tage, bevor ich in Bangkok meinen Flieger bekommen muss und beschließe diese Reise mit ein paar Tagen in Ruhe in Pattaya zu verbringen. Freue mich auf das mogendliche Bad im Meer und die tägliche, ausgiebige Massage.
Dahin zu kommen gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Um zu fliegen müsste ich erst nach Vientiane zum Flughafen und könnte dann von dort nach Bangkok für 150 $ abheben.
Nach Vientiane kommt man mit allem, was 4 Räder hat und durch den Straßenzustand ist es wie in Deutschland - egal ob man im Porsche oder im VW-Käfer im Stau steht - es dauert 5 Stunden, die Strecke von 150 km zu bewältigen. Von da aus werde ich den "Super-ViP" Bus nehmen, der dann nochmals 12 Stunden benötigt. Ich werde also um 13 Uhr vom Hotel abgeholt und voraussichtliche Ankunftszeit in den Khao-San Road ist morgens um 6 Uhr.
Diese Tour kann man in jedem Hotel oder örtlichem Reisebüro buchen, ebenso Touren nach China, Kambodia oder Vietnam, wobei die Agenturen auch noch die Visa-Formalitäten erledigen.
Die preisgünstigere Variante ist die, das an der Busstation zu machen, die allerdings vom Stadtzentrum 3,5 km nördlich verlegt wurde - mit dem Motorrad kein Problem, zumal dort auch ein großer authentischer Markt ist, der an sich schon mal eine Touristenattraktion darstellt.

Die Peise im Stadtzentrum liegen zwischen 1500 und 1200 Baht (38 - 31 €), ich buche für 1000 Baht (ca. 26,-€) und wundere mich etwas, dass die Preise nicht in der Landeswährung gefordert werden. Bevor ich es vergesse, packe ich schon mal meine wärmsten Sachen vom großen Koffer um in das Handgepäck, denn "Super-ViP" könnte auch "Kühlcontainer" bedeuten.

Dafür kommen Zigaretten in den Koffer - die bekomme ich in Thailand auch nicht für umgerechnet 40 Cent die Schachtel wie hier in Laos.

15.09.2012
Nach angenehmer Busfahrt bin ich gegen 6 Uhr in Bangkok angekommen. Der Bus endet an der Khaosan Road und von allen Seiten reden Taxi- und Tuk Tuk-Fahrer auf mich ein. Auf die Frage, wohin ich möchte, antworte ich "Frühstücken" und sie widmen sich anderen Mitreisenden aus dem Bus.

Grenzabfertigung war schon in Vientiane - und noch weitaus komplizierter als bei der Einreise.
Mir schleierhaft, warum alle "overstay fee" von 9.000 Kip zu zahlen haben, von den erlaubten 30 Tagen war ich nicht mal die Hälfte im Lande. Das Einreisevisa nach Thailand ist kostenlos, es ist nur wieder die Immigrations-Karte auszufüllen. Nach Passkontrolle und 300 Metern zu laufen sitze ich in einem der größeren Busse, die auch mit Toilette ausgestattet sind. Dieses Mal auch die Sitzreihe alleine für mich und kein Sitznachbar, der andauernd die Kotztüte von dem Gesicht hat und seltsame Geräusche von sich gibt wie der junge Mann aus den "Staaten" letzte Tour.
Als ich zwischendurch einmal aufwache, hat jemand fürsorglich eine Kuscheldecke über mich ausgebreitet.

In der Soi Rambutrii bestelle ich mir erst mal einen "richtigen" Kaffee, den ich in Laos sooo vermisst hatte und das dazu servierte Schmalzgebäck füllt meinen Magen. Ich komme mit 2 US-Amerikanern in ein Gespräch, die vorhaben, einen Tagesausflug nach Pattaya zu unternehmen. Auf mein Angebot, dass wir uns die Kosten für ein Taxi teilen, gehen sie nicht ein - wären 400 Baht für jeden gewesen. Na gut - ich fahre ohnehin lieber mit dem Bus. Wie üblich ist der südliche Busbahnhof weit abgelegen und ich finde wieder auf Anhieb kein Taxi, dessen Fahrer bereit ist das Taximeter einzuschalten, obwohl alle das entsprechende Schild auf dem Dach haben.

Den Fahrpreis von 250 Baht, den einer verlangt, erscheint mir aber angemessen und die Fahrt dauert an die 40 Minuten auf den Straße in morgentlicher rush-hour.
Wer noch günstiger reisen will, läßt sich für 70 Baht zur nächstgelegenen Zugstation bringen, nimmt von da den Zug bis zur Station Ekkamai und spart somit 180 Baht.
Das Busticket nach Pattaya kostet dann 124 Baht und die Busse fahren alle 20 Minuten.
Ich bin zwar schon 8:10 Uhr am Busbahnhof, der Bus um 8:20 Uhr ist aber schon ausgebucht und ich bekomme Sitzplatz 8 in dem Bus um 8:40 Uhr.

Im Nachhinein frage ich mich jetzt, warum ich nicht direkt von Vang Vieng nach Pattaya gefahren bin. Sowohl Fahrtdauer als auch der Fahrpreis wären der Gleiche gewesen, wie nach Bangkok.
Nur wäre die Abfahrt von Vang Vieng schon 4 Stunden früher, also um 9:30 Uhr erfolgt und ich wäre um 2 Uhr nachts in Pattaya angekommen - ich bin mir aber sicher, dass ich dort selbst zu dieser unchristlichen Zeit eine Unterkunft gefunden hätte.

Pattaya empfängt mich mit heftigem Schauer, gut dass der Busbahnhof überdacht ist. Ich nutze die Zeit, mich nach der Abfahrt zu erkundigen. Der erste Bus geht morgens um 6 Uhr und braucht ca. 2 Stunden bis zum Flughafen bei Bangkok. Selbst bei Verspätung sollte das ausreichen, den Flug um 9:55 Uhr zu bekommen.

Die Suche nach einer passenden Unterkunft gestaltet sich schwieriger, als ich gedacht hatte. Verwöhnt von den Preisen im Norden und vor allem in Laos, hatte ich mein Limit je Übernachtung auf 400 Baht herunter gesetzt und somit sind Zimmerpreise in Hotels von 800 Baht und mehr nicht mehr im Bereich meines Budgets. Eines finde ich, da wird aber erst am Abend ein Zimmer frei.

Inzwischen wird mir die Sache selbst etwas peinlich ... ich fahre nämlich auf der Straße im dichtesten Verkehr mit meinem Rollenkoffer und bin sowieso der einzige Fußgänger weit und breit.
Daher beschließe ich, meinen Prinzipien untreu zu werden und nehme dann doch erst einmal ein Zimmer für eine Nacht zum Preis von 550 Baht.

Die Hotelwirtin zeigt mir das Zimmer, erkundigt sich nach meinem Familienstand und wird zudringlich. Nun muss ich auf meinen Hosenstall ebenso acht geben, wie auf meine Wertsachen im Rucksack ...

Das Zimmer ist ganz nett, schön geräumig, mit Aircondition, Minikühlschrank, Fernseher und Ledersofa. Das Doppelbett nicht zu weich und es sind ausreichend Handtücher da. Laminatboden und Badewanne im Nassbereich. Manko ist die Aussicht auf eine dreckige Wand in ca. 4 Metern Entfernung und das Fehlen von Internet.

Ich miete mir wieder ein Motorrad, suche mir ein schöneres Zimmer für 400 Baht die Nacht (der Wirt ein Pakistani) und ziehe um. Mein Handy war mir in Vang Vien bei einem heftigen Schauer mitten im Djungel abgesoffen und alle späteren Reparaturversuche in Laos und auch hier schlugen fehl.
Die nächsten Tage verbringe ich an Stränden, treibe mich in umliegenden Dörfern mit dem Moped rum und genieße das turbulente Leben in Pattaya.
Sicherheitshalber kaufe ich mir das Busticket am Tage vor der Abreise - und verpasse den Bus dann promt.
Zum Glück schaffe ich esnoch, den Bus um 7 Uhr zu erreichen und bin so doch rechtzeitig am Flughafen in Bangkok.

Der Heimflug nach Hamburg fällt mir schwer und das Schmuddelwetter, mit dem mich Hamburg am 25. September abends empfängt, bestärkt mich in meinem Entschluß, zeitnah wieder nach Asien zu reisen - und dann bestimmt länger als nur so einen kleinen Monat.

Es müssen nicht immer Höhlen oder Wasserfälle sein ... solch Natur lässt mein Herz höher schlagen.

Es müssen nicht immer Höhlen oder Wasserfälle sein ... solch Natur lässt mein Herz höher schlagen.

... da oben soll die Höhle sein!? Da komme ich nicht mit dem Bike hoch, da ist Treppensteigen angesagt ...

... da oben soll die Höhle sein!? Da komme ich nicht mit dem Bike hoch, da ist Treppensteigen angesagt ...

Zur "Belohnung" gibt es immer wieder köstliche Früchte - bei etlichem muss ich mich erkundigen, ob die auf, über oder unter der Erde wachsen

Zur "Belohnung" gibt es immer wieder köstliche Früchte - bei etlichem muss ich mich erkundigen, ob die auf, über oder unter der Erde wachsen

Die Brücke ist eingestürzt aber das Ziel nicht mehr weit - es geht zu Fuss weiter!

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Ein riesiger Naturpark ganz für mich alleine einschließlich (ausgewiesener) Badestellen und Naturdusche

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Schnell sind aber auch ein paar "Kumpels" zum rumalbern und toben gefunden.

Schnell sind aber auch ein paar "Kumpels" zum rumalbern und toben gefunden.

Training mit viel Lärm aber auch Grazie und Anmut. Hier sollte man seine körperlichen Grenzen kennen und es den Jüngeren überlassen.
Für mich sind solche Anstrengungen bei über 40 Grad Schwüle längst tabu.

Training mit viel Lärm aber auch Grazie und Anmut. Hier sollte man seine körperlichen Grenzen kennen und es den Jüngeren überlassen.
Für mich sind solche Anstrengungen bei über 40 Grad Schwüle längst tabu.

Noch ist dies ein Weg in die Berge aber bald schon ein Fluss Richtung Tal ...
Merke: Wenn plötzlich alle Kinder von den Straßen verschwunden sind, könnte es bald heftigst regnen!

Noch ist dies ein Weg in die Berge aber bald schon ein Fluss Richtung Tal ...
Merke: Wenn plötzlich alle Kinder von den Straßen verschwunden sind, könnte es bald heftigst regnen!

Die "Festtafel" zum 60. Geburtstag.

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Prunk in Thailand ... Wagen und Gefäße für religiöse Umzüge im Nationalmuseum von Thailand in Bangkok.

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Verehrung der königlichen Familie in Thailand.
Nicht auf eine davonrollende Münze treten! Da ist das Bildnis des Königs drauf ...

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Nicht auf eine davonrollende Münze treten! Da ist das Bildnis des Königs drauf ...

© Manfred L., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wie kann es nur Ende August mit einem Mal SOOO kalt in Deutschland sein!? Mit der "ITA-Matrix" finde ich einen günstigen Flug nach Bangkok, buche und packe ein paar Sachen ein.
Details:
Aufbruch: 25.08.2012
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 25.09.2012
Reiseziele: Thailand
Laos
Der Autor
 
Manfred L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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