Wanderungen in Neuseeland

Reisezeit: Januar / Februar 2012  |  von Thomas B.

Wir waren im Februar 2012 in Neuseeland, primär um unsere Tochter Anni zu besuchen, die 1 Jahr an der University of Waikato in Hamilton studierte, zum zweiten natürlich um die beiden Inseln zu bereisen. Tiefe Eindrücke bekamen wir dabei bei unseren kürzeren oder längeren Wanderungen sowie beim „whale watching“ in der Bucht von Kaikoura und beim Besuch des Te Papa Museums in Wellington. Die Wanderungen sind nicht geografisch getrennt (Nord- / Südinsel) sondern folgen unserer Reiseroute.

Am anderen Ende der Welt

Über dem Pazifik: Hinflug nach Neuseeland

Über dem Pazifik: Hinflug nach Neuseeland

Die Rainbow-Falls bei Kerikeri

Die Rainbow-Falls bei Kerikeri

Kerikeri und die Kauris (Nordinsel)

Wanderung 1 (Nordinsel, Northland):
Von den Rainbow-Falls bei Kerikeri den Kerikeri-River entlang bis zum alten Ortszentrum mit dem Stonehouse (ältestes Steinhaus Neuseelands) und der früheren Missionsstation und zurück und: im Becken der Rainbow-Falls baden!

Wasserfälle, die in einer deutschen Region zum Besuchermagnet werden würden, sind hier gar nicht oder nur mit einem Nebensatz in den Reiseführern erwähnt. Bei Kerikeri ist ein fantastischer Wasserfall, in dessen Pool man sogar baden kann, was wir getan haben. Ein wunderschöner Wanderweg, nirgends erwähnt, führt dann ins alte Zentrum von Kerikeri, wo das älteste Steinhaus Neuseelands steht, das allerdings wird überall erwähnt. Aber Wasserfälle gibt's anderseits in Neuseeland unzählige und an diesem Weg zum Steinhaus gibt gleich noch einen zweiten und weiter südlich bei Pahia kann man bei den Harakua-Falls mit dem Boot bis an den Fall heranfahren.

Für uns war es der erste Eindruck der Natur Neuseelands: Riesenfarme, Palmen und viele Blumen sowie uns bisher unbekannte Bäume. Besonders auffällig: die Pohutukawa-Bäume, die ab Dezember knallrot blühen und daher auch "Weihnachtsbäume" genannt werden. Man muss ja berücksichtigen, dass die Neuseeländer Weihnachten mitten im Sommer feiern! Auffallend sind auch die vielen "Epiphyten" an den Bäumen, also Baumschmarotzer, die teilweise skurrile Formen annehmen.
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Rainbow Road nord-östlich von Kerikeri (Zentrum) oder von der historischen Siedlung (historisches Steinhaus) am Kerikeri-Inlet aus.

Wanderung 2: (Nordinsel, Northland): Zu den Riesen-Kauris ("Tane Mahuta") an der Westküste - vom Parkplatz aus eher eine Spaziergang.

Ausgangspunkt: Highway 12, Parkplatz Waipoua Kauri Forest
Die Kauris gehören zu den größten Bäumen der Welt, leider sind sie sowohl durch Maoris (für Einbäume) aber vor allem durch die eingewanderten Europäer (Pahekas) fast ausgerottet worden, deswegen ist man in den Naturparks mit Kauris besonders sorgfältig. Die restlichen Kauri-Bestände werden sehr sorgfältig geschützt, Wanderer müssen sich einer Desinfektion ihrer Wanderschuhe unterziehen.
Die Bäume selbst sind faszinierend, ihre Stämme sind bis in große Höhe ohne Äste, erst dann, wenn die Kauris über dem Blätterdach des Waldes sind, fangen sie an, Äste zu bilden bzw. werfen die unteren Äste ab. Man geht davon aus, dass einzelne Kauris bis zu 2000 Jahre alt sind. Der höchste bekannte Kauri, den wir auch besucht haben, ist "Tane Mahuta", der "Hüter des Waldes", er ist 51 m hoch und hat einen Umfang von 16 m.
Wanderschuhe werden (schon am Flughafen) desinfiziert, Zelte und Mountainbike-Reifen ebenfalls, man will keine Samen aus Europa, deren Ergebnisse sich invasiv über die Neuseeländische Natur hermachen.
Viel Schlimmes ist schon geschehen. Ginster überwuchert die Berghänge und Heidekraut, zur Verschönerung gepflanzt, beginnt die Vulkaneinöden zu überwuchern. Schlimmer ist es mit den Tieren: Ratten, Marder, Hermelin und Fuchskudus bzw. Opposums (kurz Possums) genannt, zerstören die Vogelwelt Neuseelands. Und dabei hat man Marder ja nur eingeführt, um die eingeführten Kaninchen zu dezimieren.... Aber: Zusammen mit einem neueren Zuwanderer, den Alpakas, liefern die Felle der Possums die wärmste Wolle Neuseelands. Um die Vogelwelt zu retten, verfolgt man die Possums überall (Fallen, Gift) und überfahrene Possums auf den Straßen werden als "Pullover" oder noch zynischer als "Street-Pizza" bezeichnet.

Wald bei Kerikeri

Wald bei Kerikeri

Baden bei den Rainbow Falls

Baden bei den Rainbow Falls

Typische Epiphyten (Baumschmarotzer)

Typische Epiphyten (Baumschmarotzer)

Kauri - Baum

Kauri - Baum

© Thomas B., 2014
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 29.01.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.02.2012
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Thomas B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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