Safari - mit dem Auto durch Namibia

Reisezeit: Oktober 2014  |  von Misch und HO :-)

Die Irrungen und Wirrungen der Reisenden HCJS und MIFI, wenn sie Namibia mit dem 4WD erkunden. Das kann ja heiter werden....

Auf nach Windhoek

Dieses Mal führt uns unser Urlaub in den Süden.... Afrika, genauer gesagt Namibia... Warum Namibia? Nun, das hat sich einfach so ergeben.

Auf jeden Fall haben wir - wie immer - der Reisebürotante unseres Vertrauens gesagt was wir gerne hätten und schon war gebucht.

Die knappen 6 Monate bis zum Abflug waren schnell vorbei und kaum war der Sommer (Sommer?) durch, waren wir schon auf dem Weg zum Flughafen um uns nach einem Abstecher in die Swiss Lounge, in einen weiteren Flieger der Swiss zu setzen, der uns nach Johannesburg flog. Die leichte Verzögerung beim Start war einer beinahe Mitreisenden zu verdanken, deren Gepäck noch ausgeladen werden musste, da sie mit einem ungültigen Pass das Flugzeug besteigen wollte. Nun... eigentlich tat sie uns ja leid. Aber sehr clever war das andererseits auch wieder nicht....

In Johannesburg angekommen fühlten wir uns zwar ein wenig wie auf einem zutiefst sozialistischen Flugplatz der 80er Jahre, aber das tat der Tatsache, dass wir nur noch ein paar Flugstunden von Namibia entfernt waren, keinen Abbruch.

Die Umsteigezeit von 3 Stunden war relativ akzeptabel, nicht zuletzt da es doch verschiedene Raucher-Lounges gibt, die sogar als menschenwürdig bezeichnet werden können. Ausserdem gibt es hier doch ein paar interessante Geschäfte und Restaurants, in welchen das Essen GUT und GÜNSTIG isst. Beides Prädikate, die man im Zusammenhang mit einem durchschnittlichen europäischen Flughafen nicht nennen darf.

Bald wurde unser Flieger aufgerufen und wir sassen in der SAA 737-800 von JNB nach WHK. Voll bis auf den letzten Platz. Die Damenfussballmanschaft der Elfenbeinküste war auch zugegen. Ein recht ruhiges Volk, welches dem leicht schaukelnden Landeanflug in Windhoek gar nicht viel abgewinnen konnte. Kaum war der Vogel auf dem Boden wurde applaudiert und das eine oder andere Kreuz geschlagen.

Der kurze Weg vom Flugzeug zum Terminal wurde zu Fuss zurück gelegt und der Grund für die lange Schlange vor dem Terminal war ebenso rätselhaft wie irgendwie fast süss aber dennoch lächerlich.

Zuerst bekommt ein jeder Reisender ein kleines Formular in die Hand gedrückt, auf welchem 4 Fragen sind. Die erste Frage - "Kommen sie aus Angola, ..., usw." konnte mit ja oder nein beantwortet werden. Wurde mit ja geantwortet mussten noch drei weitere Fragen beantwortet werden, wurde sie mit nein beantwortet war man fertig mit ausfüllen.
Dieses Formular wurde dann von einer Dame in Empfang genommen, die es nicht im mindestens interessierte was man angekreuzt hatte, dafür aber Fieber mass. Okay... wir sind also anscheinend frei von Ebola und dürfen den Terminal betreten, wo zuerst das Einreiseformular ausgefüllt wurde, dann in einer Reihe für die Immigration angestanden werden durfte und nachdem dieser Teil - wesentlich schneller als in den USA übrigens - durchstanden war, standen wir unsererseits am Gepäckband und warteten und warteten und... na ja... knappe 20 Minuten später (lasst es etwas mehr gewesen sein) war auch der letzte unserer Rucksäcke da und wir durften unser Gepäck scannen lassen, nur um nach dem Scan zurückgeschickt zu werden um durch den "Goods to declare" Ausgang geschickt zu werden. Nicht nur wir übrigens, sondern alle. Das wiederum passte der Dame an diesem Ausgang gar nicht, aber da sie den Menschenmassen nicht gewachsen war, schoben wir uns kriechend langsam vorwärts in Richtung Ausgang. Kriechend langsam übrigens, weil die Teilnehmer der italienischen Reisegruppe die Intelligenz mit Gabeln gefressen haben und genau vor dem Ausgang erst mal in Masse stehen bleiben... man muss sich ja erst mal gemütlich orientieren. Sei's drum... irgendwann waren wir auch drin im Land...

Die Abholung des Mietwagens war primär deshalb langsam, weil die Dame und der Herr vor uns irgendwie nicht beweisen konnten, dass sie ein Auto gemietet haben. Voucher hin oder her... Gründlich muss hier alles sein.

So gründlich übrigens, dass die Dame anstatt der Kreditkarte für die Belastung diverser eventueller Kosten meine Miles and More Karte kopiert hat. Na, dann schaut mal, wie ihr zu eurem Geld kommt....

Schon bald waren wir auf der Strasse in Richtung Windhoek. Überraschend gut diese Strassen hier und mit 120 gemütlich die 45 km bis in die Stadt zurückzulegen ist nicht zwingend als negativ zu betrachten. Etwas dumm war vielleicht die Feststellung (weniger die Feststellung als der Fakt), dass wir den Ausdruck des Weges zu unserem Hotel irgendwo daheim liegen gelassen haben. Nun, für uns nicht wirklich ein Grund denn Kopf in den Sand zu stecken und nach einer Weile suchen mussten wir uns eingestehen, dass wir wohl oder übel eine Landkarte kaufen müssen. So steuerten wir eine Tankstelle an, erstanden eine Landkarte von Namibia sowie einen Stadtplan von Windhoek und nach wenigen Minuten standen wir vor unserem Hotel, wo wir beim Verlassen des Wagens feststellen durften, dass das Fahrerfenster sich nicht schliessen liess.... Fängt ja gut an. Mit vereinten Kräften schoben wir das Fenster erst mal dorthin, wo es hingehörte, checkten ein, erhielten unsere Reiseunterlagen - unter anderem ein identisches Exemplar der Landkarte, welche wir gerade eben erst erstanden hatten - machten uns im Zimmer breit, fuhren in das nächste Einkaufszentrum wo uns am Parkplatz ein netter Einwohner andeutete, dass er auf unseren Wagen aufpassen würde und nachdem der Schliessmechanismus der Fernbedienung nicht funktionierte, der Wagen von Hand abgeschlossen und doppelt kontrolliert wurde.

Kaum war der Einkauf getätigt stellten wir fest, dass der Bottle Shop, in dem es Spirituosen zu erstehen gab bereits geschlossen war (als wichtige Info für den geneigten Namibia-Reisenden: in JNB kann man keine Spirituosen nach Namibia kaufen, da es eine Zollunion gibt) stiegen wir in unseren Wagen (welcher von Hand aufgeschlossen werden musste) und fuhren ein wenig die Strasse entlang um einen weitern Bottle Shop zu suchen. Dieser war schnell gefunden, eine kleine Literflasche Reisewhiskey gekauft und auf unseren ausdrücklichen Wunsch hin erhielten wir auch unsere Kreditkarte zurück.

Solchermassen mit Proviant ausgestattet fuhren wir zum Guesthouse zurück und frugen uns ein wenig, warum die Fernbedienung ausgerechnet dort nicht funktionierte, wo uns ein netter Herr anbot unser Auto zu "bewachen". Ein Schelm, der an Störsender denkt...

Auf dem Tagesprogramm stand nun nur noch das Abendessen in Joes Beer Haus, welches zwar zu Fuss nur 5 Minuten vom Guesthouse entfernt ist, aber aus Sicherheitsgründen nur mit dem Taxi oder Auto angefahren werden soll. Und wir dachten, es sei alles so sicher hier?!?

Natürlich hat das mit unserer Reservierung nicht geklappt, aber wir vermuten dass das weniger unserer Hotelrezeption als vielmehr dem Unvermögen der Mitarbeiter am Welcome Desk zu verdanken war. Hier ging doch einiges schief...

Dennoch war das Essen extrem fein und für nur CHF 52 hatten wir jeder drei Gänge inkl. Coke und Bierchen konsumiert. Umrechnen ist übrigens stinkleicht. Einfach den Betrag durch 10 Teilen und schon hat man das Ergebnis.

Nun waren wir also satt und müde und konnten die zwei Minuten zurück zum Hotel fahren, wo wir extrem ermattet ins Bett vielen.

Was haben wir heute gelernt?
- Wenn man einen Mietwagen zurückbringt und er ist so dreckig, dass man die Wagenfarbe nicht mehr erkennen kann, muss man 650 Namibia Dollar für die Reinigung bezahlen. Kein Problem... bucht die dann mal von meiner Kreditkarte ab...

© Misch und HO :-), 2014
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 06.10.2014
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 22.10.2014
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.