Fahrradtour von Bremen bis an die Mittelmeerküste Südfrankreichs

Reisezeit: Mai / Juni 2011  |  von Thomas Eggers

Von Orange nach Palavas-les-Flots

12.06.2011
Orange nach Palavas-les-Flots (132 km)

Die letzte Etappe führte auf der D 976 von Orange über Roquemaure nach Rochefort du Gard. Dann die D 108 über Domazan nach Theziers. Auf der D500 fahre ich nach Montfrin über Meynes bis Bezouce. Die D6086 bringt mich zur D135 die über Caissargues und Aubord bis zur D 6572 führt. Ich fahre über Aimargues nach Marsillargues. Hier führt mich die einsame D 34 E4 bis zur D61. Die D 61 bringt mich nach LA Grande Motte. LA GRANDE MOTTE = Eine Stadt am Mittelmeer !!
Hier fahre ich die Strandpromenade bis zum Ziel nach Maguelone bei Palavas les Flots.

Morgens schafte ich es wieder um 6 Uhr abfahrbereit zu sein. Ich sah den Fernradfahrer aus Limburg noch aus seinen Zelt kriechen und verabschiedete mich von Ihm mit der Bitte ein Foto von mir zu machen.

auf zur letzten Tour

auf zur letzten Tour

Dann fuhr ich los und konnte einen geilen Sonnaufgang beobachten.

Morgens durch Orange zu fahren war sehr schön. Nur wenig Menschen waren auf den Beinen und ich hatte die Straßen für mich alleine. Ich fuhr am Triumpfbogen von Orange vorbei und machte einige Fotos.

Orange

Orange

Dann war ich auch schon wieder aus der Stadt raus. Der Weg hinter Orange führte durch typische Südfranzösische Landschaft. Kleine Weindörfer mit Kriegsdenkmälern aus dem 1. Weltkrieg mit den Namen der Gefallenen aus dem jeweiligen Dorf.

Ich kam an einen Supermarkt vorbei der auch am Sonntag geöffnet hatte. Hier konnte ich mich wieder mit Lebensmitteln eindecken.
Irgendwann komme ich in ein Dorf wo gerade ein Markt aufgebaut wurde. Ich setze mich draußen in ein Cafe direkt vor dem Markt und trinke einen Kaffee.

Drinnen an der Theke typische französische Originale: Männer mit Mütze und Bier stehen am Tresen und gucken Fernsehen. Küsschen rechts und links zur Begrüßung.

Männer am Nebentisch erkundigen sich nach meiner Flagge am Fahrrad. Ich erkläre Ihnen dass ich aus Norddeutschland komme. Anschließend verkauft mir einer der Männer ein Baguette auf den Markt.

Auf der letzten Etappe waren alle Straßenzustände noch mal präsent: Kurze Strecken auf mörderischen roten Straßen, endlose nicht enden wollende wenig befahrende gelbe Straßen und die einsamen weißen Straßen auf deren ich mal wieder für lange, lange Zeit der einzige Reisende war.

Auf der D 43 E4 stieg ich öfters vom Rad da ich eigentlich den Augenblick genießen wollte an dem ich so kurz vor dem Meer stand. Ich machte Rast an einem Kornfeld, setzte mich auf die Erde und aß Orangen.

Der letzte Straßenabschnitt war eine rote stark befahrene Straße die mich ans das Mittelmeer bringen sollte.
Irgendwann der Augenblick. Ich stehe an der Strandpromenade und das Meer liegt vor mir. Ich bin tatsächlich mit dem Fahrrad von Bremen an das Mittelmeer gefahren und habe hierbei 1.867 km auf einem Fahrradsessel verbracht. Ich hatte eigentlich nie daran gezweifelt dass es geht .Aber ich konnte es dann irgendwie schwer fassen dass ich angekommen bin.
Ich brauchte ein Foto. Ich sprach 2 Franzosen an und bekam mein Foto.

Angekommen

Angekommen

An der Strandpromade fuhr ich dann noch lange weiter auf der Suche nach einem Campingplatz.

Irgendwann komme ich nach Palavas les flots an und checke auf einen riesigen Campingplatz für 3 Nächte ein
Wäre ich an diesen letzten Etappentag nicht so platt gewesen, wäre ich nach dem Erlebnis an der Rezeption weitergefahren:

Der Campingplatz verfügte über Securitypersonal welches mich sofort auf dem Weg zur Rezeption abfing und mich bis zur Rezeption nicht aus den Augen lies damit ich nicht auf dumme Gedanken komme und jemanden ausraube .

An der Rezeption gibt mit die Frau zu verstehen, dass der Campingplatz teuer ist und die Liste die an der Wand hängt die Preisliste zum Ausleihen von Minigolfschlägern ist. Dabei verdreht sie die Augen.

Unter anderen Umständen hätte ich diesen Platz sofort verlassen. Da ich aber platt war, ich mich auf einer Landzunge befand, die weitere Wegführung unklar war und ich einfach nur ankommen wollte entschied ich mich hier doch einzuchecken.
Die Frau ist erstaunt. Ich denke Fu.. You!!!

Tja der Rest ist schnell erzählt ich habe mein Wurfzelt direkt am Strand aufgeschmissen und habe noch 2 Tage in den Tag hineingelebt.

Ich habe mich abends mit einer Flasche Wein an das Wasser gesetzt und habe auf das Meer geschaut.

Es war ein schönes Gefühl bei warmen Temperaturen hinauf auf das Meer zu schauen mein Zelt und mein Fahrrad im Nacken.

Als ich dann 3 Tage später mein Wurfzelt zum letzten Mal abbauen wollte passiert es: die Mittelstange knackt und das Wurfzelt ist kaputt. Unglaublich !!!!!!!!!!!!!

Ich packe das letzte Mal meine Sachen auf das Fahrrad und lasse mich von meinen freundlichen französischen Nachbarn fotografieren. Dann fahre ich zum Kreisel an dem ich mich abholen lassen wollte (Danke Wolfgang !!).
Als ich in der Mittagssonne döse sehe ich einen Fernradfahrer der sein gepäcküberladenes Fahrrad über die Straße schiebt. Den kenne ich doch! Es ist der Lehrerrentner vom Campingplatz Orange. Ich glaube es nicht !!!!!
Wir freuen uns beide und er erzählt mir von seinen Reifenpannen der letzten Tage.
Campingplatz Vacances Directes
BP 81010
22101 Dinan Cedex 01

So das Wars !!!!!

© Thomas Eggers, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fahrradtour von Bremen über den Weserradweg, Fuldaradweg, Mainradweg, Rheinradweg, Eurevelo 6, einsamen französischen Straßen bis an die Mittelmeerküste von Südfrankreich nach Palavas-les-Flots
Details:
Aufbruch: 27.05.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.06.2011
Reiseziele: Deutschland
Frankreich
Der Autor
 
Thomas Eggers berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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