Thailand, Kambodscha & Vietnam

Reisezeit: Januar / Februar 2015  |  von Justyna K.

Thailand: Koh Lanta

Da es langsam unangenehm kalt im Norden Vietnams wurde, freuten wir uns besonders auf ein paar sonnige Tage an den Traumstränden von Thailand, die wir uns fürs Ende der Reise aufbewahrt haben. Koh Lanta bietet sich als perfekter Ausgangspunkt an, von dort sind die schönsten Strände Thailands - wie Ko Phi Phi - nur "einen Katzensprung " entfernt.
Mit dem Flugzeug ging es von Hanoi über Bangkok nach Krabi. Inkl. Übernachtung in Krabi erreichten wir mit der Fähre am nächsten Tag Koh Lanta. Unsere Unterkunft auf der Insel Time for Lime kann ich nur empfehlen, vor allem wenn man ein Tierliebhaber ist
Das englische Pärchen bietet hier Bungalows an, betreibt eine Kochschule und ein Tierheim. Die Katzen laufen frei herum und freuen sich, wenn man sie streichelt oder man mit ihnen spielt. Mit den Hunden kann man am Strand spazieren gehen, worauf ich mich besonders gefreut habe. Damals konnte ich noch nicht ahnen, dass daraus nix wird. Wir verbrachten den ganzen restlichen Tag am Strand und abends vergnügten wir uns an der Indian Strand Bar, die tatsächlich von einem Indiander geführt wird. Das Lokal ist gut besucht, was nicht nur an den guten Drinks lag, sondern auch an der Feuershow, die von dem Chef persönlich zelebriert wird. Empfehlenswert!

Mopedunfall bzw. Thailand Tattoo

Am nächsten Tag haben wir uns 2 Motorroller gemietet, um die Insel zu erkunden. Ich bin vorher nie mit einem Moped gefahren, man lernt aber sehr schnell damit umzugehen und es macht auch riesen Spaß. Sich die frische Meeresluft um die Nase wehen zu lassen ist herrlich. Nach 2 Stunden Fahrt über die Insel fuhr ich schon wie ein Profi (dachte ich), als es plötzlich in der Kurve passierte. Ich verlor die Kontrolle und knallte auf den Asphalt, natürlich war ich bei der Hitze unzureichend bekleidet, T-Shirt, kurze Hose...

Völlig benommen stand ich auf, mein Moped lag auf der Straße mit laufenden Motor, überall hielten Leute, hauptsächlich Thais und riefen "Hospital Hospital". Warum bloß? Ich war zunächst mehr besorgt um das Moped und die entstandenen Schäden. Als ich mich über das Moped beugte, um den Motor auszuschalten, verschoben sich sofort meine Prioritäten. Denn ich sah mein Blut auf den Lack tropfen und merkte dabei erst, dass ich einiges abbekommen hatte.
Na gut, Hospital ist vielleicht doch keine so schlechte Idee. Da das Moped kaum Kratzer abbekommen hat und voll fahrbereit war, setzte ich mich wieder hinters Steuer. Bevor wir losfuhren, reichte mir ein Thai noch mein völlig zertörtes Handy. Na toll. Ich fuhr sehr vorsichtig hinter Lars her, und hinterließ auf dem Asphalt Blutspuren.
Das Hospital, oder besser gesagt "The Clinic" befand sich sprichwörtlich um die Ecke und ähnelte - wie viele typische Thailändische Gebäude - eher einer Garage. Bevor man aber den Laden betritt, muss man noch die Schuhe ausziehen, Ordnung (und Hygiene) muss sein Zwei Schwestern haben meine Wunden professionell gereinigt und mich bandagiert. Dazu haben sie mir Antybiotika gegen eine Infektion verabreicht und empfahlen mir, die Wunden jeden Tag zu reinigen. Die Rechnung: 2000 Bath, umgerechnet 50€ - und das war erst der Anfang!

Voll bandagiert "a la Mumie" setzte ich mich auf mein Moped und fuhr eeextrem vorsichtig mit ca. 5 km/h zu unserem Hotel. Ich musste ziemlich lächerlich ausgesehen haben, voll mit Bandagen, Kinder und ältere Leute haben mich zu Fuß locker überholt...
Auf dem langen Weg zum Hotel sind mir unterwegs viele private "Clinics" aufgefallen, der Bedarf ist hier scheinbar groß. Angekommen im Hotel begannen die Schmerzen heftiger zu werden. Unsere Gastgeber waren sehr besorgt und es hat auch nicht lange gedauert, da ist auch die Moped Vermieterin aufgetaucht. Sie hatte von dem Unfall schon gehört. Sie war ebenfalls sehr besorgt und erzählte uns wahre Horrorgeschichten ihrer Kunden: von einem Mann der mehrere Brüche erlitt, von einer jungen Frau, die nur in Bikini fuhr und ihr ganzer Oberkörper .... Dagegen waren meine Schürfungen und Prellungen gar nichts! Solche Unfälle passieren in Thailand regelmäßig und ich war froh über mein Glück im Unglück, denn es hätte alles viel schlimmer enden können. Die nächsten Tage konnte ich nichts tun außer im Bett zu liegen, denn jede Bewegung hat wehgetan und die Schmerztableten haben nichts geholfen. Ich musste täglich zur Klinik fahren und mich einer schmerzhaften (das abziehen der Pflaster von den offenen Wunden) Verbandwechsel-Versorgung unterziehen. Trost spendeten mir die Katzen, die mich in meinem Bungalow besucht haben. Mein Mann war natürlich auch sehr bemüht, es mir an nichts fehlen zu lassen und versuchte mich bei guter Laune zu halten. Denn ich war natürlich sauer auf mich, unsere letzte Urlaubstage faktisch zu versäumen. Für mich war der Urlaub hier vorbei! Koh Phi Phi und andere Traumstrände müssen eben nächstes Mal besichtigt werden, darauf freue ich mich schon. auch wenn ich keine Idee habe, wann dieses "nächste Mal" sein könnte.

Vor dem langen Heimflug nach Deutschland musste ich noch das letzte Mal den Verband wechseln lassen und das tat ich in einem richtigen Hospital in Bangkok. Ich bereitete mich langsam auf die Schmerzen vor, d.h ein Holzstück zwischen die Zähne, einen Liter Schnaps getrunken... Händehalten von Lars und wartete auf die unerträgliche Schmerzen. Doch - oh Wunder! - es schmerzte gar nichts. Die Schwester, ein Engel, wechselte mir so behutsam, langsam und extrem vorsichtig den Verband, dass ich keine Schmerzen empfand. Es fühlte sich mehr wie eine Massage an und ich genoss die sonst so schmerzhafte Prozedur zum ersten Mal. Im Flieger saßen noch ein paar weitere "Thai Tattoo Opfer", einer sogar mit Krücken und einer Schiene am Bein. Natürlich haben sich meine Wunden hinterher entzündet und es hat noch Wochen gedauert, bis ich wieder normal laufen konnte, aber das ist schon eine andere Geschichte.

FAZIT

Trotz des ungeplanten Unfalls war unser Urlaub super und wir erlebten viele schöne Momente. Besonders gut hat es uns in Vietnam gefallen, wir haben uns vorgenommen, nächstes Mal den Norden zu besichtigen, die Reisfelder Region SAPA. Allerdings dann, wenn es dort schön warm ist.

© Justyna K., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir im letzten Urlaub uns fast den Ars……abgefroren haben (wir waren auf Island, wo es trotz der Kälte wunderschön war) ging es diesmal zur Belohnung und Abwechslung in die Wärme, nach Asien. Wir waren quasi als „Koffersacktouristen“ unterwegs, in Thailand, Kambodscha und Vietnam. Auf uns warteten spannende Kulturen, leckeres Essen , sonnige Strände, lebendige und moderne Städte, tolle Landschaften und furchtbar nette Menschen. Wir waren gespannt.
Details:
Aufbruch: 19.01.2015
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 16.02.2015
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Hang-En-Höhle
Der Autor
 
Justyna K. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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