Seidenstrassenprojekt

Reisezeit: September 2015  |  von Herbert S.

Taschkent II

Am Denkmal zum Erdbeben von 1966 vorbei geht es in den Park der Unabhängigkeit – inzwischen ist es schon derart heiß, das man wirklich nur noch von Schatten zu Schatten springt.

"Die Zerstörung Taschkents war Folge eines Erdbebens vor vierzig Jahren. Die Lehmziegelbauten der Altstadt wurden abgetragen und ersetzt durch gesichtslose Blocks, windige Plätze und weite Magistralen für Militärparaden. Albert Speer hätte seine Freude gehabt an den unorganischen Achsen und den auf Effekt getrimmten Perspektiven, an der Machtinszeneriung und den Palästen des Volkes. Das Modell von Germania, wie er es für seinen großen Diktator entwarf, ist hier teilweise verwirklicht." Das ist die Meinung aus dem schon mehrfach zitierten Weltartikel, der wir uns nicht anschliessen können. Selbst die Magistralen wirken baumbestanden sehr schön und sorgen für den Fluß des inzwischen auch hier regen Verkehrs. Überall finden sich schöne Parks, die gepflegter als jeder bei uns für angenehmen Aufenthalt sorgen.

Am großen Theater, einem Protzbau aus Sowjetzeiten, erzählt uns M...in praller Sonne etwas zur Architektur. Der Architekt war derjenige, der auch das Lenin-Mausoleum am Kreml gebaut hat. Da der Bau aber restauriert wird, kann man keines der 6 Foyers sehen, die den Provinzen Buchara, Samarkand und Taschkent ‚Chiwa, Fergana und Termiz zugeordnet sind.
Ganz im Gegensatz zur Meinung des Weltartikels möchte ich eine Bewerterin aus Tripadvisor zitieren: "Ich kann die Oper in Taschkent nur jedem empfehlen, dem die westeuropäischen verhunzten Inszenierungen zum Halse raushängen. Ich habe "Karmen" von Bizet gesehen, und es war ganz hervorragend inszeniert, trotz gewisser Einfachheiten bei der Ausstattung..."

Baumwollblüte im Brunnen vor dem Opernhaus

Baumwollblüte im Brunnen vor dem Opernhaus

Gegenüber ist das ehemalige Kaufhaus Zum, das ultramodern umgebaut wurde und weiterhin als Kaufhaus dient. Am Park zum Senat biegen wir ein und laufen bis zum Denkmal ‚wofürauch immer’, meine Recherchen haben inzwischen ergeben, es ist das Denkmal der glücklichen Mutter.

Unabhängigkeitsdenkmal in Taschkent: Usbekistans Umriss erscheint auf dem Globus; die glückliche Mutter, Symbol für das Mutterland, kümmert sich um die Zukunft, das Kind.

man beachte - Usbekistan ist das hervorstechende (erhabene) Land auf dem Globus

man beachte - Usbekistan ist das hervorstechende (erhabene) Land auf dem Globus

Der Weg zum Senat ist abgesperrt und man darf auch nicht fotografieren. Doch hundert Meter weiter im Park ist das Motiv besser denn je und niemand hält uns davon ab.

Unter dem eigenartigen Unabhängigkeitsdenkmal hindurch geht es in die Erde zur Ubahn.

Für 1000 Sum ist ein Token gekauft und wir bewundern die Ausstattung des unterirdischen Bahnhofs am Unabhängigkeitsdenkmal, fahren drei Stationen um auch dort schöne Keramiken, Mosaiken u.a. zu bewundern, ohne allerdings fotografieren zu dürfen.

2015 ist das Jahr der Alten - das macht sich auch (schon) bei uns bemerkbar, denn in der Metro stehen selbst 30jäghrige für uns auf!

2015 ist das Jahr der Alten - das macht sich auch (schon) bei uns bemerkbar, denn in der Metro stehen selbst 30jäghrige für uns auf!

Vielleicht gibt es ein paar Bilder im Internet. oder auch. Die letzte Haltestelle befindet sich direkt am Hotel wo wir erschöpft und hungrig auf einen Kaffee oder ein Wasser um ca. 17.00 Uhr eintreffen.

Um 19.00 gibt es dann ein 4 Gänge Menü im 16.Stock – meine Frau Ulrike freut sich auf ihren Rotwein und vier weitere machen mit. (Glas 10000 Sum = etwa soviel wie auch eine Hauptspeise hier im Hotel)

Wir lernen den Standardablauf eines usbekischen Essens kennen. Zunächst gibt es einen

Salat - hier mit Auberginen, Erbsenschoten, Tomaten

Salat - hier mit Auberginen, Erbsenschoten, Tomaten

dann folgt eine Suppe

dann folgt eine Suppe

und nach dem Hauptgang gibt es etwas Süßes oder Obst

und nach dem Hauptgang gibt es etwas Süßes oder Obst

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als der venezianische Kaufmann Marco Polo 1271 nach China aufbrach, lagen mehr als drei mühselige Reisejahre vor ihm, bis er den Hof des Kublai Khan in der Nähe von Peking erreichte. Die uralte, abenteuerliche Verbindung zwischen Orient und Okzident haben wir uns aufgeteilt - hier der zweite Teil.
Details:
Aufbruch: 10.09.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.09.2015
Reiseziele: Usbekistan
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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