V.A.E

Reisezeit: September 2010  |  von Thomas K.

AL 'AIN

Auf dem Weg zur Al-Shindagha-Busstation habe ich die Gelegenheit, einmal bei Helligkeit durch das Bastakia, was mir bisher nur abends gelungen ist. Hier wurden die alten Lehmhäuser, die von reichen Kaufleuten erbaut worden
waren, restauriert. Die Windtürme haben die Perser mit über den Golf gebracht. Viel mehr Charme aber hat das Bastakia- Viertel abends, wenn es dunkel ist, der Mond hoch am klaren Abendhimmel steht und die heiße Luft in den Gassen nur langsam kühler wird.

Die Strecke Duba - Al Ain ist nicht so interessant, wie die nach Hatta und führt streckenweise vorbei an genügsamen Buschwerk und und Krüppelbäumen, die zu nichts anderem als, die Straße vor Sandstürmen zu schützen, gepflantzt wurden. Al Ain ist eine weitläufige Oasenstadt mit über
300 000 Einwohnern im Emirat Abu Dhabi. Der Hauptertrag der Stadt kommt von Landwirtschaft und Dattelanbau. Mitten im Zentrum der Stadt liegt eine großer Palmenhain, durch den man schön spazieren gehen kann. Die hohen Palmen schützen mit ihrem ausladenden Blattwerk vor der sängenden Mittagssonne. In deren Schatten wachsen auch Gemüse und Obstbäume. Vögel zwitschern und leise plätschert das Wasser in einem "aflaj", einem der vielen Bewässerungskanäe, die vor hunderten von Jahren schon die errichtet wurden, um kostbares Nass in die Oasen und Gärten zu befördern. Zwei Bauern sind gerade mit der Dattelernte beschäftigt. Während der eine hoch in einer Baumkrone sitzt und die süßen Früchte herunter wirft, ist der Andere damit beschäftigt sie alle einzusammeln, um sie dann zum Markt zu bringen. Ein Stück westlich der Al Ain Oasis steht das historische Jahili Fort, wo 1918 Sheikh Zayeed geboren wurde, jener berühmte Mann, nach dem in Dubai die wichtigste Verbindungsstraße der Stadt oder des ganzen Emirats benannt wurde. Unweit, vom Zentrum umd vom Markt steht das alte al Muraba'a Fort. Der Markt besteht aus einer langen halboffenen Halle. Hauptsächlich werden Lebensmittel, frisches Obst und Gemüse verkauft und selbstverständlich Datteln, die man in Deutschland nur selten oder nie so frisch und saftig bekommt, wie hier, wo sie wachsen. Breite begrünte Straßen führen durch die moderne Stadt, die im Laufe der Jahrzehnte aus vielen Oasenkäffern zusammengewachsen ist.

Auf dem Rückweg nach Dubai steigt eine Gruppe Pakistani mit weißen Kaftanen und Häkelmützen in den Bus. Einer in Jeans und Hemd, scheint ihr Anführer zu sein. Er hält einen Stapel Pässe in den Händen und grinst die ganze Zeit in sich hineien. Vielleicht ist es ein Schleuser oder Schlepper, der gerade Neuankömmlinge über den Oman in die Emirate gebracht hat, oder ganz einfach nur eine art Vorarbeiter, der seine Mannen vom Einsatzort zurück in die Stadt bringt.

Früher war Lehm als Baustoff allgegenwärtig, heute wurde er von Stahlbeton und Glas vertrieben.

Früher war Lehm als Baustoff allgegenwärtig, heute wurde er von Stahlbeton und Glas vertrieben.

Altes Stadttor in Al 'Ain

Altes Stadttor in Al 'Ain

Oasen in Al 'Ain

Oasen in Al 'Ain

Wo ist der Dattelernter?

Wo ist der Dattelernter?

Ein Aflaj, ein traditioneller Bewässerungskanal

Ein Aflaj, ein traditioneller Bewässerungskanal

Ein altes Lehmschloss

Ein altes Lehmschloss

© Thomas K., 2015
Die Reise
 
Worum geht's?:
Dubai
Details:
Aufbruch: September 2010
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2010
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Oman
Der Autor
 
Thomas K. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.