Jakobsweg 2015 - Teil 2 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 16. März 2015 Evoramonte–Estremoz 23 km

16. März 2015 Evoramonte – Estremoz 23 km einschl. Verlaufen

16. März 2015 13. Tag
Evoramonte – Estremoz 23 km einschl. Verlaufen
Übernachtung: Hotel Alentejano 20 Euro mit Frühstück

Nachdem ich gut geschlafen hatte, läutete der Wecker um 6.15 Uhr. Um 7 Uhr ging ich zum Frühstück und um 7.30 Uhr war ich am Busbahnhof zur Fahrt nach Evoramonte.

Gegen 8.15 Uhr erreichte der Bus Evoramonte und ich machte mich zunächst auf zur Burg. Obwohl es einige Häuser gibt, wirkt er wie ausgestorben. Kein Wunder, dass das A Convencao zu gemacht hat.

Der Paco de Homenagem war leider geschlossen. Der Bau ist eine Burg in der Burg. Nach dem Abstieg ins Dorf ging es dann zuerst 4,5 km auf der stark befahrenen N18, weiter über einen schönen Weg mit herrlichen Ausblicken Rich-tung Estremoz. Dort habe ich mich verlaufen, weil die Beschreibung nicht richtig war. Aber sei es drum. Als ich merkte, dass ich immer weiter östlich lief, habe ich mich auf einem Weg nach Norden orientiert, der dann wieder auf den beschriebenen Weg traf. Leider ging der schöne Feldweg zu Ende und es waren nochmals 7 km auf der R 381 zu gehen. Zum Glück gab es kaum Verkehr. So erreichte ich gegen 15.30 Uhr durch das Evora-Tor die mittelalterliche Stadt. Ich wollte noch an der Jakobskirche vorbei schauen.

Gegen 16 Uhr genehmigte ich mir in der Pastelaria Formaso eine Meia de Leite mit Meringe. Dann ging es ins Hotel, Duschen und Körperpflege war angesagt. Ich vergass, zu erwähnen, dass mich heute wieder ein strahlend blauer Himmel begleitete.

Gegen 19 Uhr ging ich ins Restaurant zum Essen – Dorade, sehr fein, dazu gab es etwas Gemüse und eine! Kartoffel. Das hat vollkommen gereicht. Gegen 20.30 Uhr ging ich ins Bett, noch etwas fernsehen und dann schlafen.

Évora Monte (Evoramonte) ist ein kleiner befestigter Ort und eine Gemeinde (Freguesia) im Alentejo in Portugal. Auf einer Anhöhe in 470 m leben in dem Ort 569 Einwohnern auf einer Fläche von 99,4 km².

Évoramonte ist ein schon zu römischer Zeit besiedelter Ort, der von den Mauren zu einer Burg befestigt und von König Dinis 1306 weitergenutzt wurde. Durch ein Erdbeben wurde die Burg 1531 so schwer beschädigt, dass sie unter König João III. renoviert werden musste.

Am 26. Mai 1834 wurde hier das Abkommen von Évoramonte unterzeichnet, das einen Schlussstrich unter den Nachfolgekrieg zwischen Pedro I. und seinem Bruder Miguel setzte. Der im Gegensatz zum liberal gesinnten Pedro absolutistisch eingestellte Miguel verlor in der Schlacht von Asseiceira, verzichtete im Abkommen von Évoramonte auf die Krone und ging ins Exil.
Vom kleinen, malerischen Dorf führt ein steiler, gepflasterter Fußweg hinauf zum Kastell.

Eine Kastellburg ist ein Burgform, die aus dem Mittelmeerraum ab der Zeit der Kreuzzüge, spätestens jedoch mit der Einführung der Feuerwaffen, also in der Spätzeit des Burgenbaus in Europa Fuß fasste. Sie beschreibt die neuzeitliche Form des Kastells.

In einer Kastellburg sind die Gebäude an der Innenseite des meist viereckigen beziehungsweise gleichmäßigen Mauerzuges angeordnet. Die Außenmauern der Gebäude sind dementsprechend stark und nur durch die notwendigsten Maueröffnungen unterbrochen. Meist finden sich auf den Mauern Wehrgänge, die mit der Nutzung von Feuerwaffen zunehmend auch überdacht sind.
Die Ecken dieses Gebäudegeviert können durch Türme verstärkt sein. Oft findet sich ein zusätzlicher Mauerzug vor dem Gebäudekomplex, an dessen Ecken runde Bastionen ein Bestreichen der Seiten ermöglichten.

Abhängig von der Lage der Kastellburg findet sich ein Wassergraben oder ein Halsgraben an der Torseite oder der am meisten gefährdeten Seite der Burg.
Die sich so ergebende Form der Burg kann als Vorläufer des Renaissanceschlosses gesehen werden.

Das römische Kastell wurde von den Mauren zu einem Alcázar weiterentwickelt, das von den Portugiesen nach der portugiesischen Reconquista zu einem gotischen Kastell, dem Castelo, umgewandelt wurde.

Alcázar ist eine spanische Bezeichnung für ein Schloss, insbesondere für einen Palast der Mauren in Spanien. Aber auch Schlösser, die nicht maurischen oder arabischen Ursprungs sind, werden so genannt. Spanisch alcázar ist entlehnt aus arabisch ‏القصر‎ / al-qaṣr / ‚Festung, Schloss‘. Das arabische qasr ist seinerseits aus lat. castrum ‚Feldlager‘ entlehnt.

Diese an einen mittelalterlichen Bergfried erinnernde, massive symmetrische Burg mit vier Ecktürmen besitzt drei Geschosse. Von oben hat man bei entsprechendem Wetter eine ausgezeichnete Sicht über weite Teile des Alentejo. Zwei um die Fassade herumlaufende steinerne Taue, die in der Mitte der Fassade mit einem Knoten versehen sind, besitzen symbolische Bedeutung: Die Schlossherren kamen aus dem portugiesischen Königshaus Bragança.

Der Ausdruck Bergfried bezeichnet in der deutschsprachigen Burgenliteratur den unbewohnten Hauptturm (Wehrturm) einer mittelalterlichen Burg, der seit dem 12. Jahrhundert in Mitteleuropa weite Verbreitung fand. Ist der Hauptturm einer Burg für eine dauerhafte Wohnnutzung eingerichtet, wird er hingegen als Wohnturm bezeichnet (Donjon).

Der Begriff Burg bezeichnet in seiner epochenübergreifenden Bedeutung einen in sich geschlossenen, bewohnbaren Wehrbau in Frühgeschichte, Antike und Mittelalter. Eine herausragende Rolle spielte die Burg im Mittelalter, in dessen Verlauf in Europa eine bis dahin unerreichte Vielzahl von Burganlagen entstand und die Burg als Institution eng mit der Organisationsform der Grundherrschaft verbunden war. Im engeren Sinne des Wortes bezeichnet Burg demnach vor allem einen mittelalterlichen Wohn- und Wehrbau.

Die Kirche (Igreja Matriz) aus dem 15. Jahrhundert fällt durch die eigenwillige Gestaltung des Glockenturms auf.

Die Igreja da Misericórdia aus dem 16. Jahrhundert ist innen komplett durch Azulejos verkleidet.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de
oder auf meinen Facebook Seiten.

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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