USA Westcoast 29.09.2017 - 21.10.2017

Reisezeit: September / Oktober 2017  |  von Johanna Bley

Tag 6 - Sequoia und die Redwoods

Google ist kein Freund...

Heute schlafen wir für unsere Verhältnisse ultralang bis 7 Uhr. Ein bisschen Energie muss man ja auch irgendwann mal tanken. Während wir noch unsere Nachrichten checken fährt bereits Lindas Tochter vor und bringt die Enkelkinder vorbei. Also stehen wir auf, packen unsere Koffer und springen unter die Dusche, denn heute haben wir wieder einiges an Fahrt vor uns. So schön es hier war, wir fahren weiter Richtung Sequoia National Park und sehen uns die giant trees an

Nachdem alles startklar ist drücken wir Linda und Lloyd zum Abschied und fahren Richtung Fresno. Schon während der Fahrt merken wir, wie die Temperaturen wieder steigen. Auch wenn es nicht wahnsinnig viel ist, im Sequoia werden wir nicht ganz so schlimm frieren wie im Yosemite

Briefkastenparade auf dem Land

Briefkastenparade auf dem Land

Wir halten am Walmart in Fresno und starten einen 7-Tages-Einkauf, damit wir vorerst mit allem Wichtigen versorgt sind (wie Kekse und Mac&Cheese, gaaanz wichtig!). Dann sind wir startklar für den nächsten National Park und fahren Richtung Grant Grove, unserer ersten Anlaufstation im Sequoia. Hier steht der General Grant Tree, der zweitgrößte Baum der Erde. Außerdem gibt es hier verschiedene weitere Riesen, verbrannt oder vor Jahrzehnten gestürzt. Durch einen kann man sogar durchgehen. Schon crazy.

Der kleine Grant Tree

Der kleine Grant Tree

So klein ist man, wenn man im Grant Grove wandert

So klein ist man, wenn man im Grant Grove wandert

Wir fahren weiter zum General Sherman Tree, der den Ruf als größter Baum der Erde genießt (was die Masse angeht). Der Gute hat auch schon 2200 Jahre auf dem Buckel, Wahnsinn. Er sieht auch wirklich beeindruckend aus und wir halten uns eine Weile ehrfürchtig bei ihm auf.

General Sherman

General Sherman

Auf dem Weg zurück zur Straße staut es sich auf einmal ohne ersichtlichen Grund. Mehrere Autos stehen am Straßenrand, Leute steigen aus. Uh, das muss spannend sein. Also tun wir es ihnen gleich und bewaffnen uns schonmal mit der Kamera, da wir eine Vorahnung haben, Tatsächlich, da wuselt ein Bär durchs Unterholz. Überall stehen Leute und begaffen ihn, machen Fotos. Wie im Krüger hier Aber wir freuen uns ebenso, schließlich hatten wir sehr auf einen Bär in freier Wildbahn gehofft. Check!

Ein Bär, ein Bär

Ein Bär, ein Bär

Und Eichhörnchen gibt's hier auch

Und Eichhörnchen gibt's hier auch

Bevor wir den Park verlassen cruisen wir noch durch Tunnel Log, der umgestürzte Riesenbaum, durch den man mit dem Auto fahren kann. Zu guter Letzt geben wir uns noch den Moro Rock, ein Monolith mit eingemeisselter Treppe bis zur Spitze, von wo man einen Ausblick über das gesamte Areal bekommt. Nachdem wir uns in der dünnen Höhenluft bis zur Spitze gekämpft haben und gerade den Ausblick genießen, sehen wir noch ein frisch gebackenes Ehepaar über die Absperrung klettern und ihren Fotografen über dem Abgrund von Steinchen zu Steinchen springen. Was Manche nicht alles tun für ein paar schöne Hochzeitsfotos. Cool ist es ja, aber ich hätte sowas von die Hose voll Irgendwann sehen wir die drei nicht mehr und wenden uns wieder der Aussicht zu. Ist mir auch lieber als zusehen zu müssen wie nachher eine Braut 1000 Fuß in die Tiefe segelt. Und da die Sonne bereits untergeht machen wir uns auch bald wieder auf den Weg nach unten.

Der lebensmüde Fotograf

Der lebensmüde Fotograf

Ausblick vom Moro Rock

Ausblick vom Moro Rock

Wie schnell es hier dann doch dunkel wird merken wir, als wir den Park verlassen. Innerhalb von 20 Minuten ist es fast stockfinster und wir haben noch gut 30 Meilen vor uns. Die Vermieterin unseres airbnb hat uns eine Wegbeschriebung geschickt, doch Google möchte uns ganz anders schicken und auf der Karte wirkt es auch wesentlich kürzer. Aaaach Google wird schon wissen, was es tut...
Oh wie ich dich hasse Google. Nicht nur dass uns unendlich viele unwegsame Serpentinen ins Tal führen, die vorgeschlagene Route ist im Dunkeln kaum zu finden. Letztendlich landen wir auf einer Schotterpiste, die uns quer durch Weiden führt, aber wir sind fast da und freuen uns schon. Außerdem müssen wir uns über diese beknackte Strecke einfach kaputtlachen.

Das Lachen vergeht uns allerdings, als wir plötzlich vor verschlossenen Toren stehen. Mitten in der Pampa auf einem schmalen staubigen Weg in der Dunkelheit. Wie im Horrorfilm. Gut wir müssen zurück, sehen aber genau gar nichts weil alles dunkel und der Staub aufgewirbelt ist. In der Rückfahrkamera kann man auch nur 1m weit gucken. Und ich werde einen Teufel tun hier auszusteigen um Martin zu lotsen. Also starten wir ein blindes Wendemanöver während uns die Kühe ringsum blöd angucken. Mittlerweile zicken wir uns an, müssen wir beide auch noch so dringend auf Toilette. So schnell ist die Laune im Keller. So schlimme Wege hatten wir aber auch seit Vietnam nicht mehr zu fahren. Aber als wir wieder eine gepflasterte Straße erreichen bessert sich die Laune. Wir scheißen auf Google und folgen brav den Beschreibungen der Gastgeberin. Mein Learning für heute: Wenn dir ein Einheimischer eine Wegbeschreibung gibt, nutze sie!

Nach weiteren 20 Minuten kommen wir endlich an unserem airbnb an. Etwas special haben wir hier für zwei Nächte ein Wohnmobil gebucht, welches auf dem Grundstück der Vermieter geparkt ist. Und als wir eintreten sind wir echt begeistert. Es ist wirklich tip top ausgestattet, inklusive Fake-Kamin und Fernseher überm Bett. Wie geil Die Vermieter haben auch wirklich an alles gedacht, neben allen Utensilien, die man so braucht gibt es Spiele, Bücher und DVDs. Okay, wir sind entschädigt für die Fahrt Wir machen uns noch ein paar Nudeln, schmeissen den Kamin und den Fernseher an und kuscheln uns ein. So ein Luxus-Wohnmobil kann echt was...

© Johanna Bley, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Westküste war schon lange ein Traum von uns. Schon 2014 wollten wir hin aber haben es doch immer wieder verschoben. Im Herbst 2017 haben wir dann endlich die Staaten unsicher gemacht. 22 Tage, 4 Staaten und jede Menge zu sehen...
Details:
Aufbruch: 29.09.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.10.2017
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Johanna Bley berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.
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