Die reizvolle Halbinsel von St. Tropez

Eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von St. Tropez ist sicherlich die im Jahre 1589 auf einem Hügel erbaute Zitadelle. Von der Stadt aus gelangt man über einen kleinen Fussweg mit vielen Stufen - gesäumt von Eukalyptusbäumen und Zierlorbeer - zur Zitadelle, denn dort oben gibt es keine Parkplätze.
Estelle, die uns das kleine Häuschen in La Croix Valmer vermietet hatte, arbeitete zufällig im Museum für maritime Geschichte. Und um uns eine mühsame Parkplatzsuche und den Aufstieg zur Zitadelle zu ersparen, holte Estelle uns morgens mit ihrem Auto ab - sie hatte natürlich dort oben einen Parkplatz.

Im 16. Jahrhundert wurde die erste Festungsmauer erbaut. Der Festungsbunker wurde im Jahre 1589 errichtet, aber schon 1595 zerstört. Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts wurden an gleicher Stelle neue Verteidungsanlagen erbaut.
Der aktuelle Bergfried der Zitadelle mit breitem sechseckigem Turm und grossem Innenhof wurde 1607 fertiggestellt. Einige Jahre später wurde das Bauwerk umgeben von Festungsmauern und Burggraben.
Die Zitadelle wurde somit zum strategischen Verteidigungspunkt der französischen Küste. So wurden z.B. im Jahre 1637 zwanzig spanische Schiffe in die Flucht getrieben, die einen Überraschungsangriff auf den Hafen geplant hatten.
Bis zum 19. Jahrhundert wurden keine wesentlichen Veränderungen mehr vorgenommen. Dann wurden die Aussenfassaden durchbohrt, und hinter den Mauern wurden Munitionslager untergebracht.
Während des 1. Weltkriegs wurde die Festung zum Lager für deutsche Kriegsgefangene. Ab 1942 erfolgte die Besetzung zuerst durch italienische und später dann deutsche Truppen. Nach der Landung der Allierten im August 1944 an der Mittelmeerküste wurden das Bauwerk sowie die restliche Stadt von allierten Truppen befreit.

Von der Museumsterrasse hat man eine wunderschöne Sicht auf das türkisblaue Wasser des Golfs von St. Tropez und St. Maxime mit Felsklippen, Kaps, Buchten, Kreidefelsen und zahlreichen Inseln, sowie auf die Strände und die Stadt St. Tropez. Bei Mistral kann man die roten Hänge des Esterel-Gebirges erkennen.
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Auf dieser Terrasse befinden sich vier dem Feind abgenommene spanische Kanonen, die die Zitadelle symbolisch weiterhin vor Angreifern schützen sollen