Vibrancies can be found everywhere - Ägypten 2022

Reisezeit: Oktober / November 2022  |  von Julian H.

Die Memorien eines aus der Zeit gefallenen Transpiranten in gänzlich gewöhnlichem Gewand gekleidet. Land Nr. 30, Zugexpeditionen, leere zu füllende Kartuschen und Hieroglyphendechifrierungen.

Die Ankunft - Dawn of a new day

Ein weiteres Abenteuer wird geschehen, ist geschehen oder hätte geschehen sollen.
Um das Ganze abzukürzen - es geschah!
Geflissentlich traf ich die Entscheidung auf oder in diesem Raum-Zeit-Gefüge meine Schritte zu gehen, mich der Tyrannei von Listen von Listen von Listen zu entledigen und in das Flugzeug Nr. A vom Dreiländereck bis nach Charles de Gaulle zu steigen. Eine gewisse Anzahl an Herzschlagmomenten saß ich in der Metropole an der Seine, Kaffee trinkend, einen Algensmoothie verzehrend, auf die Lande- oder vielmehr Startbahn blickend und mich im Land der Träume an eines dieser Notizbücher klammernd, wissend, dass es mich weiter in die Ferne tragen würde.

Breite deine Flügel aus und fliege hätte man dir sagen können wenn du ein Vogel gewesen wärst aber du warst kein Vogel sondern ein Mensch und so saßt du auf der hölzernen Oberfläche einer Sitzgelegenheit an diesem Zwischenpunkt der nichts Halbes oder Ganzes war wartend, dass Etwas geschehen würde.
Die Passagiere kamen und gingen gleich Falschgeld, du atmetest und wusstest nicht mehr welcher Wochentag noch welches Jahr es war in dem du dich befandest. Aber okay, alles schön und gut, Land Nr. 30 auf Kontinent Nr. 3 wartete darauf erkundet zu werden, du hattest die blauen Hermesschuhe aus London an, sie verliehen dir doch eine übergeordnete Spannweite und so warst du frohen Mutes deinen Ängsten die Leviten zu lesen.
Kopernikus, Schopenhauer und wie sie alle heißen mochten waren auch nichts weiter als Menschen, sie waren möglicherweise sogar ein wenig unbedeutender oder eher merkwürdiger. Eine Information, die dem Reisebericht allerdings nicht förderlich ist und so konzentriere ich mich einzig auf das Wesentliche, auf die zentralen Bausteine, die von essentieller Bedeutung sind.

Goodybe Paris!
Ein paar Begegnungen, nichts Großes, kein Schreiben in unmittelbarer Nähe des Seine-Ufers, kein Besteigen des Eiffelturms, kein Croissant, kein Rotwein, kein Montmartre, kein Picasso, kein Louvre. Einzig Warten und Buchstaben auf das Papier bringen, wahrnehmen und nicht wissen, was da jenseits des Mittelmeeres warten wird.
Verdammt!
Es war nicht Südamerika wo ich mich eine geraume Zeit später finden würde sondern einzig ein Land irgendwo zwischen Marokko, Äthiopien und Saudi-Arabien. Oft knurrte dein Magen, er würde dein gesamtes Leben lang immer wieder knurren, denn du warst hungrig.
Kein Botero, kein Rio Urubamba, kein San Agustín, kein Tal der Wunder, kein Panamerican-Highway also.
Nun gut.
Einzig die Sehnsucht nach ein paar bedeutungslosen Pyramiden, ein paar Sandkornen und einem Rinnsal namens Nil - was würde all das de facto darstellen?
Das Warten auf den Paukenschlag kehrte ein während dein Herz gleich einem Symphonieorchester größeren Formates im Takt einer nicht enden wollenden Repetition aus Tönen und Melodien erklang, sich durch mäandernde Erwartungen zu flechten.

© Julian H., 2022
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 22.10.2022
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 05.11.2022
Reiseziele: Ägypten
Der Autor
 
Julian H. berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.
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