Von San Francisco bis nach Las Vegas - eine großartiges Erlebnis

Reisezeit: Juli 2023  |  von K. U.

Tag 4 - Weihnachtslieder im Yosemite Nationalpark

Der Roadtrip beginnt!

Am vierten Tag war es leider Zeit San Francisco zu verlassen. Innerhalb dieser kurzen Zeit hatten wir uns wirklich in diese wunderschöne Stadt verliebt. ABER: es gibt ja noch so viel zu sehen auf unserem Trip, so wie auch bei unserem nächsten Halt - im Yosemite Nationalpark...

Nach dem Frühstück und dem Check-Out ging es für uns als allererstes mit dem BART zurück zum Flughafen, genauer gesagt zum Autoverleih. Das Prozedere am Autoverleih war dabei überraschend unkompliziert. Wir bekamen am Schalter den übliche Papierkram vorgelegt und wurden anschließend ins Parkhaus geschickt. Dort wurde uns der Schlüssel zu unserem Nissan Murano, natürlich mit automatischer Gangschaltung, ausgehändigt. Wir bekamen noch nicht einmal eine Einweisung, sondern wurden direkt mit den Worten "You are free to leave!" verabschiedet. Na gut, dann machen wir das mal!

Wie Sie sehen, sehen sich nichts...

Nach kurzer Zeit fuhren wir dann auch schon das erste mal auf einem amerikanischen Freeway. Zunächst sind solche vielspurigen Straßen gewöhnungsbedürftig, allerdings hatten wir zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Probleme auf den Straßen und mit dem Auto.

Eines der wenigen Highlights auf der Fahrt in den Yosemite Nationalpark war die Überquerung der Bay Area. Dabei überfuhren wir die über 11 Kilometer lange "San Mateo Hayward Bridge". Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir eine traumhaften letzten Ausblick auf die Bay Area.

Auffahrt auf die "San Mateo Hayward Bridge"

Auffahrt auf die "San Mateo Hayward Bridge"

Ausblick auf die Bay Area

Ausblick auf die Bay Area

Die restliche Fahrt war dann doch recht ereignisarm. Dabei bekamen wir das erste Mal einen Eindruck von den amerikanischen Weiten. Nach dem wir den Ballungsraum der Bay Area verlassen hatten, fuhren wir die restliche Zeit fast ausschließlich über das Land und über viele schnurgerade Straßen. Das ist so natürlich typisch für einen Roadtrip in den USA und so gab es zwischenzeitlich wirklich nichts außer Land und Feldern zu sehen. Ganz nach dem Motto: "Wie Sie sehen, sehen Sie nichts!".

typisch amerikanisch: schnurgerade Straßen

typisch amerikanisch: schnurgerade Straßen

Ein erster Ausflug in den Yosemite Nationalpark

Am frühen Nachmittag kamen wir in unserer Unterkunft in Oakhurst an. Diese Ortschaft ist sehr auf den Tourismus ausgelegt und so gibt es eine Vielzahl an Hotels, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Dies nutzten wir, indem wir uns in einem der Restaurants stärkten und anschließend auf den Weg machten.
Schließlich wollte wir an diesem Tag schonmal in den Park hineinschauen. Der Parkeinfahrt ist knapp 30 Minuten Fahrt von Oakhurst entfernt. Hier kauften wir zunächst den sogenannten "Annual Pass" für schlappe 80 Euro. Dies lohnt sich dann, wenn man innerhalb eines Jahres vor hat, mehrere Nationalparks der USA mit dem Auto zu besuchen. Für jeden Nationalpark ist nämlich ein Eintrittspreis pro Fahrzeug fällig. Durch den Annual Pass, mit dem man ein Jahr lang Zutritt zu allen Nationalparks hat, kann man also ab einer bestimmten Anzahl an Besuchen viel Geld sparen. Da wir auf unserer Reise noch weitere Nationalparks anvisiert hatten, entschieden wir uns für den Annual Pass.

Die von uns genutzte Parkeinfahrt liegt direkt am Mariposa Grove, einem Mammutbaumhain. Dieser Hain war für diesen ersten Ausflug in den Nationalpark unser Ziel. Vom Besucherparkplatz aus brachte uns ein Shuttlebus zum Mammutbaumhain. Von dort aus ging es für uns den beschilderten Weg entlang in Richtung des "Grizzly Giants", dem größten Mammutbaum des Yosemite Nationalparks.
Mammutbäume sind wirklich beeindruckend. Sie erstrecken sich in Richtung Himmel und wenn man unter manchen Exemplaren steht, hat man das Gefühl, dass sie unendlich groß sind.

Weg in Richtung "Grizzly Giant"

Weg in Richtung "Grizzly Giant"

Das Wurzelwerk eines Mammutbaums - im Vergleich wirke ich mit meinen 1,80 Metern Körpergröße winzig

Das Wurzelwerk eines Mammutbaums - im Vergleich wirke ich mit meinen 1,80 Metern Körpergröße winzig

Der "Grizzly Giant" überragt mit seinen 64 Metern Höhe und einer Wuchshöhe von bis zu 95 Metern die anderen Bäume deutlich. Dieser Jahrtausende alte Baum beeindruckt mit seiner atemberaubenden Größe (9 Meter Durchmesser, 30 Meter Umfang) und seiner Präsenz im Hain. Der Weg hierhin lohnt sich für alle, da die Route bis hierhin nicht sehr anspruchsvoll ist.

Der "Grizzly Giant" im "Maripose Grove of giant Sequoias" - die Besucher sind vergleichsweise winzig

Der "Grizzly Giant" im "Maripose Grove of giant Sequoias" - die Besucher sind vergleichsweise winzig

Ein abenteuerlicher Rückweg

Nachdem wir uns umfassend umgesehen hatten, entschieden wir uns den Rückweg anzutreten. Dabei wollten wir aber nicht den direkten Weg nutzen. Wir entschieden uns für den sehr schönen und ungefähr 3 Kilometer langen "Grizzly Giant Loop Trail", der uns durch das Waldgebiet des Mariposa Grove zurück zum Shuttlebus-Stop führte. Dieser Trail ist in 1,5 bis 2 Stunden zu schaffen.
Der letzte Shuttlebus macht sich in den Sommermonaten übrigens um 20 Uhr auf den Weg zum Parkplatz. Wir schauten auf die Uhr und stellten fest: es wird knapp, aber das sollten wir doch schaffen. Denkste!

Das schafft man nur, wenn man den Weg im gleichmäßigen Tempo begeht und sich nicht zu viel Zeit lässt. In unserem Falle wurden wir allerdings durch eine schöne Begegnung aufgehalten. So standen auf einmal zwei Schwarzwedelhirsche auf dem Weg. Sie waren wohl gerade auf Futtersuche. Aus Deutschland ist man eher gewohnt, dass Hirsche oder auch Rehe in freier Wildbahn sofort das Weite suchen, aber hier war es ganz anders. Die zwei Tiere waren überhaupt nicht scheu und kamen sogar neugierig näher. Wahrscheinlich, weil Besucher des Parks immer wieder Futter für die Tiere fallen lassen. Dann merken sich die Tiere natürlich irgendwann, dass Menschen sie oft füttern wollen.

Nachdem die Hirsche uns entdeckt hatten, wirkten sie neugierig und kamen näher

Nachdem die Hirsche uns entdeckt hatten, wirkten sie neugierig und kamen näher

Natürlich haben wir die Tiere nicht berührt und auch nicht gefüttert! Schließlich ist das aus guten Grund sehr oft verboten und nicht zu empfehlen.
Dennoch hatten wir auf einmal ein Problem - die Uhrzeit!

Wir hatten durch die Beobachtung der beiden Hirsche komplett aus den Augen verloren, dass der letzte Bus um 20 Uhr fährt. Trotz unseres erhöhten Tempos, kamen wir erst um ca. 20:15 Uhr am Shuttlebus-Stop an. Was nun?

Ganz einfach: Es führt ein Wanderweg bis zum Parkplatz und den nutzten wir dann auch. Schließlich hatten wir keine Wahl.
Das Problem war, dass dieser Weg uns ein weiteres Mal 1,5-2 Stunden kosten würde und es bereits dämmerte. Durch die hohen Bäume und die Hügel wurde es unter den Bäumen viel schneller dunkel, sodass wir nach einiger Zeit im fast stockdunklen Yosemite Park unterwegs waren. Wir wanderten im Dunkeln auf einem abgelegenen Wanderpfad und waren vollkommen allein. Zur Erinnerung: In diesem Nationalpark leben viele verschiedene Tierarten, so zum Beispiel auch Bären.
Wie lenkt man sich da am besten ab, wenn man etwas nervös ist oder vielleicht sogar Angst hat? Richtig - man singt Weihnachtslieder im Sommerurlaub! Und so sangen zwei von uns Lieder wie "Die Weihnachtsbäckerei" oder auch "Heute Kinder wird´s was geben". Mein Vater und ich schauten erst einmal verdutzt auf unsere singenden Begleiter. Aber etwas beruhigend war es dennoch. Schließlich war es die letzten Meter vor dem Parkplatz bereits vollkommen dunkel und wir navigierten uns nur noch mit unseren Handy-Taschenlampen.

Wir waren dann doch recht froh, als wir den Parkplatz und eine halbe Stunde später unser Hotel erreichten. Wir setzten uns nur noch kurz auf die Terrasse des Hotels und tranken etwas zusammen, bevor wir schlafen gingen.

Schließlich ging es für uns am nächsten Tag in der Früh direkt weiter, hinein ins Yosemite Valley...

© K. U., 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Auto entlang der Westküste nach Süden und anschließend landeinwärts.
Details:
Aufbruch: 08.07.2023
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.07.2023
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
K. U. berichtet seit 8 Wochen auf umdiewelt.
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