Komm! Draussen wartet die Welt ...

Reisezeit: September 2007 - September 2008  |  von Nicola Stratmann

Shanti, shanti ... in GOA: Why like this?!

... diesen Satz hoert man hier oefter mal!

Die Inder sagen es, wenn man nicht so "spurt", wie sie es wuenschen, vor allem bei Verkaufsgespraechen gern benutzt.
Oft haben wir untereinander darueber gelacht ... auch mit den Indern selbt. "Why like this?" - nen "Insider" halt, der auch in unseren Wortschatz uebergegangen ist und uns zum Lachen bringt.

Sogar T-Shrits mit diesem "Insider" gibts zu kaufen ... muss ich haben!

Sogar T-Shrits mit diesem "Insider" gibts zu kaufen ... muss ich haben!

Heute allerdings ist mir weniger zum Lachen zumute.
Es wird voll hier. Die Touristen "rollen" an und mit ihnen auch neue Restaurants, Shops, Verkaeufer am Strand.
Es ist unglaublich, wie sich die Atmosphaere eines Ortes in so kurzer Zeit so veraendern kann!

Eben war ich so genervt von den Strandverkaeufern, dass ich sogar richtig laut wurde. Ich mag es nicht, wuetend zu sein und ich moechte niemanden mit Wut im Bauch wegschicken ... ich weiss ja, dass sie dieses Geschaeft brauchen, das sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen (und oft auch den der ganzen Familie zu Hause).

Ich finde es ist ein wirkliches Dilemma, denn einmal nein sagen ist ok, auch ein zweites mal. Aber wenn man praktisch gar nicht mehr in Ruhe liegen kann, geschweigedenn ein Buch lesen oder doesen, dann wirds heikel.
Heute wurde ich von zwei Frauen regelrecht beschimpft, weil ich angeblich versprochen habe, von ihnen etwas zu kaufen. Sie machen einem ein schlechtes Gewissen, versuchen es zumindest - Why like this?!

Diese Art gefaellt mir gar nicht und auch die Gespraeche unter den Touristen deuten darauf hin, dass die Verkaufsstrategien der Inder echt "nach hinten" losgehen. Man wird wuetend. Klar, wer laesst sich auch gern beschimpfen?!

Ausserdem muss man hier staendig aufpassen, dass man nicht uebers Ohr gehauen wird ... die Preise, die genannt werden, sind immer (!!!) viel zu hoch, oft dreimal so hoch, wie der tatsaechliche Preis, den man letztendlich aushandelt.
Man kann sich nie sicher sein, ob man gerade komplett gepraellt wird, oder ob der Preis einigermassen fair ist. Gestern hat ein Freund sogar im Restaurant den Fisch runtergehandelt, weil der Preis fuer indisch-goanische Verhaeltnisse echt nicht tragbar war.

Also: immer das Geld nachzaehlen, immer handeln, immer Preise vergleichen und - ja, das ist schade - niemandem glauben, wenn er oder sie sagt es sei ein "good price for a friend"... ist es nicht, nie. Es ist nicht gut, alles zu akzeptieren, denn damit schadet man auf lange Sicht den hier lebenden Menschen selbst. Die Preise schnellen in die Hoehe und auch die "Locals" spueren diese Auswirkungen ... und der entscheidende Unterschied: fuer sie ist es nicht blos ein Urlaub mit Rueckflugticket in der Tasche!

Versteht mich nicht falsch - natuerlich sollen die Menschen hier ihr Geld verdienen, natuerlich sollen sie versuchen, einen guten Gewinn aus dem Tourismus zu schlagen! Genau das ist es ja nun auch, womit ich mich in meinem Studium beschaeftigt habe.
Aber ich denke, dass die Ehrlichkeit und der Respekt zueinander dabei nicht auf der Strecke bleiben duerfen. Ganz im Gegenteil.
Leider passiert das hier aber gerade und ich merke, wie in mir das Unwohlsein waechst. Ich mochte nicht "anti" werden gegenueber den Indern hier in GOA (wenn ich mal kurz verallgemeinern darf), aber ich werde definitiv jeden Tag skeptischer und verschliesse mich mehr und mehr.
Es sind hier tatsaechlich weniger die Touris, die sich "daneben" benehmen (zumindest jetzt noch nicht).

Ich hoffe sehr, dass das im Norden und auch weiter im Sueden anders ist, denn GOA ist ja nunmal eher ein tropischer "Pool" fuer Touristen, als das "wirkliche" Indien. Negative Auswirkungen eines solchen Massentourismus sind leider inklusive!

Ich rate echt jedem: Ja, besucht GOA (Palolem und ganz besonders Arambol kann ich sehr empfehlen!).
Aber tut dies nicht in der Hauptsaison ...ihr werdet sehr viel missen, was diese Region und die Menschen hier tatsaechlich zu bieten haben. Nur so als Tip!

Bis zum naechsten Mal, dann wahrscheinlich mit weniger skeptischen Zeilen ... und auch schon aus Rishikesh!

Bin natuerlich trotz allem immer noch total gespannt darauf, in Indien zu reisen und freue mich auf jeden neuen Tag hier, an dem mir Menschen zulaecheln und ich zuruecklaecheln kann ...

Sab kuch milega - alles ist moeglich, in India!

nico

Alles wird jede Saison aufs Neue zusammengezimmert. Hier entsteht gerade ein Restaurant ... ich wuerde sagen noch ein-zwei Tage, dann ist die grosse Eroeffnungsparty!

Alles wird jede Saison aufs Neue zusammengezimmert. Hier entsteht gerade ein Restaurant ... ich wuerde sagen noch ein-zwei Tage, dann ist die grosse Eroeffnungsparty!

Dieses Maedchen macht es richtig, wie ich finde. Sie zeigt tolle akrobatische Kunststuecke und fragt danach freundlich nach etwas Geld ... ihr gebe ich so gern!

Dieses Maedchen macht es richtig, wie ich finde. Sie zeigt tolle akrobatische Kunststuecke und fragt danach freundlich nach etwas Geld ... ihr gebe ich so gern!

... und jetzt noch ein paar bildliche Impressionen aus Palolem ... schoen wars, Dhanyawad!!

Ein Masala-Mix par excellence!

Ein Masala-Mix par excellence!

Verkaufsgespraeche ...

Verkaufsgespraeche ...

© Nicola Stratmann, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Reise nach Indien, Sri Lanka, Thailand ... und was mir sonst noch begegnen möchte.
Details:
Aufbruch: 15.09.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 03.09.2008
Reiseziele: Indien
Havelock Island
Thailand
Der Autor
 
Nicola Stratmann berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Nicola sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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