Das erste Mal im schrillen, pulsierenden Indien mit allen Gegensätzen

Reisezeit: Oktober - Dezember 2011  |  von Kathrin S.

Pushkar, Kamelmesse / buntes Treiben

Pilgerfest Pushkar Mela

Jaipur--Pushkar: von Jaipur gehts dann mit dem Zug weiter nach Ajmer, von dort per Taxi weiter zum Ziel Pushkar. Die Kamelmesse/Pilgerfest Pushkar Mela hatte gerade ihren Höhepunkt erreicht, lockte ca 200.000 Menschen + 40.000 Kamele in das kleine verschlafene 15.000 Einwohnernest. Die Kamelmesse ist zwischenzeitlich in den Hintergrund gerutscht, vielmehr handelt es sich hierbei um ein riesiges Volksfest und "Heiratsmarkt", da die Inder ansonsten nur wenig Gelegenheit haben, Frauen kennenzulernen. Leider war es an diesem verrückten Tag auch nicht möglich nur annähernd in Richtung Innenstadt zu fahren, so dass ich relativ weit zu Fussmit all meinem Gepäck gehen musste und irgendwann das erste Hotel auf dem Weg schnappte/ Hotel Om. Meine Bekannten aus dem Zug halfen mir zum Glück (Patrick, Todd, Victoria aus Dubai) beim Tragen. Völlig verschwitzt und fertig bezog ich endlich mein kleines, dunkles Zimmerchen.

Kamele sind einfach faszinierende Tiere

Kamele sind einfach faszinierende Tiere

Kamelmesse - 2

In Pushkar konnten wir uns kaum 100m bewegen, von allen Seiten wurde man gedrückt und geschoben, der erste Tag in Pushkar war einfach nur schrecklich. Bis man erst einmal die Kamele gefunden hatte, war man schon fix und fertig. Abends badeten dann alle zum Abschluss im heiligen Pushkar See und viele tausend Kerzen wurden ins Wasser gelassen, dieses Schauspiel machten den chaotischen Tag wieder wett. zudem treibt diese Messe auch überaus interessante Menschen in die Stadt, kunterbunt, viele Babas, Prediger, Künstler. Am meisten Spaß machte es mir einfach nur das wilde Treiben zu beobachten

auch der Tempel war überfüllt, vorher müssen die Schuhe ausgezogen werden. Keine Ahnung wie die Leute hier in dem Chaos wieder ihre Schuhe finden konnten

auch der Tempel war überfüllt, vorher müssen die Schuhe ausgezogen werden. Keine Ahnung wie die Leute hier in dem Chaos wieder ihre Schuhe finden konnten

Das entspannte Pushkar, apres Kamelmesse

Am nächsten Tag erkannte ich den Ort fast nicht wieder, auf einmal waren alle Strassen wie leergefegt, die Messe war endlich vorbei. Pushkar zeigte sein wahres Gesicht, ein kleiner überschaubarer Ort mit vielen kleinen Läden, Cafes, Dachterassen und ein angenehmes Maß an Touristen. Bettler sind hier natürlich auch verstärkt vertreten, aber selbst diese kennt man nach 1-2 Tagen schon alle.
Um den Tag mal entspannt anzugehen ging morgens um 8h zur Yoga Stunde, Einzelunterricht direkt im Tempel. Kein anstrengendes Yoga aber sehr entspannend mit vielen neugierigen Zuschauern.

Holy Sea/ Ein Verkaufsschlager in Pushkar ist das Verkaufen von Blüten, die man dann in den heiligen See werfen muss, sobald man jedoch einmal ein Pushkar Eintrittbändchen erwirbt, ist das wie eine Freikarte und die ganzen Verkäufer sprechen einen nicht mehr auf Blüten an. Im Vergleich zu den bisherigen Städten, die ich in Indien gesehen habe, ist Pushkar viel besser auf Touristen eingestellt, hier fehlt es an nichts, leckeres Essen, gemütliche Cafes/Gärten, coole Geschäfte, viele nette Pensionen/Hotels.

Pushkar See, ein großer Swimmingpool (nur für Inder, leider ist auch dieser See sehr verschmutzt)

Pushkar See, ein großer Swimmingpool (nur für Inder, leider ist auch dieser See sehr verschmutzt)

Kamelreiten in die Wüste/ erster Testlauf vor Jaisalmer

Es bot sich für mich an, einfach mal für 3h mit einem Kamel in die Wüste zu reiten. Tolles Gefühl auf einem so großen Tier zu trohnen, Kamele sind einfach tolle Wüstentiere, sobald sie Sand unten den Hufen spüren, bewegen sie sich viel harmonischer und schneller. Allerdings ist bereits der Trab auf dem Kamel eine sehr wackelige Angelegenheit. In der Wüste mussten wir dann auch direkt 2 tote Kamele sehen, aber Tod & Leben wird hier als etwas sehr natürliches gesehen und so stört sich keiner an diesem Anblick. Ansonsten sieht man in der kargen Wüste nur Gypsies Dörfer und Zeltdörfer (eher Luxusdörfer). Beim Sonnenuntergang fragte uns dann der Kameltreiber, ob wir ein Bier trinken wollten. Er schwang sich auf ein Kamel und galoppierte davon und war 10min später mit Bier zurück. Selbst in der Wüste ist immer alles in Indien möglich!!

auf der Messe wollen auch alle fotografiert werden...

auf der Messe wollen auch alle fotografiert werden...

Pushkar, Relaxen & Entspannen

Langsam komme ich in Pushkar auch zur Ruhe und geniesse die unterträgliche Mittagszeit bei uns im Hotel am Pool. Gegen abend lasse ich mich mit dem Motorrad 3h durch die Wüste fahren, mit dem Motorrad muss man schon manchmal gegen den Sand ankämpfen.
Am nächsten Morgen wage ich mich mit meinen beiden Freunden aus Israel den Aufstieg zum Tempel Saraswati anzutreten. Nach einem sehr anstrengenden Anstieg mit hohen Stufen, erbot sich uns ein herrlicher Blick über Pushkar. Auch der Aufstieg war schon witzig, weil nur wenige Touristen diese Strapazen auf sich nehmen und man so in lustiger Gesellschaft von vielen Indern ist, die alle einem beim Aufstieg mit aufmunternden Worten helfen.
Als Belohnung lassen wir drei Mädels uns im Anschluss aus der Hand lesen, der Baba gibt uns natürlich nur die besten Zukunftsaussichten, alles wird gut und wir werden alle erfolgreich und privat glücklich werden... Ola sollte sogar schon in einem Jahr verheiratet sein, mal sehn ob das alles so kommt.

Pushkar See, nein ich werde darin nicht baden...

Pushkar See, nein ich werde darin nicht baden...

© Kathrin S., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Köln - Mumbai erste Etappe, die weitere Planung ist noch offen Alle Reiseführer sind veraltet, Mumbai ist viel moderner & sauberer als ich erwartet hatte. Kühe auf den Strassen, das war einmal!
Details:
Aufbruch: 31.10.2011
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 23.12.2011
Reiseziele: Indien
Vatikan
Der Autor
 
Kathrin S. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.