Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Fazit Australien

Bei meinem Fazit halte ich mich gleich mal an mein Fazit von Afrika und versuche Euch so ebenfalls von Australien einen kleinen Ueberblick zu geben.

Als Frau alleine reisen in Australien

Australien ist ein westliches Land, vergleichbar mit Deutschland.
Es weist weder religioes noch grossartig kulturell Unterschiede zu europaeischen Laendern auf.
Daher brauche ich zum Reisen als Frau - denke ich - keine grossen Worte mehr verlieren.

Ob Frau oder Mann, hier ist Reisen definitiv sicher.
Es kommt in jedem Falle niemand mehr auf einen zu, der ein Foto mit einem machen moechte, weil man so anders aussieht und Heiratsantraege habe ich in diesem Land leider ueberhaupt keine bekommen (na, sowas .
An der Goldcoast soll es wohl nicht so sicher sein, nachts alleine nach Hause zu gehen.
Ich habe es aber trotzdem gemacht, weil ich mich in keinem Land, das ich bisher bereist habe, je zuvor so sicher gefuehlt habe, wie hier in Australien.

In den Grossstaedten gibt es allerdings auch die ein oder anderen Gegenden, die man nachts in jedem Fall meiden sollte, aber das ist dann genauso wie zu Hause in Deutschland.

Vorsichtig sollte man eben immer sein!

Wetter in Australien

Das Wetter ist - der Groesse dieses Kontinents entsprechend - natuerlich extrem verschieden in Australien.
Wer meint, hier wuerde immer nur die Sonne schoenen, liegt in jedem Falle schon mal total falsch.

Von kuehlen Temperaturen in Melbourne und an der Great Ocean Road bis zu heissen trockenen Temperaturen in Adelaide und spaeter im tiefen Outback bis zu feuchten warmen Tropentemperaturen am Suedende der Ostkueste war hier fuer mich alles dabei.

Es war ausser den Naechten an der Great Ocean Road und in den Flinders Ranges nie so wirklilch kalt, aber es war auch nie so richtig heiss.
Von Asien war ich kontinuierlich feuchtes und heisses Klima gewohnt, dies war in Australien nicht der Fall.

In Asien war es nachts kaum kuehler als tagsueber, in Australien erinnerte mich das Klima generell mehr an Europa mit warmen Tagtemperaturen aber kuehleren Nachttemperaturen.

Hostels in Australien

Die Hostels in Australien sind alle - der Groesse des Kontinents entsprechend - sehr verschieden.
Es gibt riesen grosse Bettenburgen (wie z.B. das Gilligans in Cairns ) und Hostelketten (YHA oder Base Backpacker, die sogar einen eigenen Club, Swimmingpool, Fittnesscenter, Spa, etc. haben), aber es gibt auch die kleinen familiaer betriebenen Hostels (wie z.B. das Hostel 109 in Adelaide).

Generell haben die Hostels einen ganz gtuten Standart, in Australien herrscht extremer Massenbackpackertourismus und daher besteht eine grosse Konkurenz zwischen den Hostels und sie koennen sich eigentlich gar nicht leisten, dem generellen Standard nicht zu genuegen.

In den Grossstaedten muss man allerdings aufpassen, hier gab es immer mal wieder schwarze Schafe (ich habe zwar nie so ein Hostel erwischst, doch durch Erzaehlungen weiss ich davon).

Ich hatte bis auf einmal auch nie eine schrecklich durchgelegene Matratze, womit ich eigentlich viel mehr gerechnet hatte.

Es gibt meist die Wahl zwischen 4er-Dormzimmern (die meist teurer sind) bis zu 12er-Dormzimmer (grosesser Dormzimmer gibt es eigentlich nie - ist ja auch gross genug, oder?).

In den guten Hostels gibt es Ensuite Dorm, d.h. Dormzimmer mit eigenenem Badezimmer.
Das kann ziemlich gut sein, z.B., wenn man nachts auf die Toilette moechte, musss man nicht durch das gesamte Hostel rennen zum naechsten Badezimmer, aber es kann auch ziemlich Mist sein, wenn man z.B. auf jeden Fall das Badezimmer nutzen moechte und gerade jemand aus dem Dormzimmer seit Stunden duscht, o.ae. (dann hat man naemlich oft nicht die Moeglichkeit irgendwo anders auf die Toilette zu gehen. Arg!!!)

Ansonsten haben einige Hostels ziemlich abgefahrene Regeln, da muss man bei dem einen sein Kopfkissen und seine Decke ausleihen, beim naechsten gibt es kein Besteck oder Teller und Tassen in der Kueche und deshalb muss man sich die dann als Set ausleihen. Dann gibt es Hostels mit Bars, in denen man nur Alkohol hier verzehren kann und kein Alkohol mit aufs Zimmer nehmen kann.

Schlimm sind die so genannten Bunkbeds, schreckliche Metallhochbetten, die entweder total quietschen und/oder sich mit jeder Bewegung des Schlafenden mitbewegen. Diese Betten gibt es in fast jedem Hostel in Australien. Oh, man, oh, man

Ich bin in jedem Fall ein Fan von Female-Dormzimmern, die es hier in Australien ziemlich oft gibt. Das sind Dormzimmer nur fuer Maedchen, sie haben naemlich den Vorteil, dass die Schnarch-Rate nicht so hoch ist.
Und ich sag euch, es gibt Menschen, welche die absolute abartigsten Schnarchgeraeusche von sich geben. Meist sind dies die maennlichen Mitbewohner, wobei Maedchen auch oft gut schnarchen koennen.
Schnarchende Mitschlaefer sind echt das Schlimmste.

Meine Top Hostels

1. Hostel 109, Adelaide
Eigentlich ist es gar nicht so in besonderes Hostel, es bietet keine besonderen Extras, doch es ist ein Hostel in dem man sich mal so richtig zu Hause fuehlen kann und das ist - meiner Meinung nach - genau DAS, was ein Backpacker braucht.

Die meisten Dormzimmer sind 4-er Dormzimmer (ohne extra Aufpreis), Female und Male sind generell getrennt.
Die Kueche ist offen, sauber, es bibt Gewuerze gratis und das Beste waren die Tubberdosen, die zum Aufbewahren von Essensresten, ebenfalls gratis zur Verguegung standen.

Die TV-Ecke laesst einen Abends entsapannen und die Playstation sorgt fuer Unterhaltung bei Regenwetter

Internet war auch den ganzen Tag gratis.

Malcom der Besitzer kuemmert sich ruehrend um seine Gaeste und steht mit Rat und Tat zur Seite.

2. Greenhouse Backpacker, Cairns

Die Zimmer sind Ensuite und mit eigenem Balkon, die Badezimmer sind total klasse, meist sind Female und Male getrennt. Die Betten sind breiter als normale Betten.

Der gemeinschaftlich zu nutzende Bereich ist - dem Wetter in Cairns entsprechend - offen gestaltet, hier gibt es Sofas zum einfach nur Entspannen und ein-, zweimal die Woche Kinoabende auf grosser Leinwand.

Es gibt gratis Fruehstueck und eine halbe Stunde Internet gratis pro Tag.
Die zentrale Lage in Carins ist ein weiterer Pluspunkt.

(Minuspunkt: der TV-Raum im Erdgeschoss ist Mist).

3.
Dingos Backpacker, Rainbow Beach

einfach perfekte Orfanisation der Self-Guides-Tripps auf Fraser Island; Ensuite Dormzimmer; 5 Dollar lecker Dinner-Essen;(Minus: Geschirrset muss ausgeliehen werden).

YHA (Halse Lodge), Noosa

4er-Dormzimmer; super zentrale Lage in Noosa; nettes Infotreffen fuer Neuankoemmlinge; gutes Restaurant; sehr sozialer Ort mit nettem Balkon und Sofas; (Minus: sehr hellhoerige Raeume).

Base Central, Brisbane

super zentrale Lage; WIR hatten ein super Zimmer (fragt nach dem Ensuite-4er-Dormzimmer mit TV); (Minus: Geschirrset muss ausgeliehen werden).

Arts Factory, Byron Bay

super Female Dorm Hut (Selfcontained); Restaurant, Kino, Swimmingpool: alles, was das Herz begehrt; Shuttleservice; sozialer Ort.

Meine meist benutzten Reiseutensilien

- Klamotten fuer jegliches Wettter: kalt, warm, Regen, Sonne, d.h. Jeans und meine Fleecejacke + Regenjacke + Pullover.

Nachts: fuers Campen und auch ab und zu in Hostels: Schlafsack. Ich habe ihn beim Campen als Inlet benutzt, mir aber dicke Winterschlafsaecke ausgeliehen. Der Sommerschlafsack ist zu duenn fuers Schlafen in Australien. Nie benutzt: Seideninlet.

- Sneaker (Schuhe) fuer die Staedte
- Sarong, auch in Australien unersaetzlich, um zum Umziehen vom Bikini in normale Klamotten, zum drauf liegen o.ae.

Gefallen hat mir...

+ ueberall gratis Toilettenbenutzung;
+ die Toiletten sind ueberall sehr sauber;
+ generell sind Staedte und Orte alle sehr sauber (fand ich allerdings teilweise zu extrem);
+ meine absolut gastfreundliche Australier Jo und Mark;
+ die sehr freundlichen Australier, die immer sehr hilfsbereit waren;

+ das Great Barrier Reef mit seiner farbenfrohen Unterwasserwelt;
+ die Great Ocean Road als eine wunderschoene Meereslandschaft;
+ das Outback, das etwas ganz besonderes darstellt (DAS ist Australien - Super Tour!!!);
+ Fraser Island, eine Insel mit viel Scharm und einem atemberaubenden See, super Self-Guided-Tour;
+ Surfers Paradise, endlich mal ein schoener Strand; nette amerikanische Atmosphaere;
+ Livemusik in Pubs.

Nicht gefallen hat mir...

- alles ist "awesome";
- Staedte sind alle sehr sehr aehnlich;
- uebergewichtige Australier (die Australier sind die z.Z. am meist uebergewichtige Bevoelkerung auf der Erde);
- ungesundestes Essen meiner gesamten Reise: Chips (Pommes Frites), Wraps, Burger, weisse Toasts...;
- die Australier versuchen ihre schlechte Ernaehrung durch eine Masse an Sport zu verbessern;
- Haeuser, die alle aussehen wie aus Pappa zusammengestellt;
- Klimaanlage, Klimaanlage, auch wenn es gar nicht heiss ist;
- der schreckliche Umgang mit den Aboriginals in der Vergangenheit und teilweise noch heute;
- das staendige "Geblaa" von anderen Backpackern, dass die Aboriginals immer nur betrunken waeren;
- die Einoede Australiens, die zwar im Outback sehr interessant war, aber an der Ostkueste ueberhaupt kein Spass machte (stundenlanges Busfahren durch das Nichts);
- das Wetter war nicht mehr so traumhaft heiss wie in Asien (ich habe meine gesamte Braeune in Australien verloren );
- keine alten schoenen Gebaeude, alles neu, sauber, modern;
- Ausweiskontrolle, Ausweiskontrolle, Ausweiskontrolle, d.h. Pass, Pass, Pass ;
- extra Bottleshops, denn im Supermarkt wird kein Alkohol verkauft;

- jeder noch so kleine Ort wird fuer den Tourismus "hochgepuscht" und dann ist jeder Ort total "awesome";
- ein Land, das immer so wirken will, als haette es keine Ecken und Kanten;
- kuenstliche Welt, in der nichts ehrlich herueberkommt;
- gibt es in Australien eine eigene Kultur? Ich habe sie vermisst...so ein grosser Unterschied zu Asien!!!

Fazit vom Fazit

Australien war fuer mich nicht so atemberaubend wie ich es erwartet hatte.
Alle Backpacker hatten mir bisher prophezeit, dass es absolut super dort fuer mich werden wuerde und irgendwie waren auch alle immer begeistert von Australien.
Ich hatte allerdings einen Reisenden kennengelernt (Darren, mein noch verheirateter Englaender, den ich auf Ko Chang traf) der mir sagte, er haette sich in Australien gelangweilt gefuehlt, es waere eben irgendwie wie zu Hause.

Und - jetzt nachdem ich selber in Australien war - muss ich sagen, dass ich ihn absolut verstehen konnte.
Es kam mir zwar nicht vor wie zu Hause (fuer die Englaender muss es allerdings wirklich so sein, denn sie muessen hier ja nicht einmal eine andere Sprache sprechen), aber es war auf jeden Fall keine besonders spannende Zeit fuer mich.
Im Gegenteil zu Asien war es hier einfach so unglaublich ruhig und verschlafen, es gibt nichts Grosses zu entdecken, keine Kulturen (ja es gibt die Aboriginal Kultur, aber sie ist sehr zurueckgedraengt worden).
Hatte man den einen Ort oder die Stadt gesehen, hatte man alle anderen irgendwie auch gesehen (so aehnlich war hier in Australien alles).

Ich habe oft ueberlegt, was mich an Australien immer und immer wieder so gestoert hat und zum Schluss habe ich es fuer mich selber herausbekommen:

Ich fuehlte mich die ganze Zeit wie in dem Film "The Truman Show", in einer Welt, die mir persoenlich so unecht vorkam, irgendwie gespielt und ich war mittendrin ohne aber wirklich seelisch oder emotional von ihr gefesselt zu sein.

© Annette G., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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