Einmal um die Welt - Andrea on tour

Reisezeit: Februar - Juli 2008  |  von Andrea S.

Samoa-der tropische Traum: Savaii - die noch unberuehrte Insel

Da ich die faehre nicht verpassen wollte und so auf die landestypische fortbewegung per bus noch verzichtet habe, bin ich dann mit dem Taxi zum hafen gefahren und habe nun mal einen teil der insel per tag gesehen.

Und mein erster eindruck war schon ueberwaeltigend. Irgendwie sieht alles aus wie ein grosser tropischer garten. Die samoaner pflegen ihre grundstuecke wirklich sehr. Da wird das grass schoen geschnitten und die blumen angelegt. Wirklich schoen. Und ueberall immer wieder diese familien-fales.

Meine Reise nach Savaii hat sich dann allerdings doch laenger hingezogen. Ich war zwar kurz nach acht am hafen, nur leider ging die faehre nicht um 10 Uhr, wie mir der tolle ausgedruckte plan zeigte, sondern erst um 12 Uhr (da dienstags nur eine faehre geht )daaaaher waren auch noch keine leute da (ausser mir natuerlich) Bzw. nicht mehr, da die vorherige faehre gerade ausgelaufen war. Also hab ich mal 4 stunden dort am hafen verbracht. Na ja, auch egal. Hab ja meinen Da Vinci Code auf englisch mitgehabt. Den hab ich dann gleich mal begonnen zu lesen.
Endlich auf Savaii angekommen, bin ich gleich mal zu den wartenden bussen gestuermt und habe mich durchgefragt, welcher nach Manase faehrt (so hiess das dorf, wo ich wohnen wollte). Die busse dort muss man sich auch anders vorstellen als bei uns. drinnen sind so holzbaenke. Der bus selbst sieht aus wie so ein alter schulbus aus den amerikanischen filme. Allerdings teilweise total wild angemalt. Viele fahren mit lauter musik und wirken wie ein diskobus. Die meisten sind komplett ueberfuellt. Das heisst, dass die leute teilweise uebereinander, also am schoss von anderen passagieren sitzen, die sie jetzt nicht unbedingt kennen muessen. Ich habe einen platz ganz hinten ergattert und konnte mir das zum glueck ersparen Einmal ist mir mein rucksack fast verloren gegangen, weil ich erst dann mitbekommen hab, dass hinten der bus nach unten offen ist...

Busse auf Samoa

Busse auf Samoa

die fahrt war dann recht witzig. Leider ohne musik Die leute waren sehr nett und haben fuer mich dann den bus in manase gestoppt. Es gibt dort naemlich nicht wirklich haltestellen. Wenn man stehn bleiben moechte, dann zieht man an einem seil, das durch den bus gespannt ist und der fahrer weiss, dass er stoppen soll. Dafuer muss man allerdings wissen, wo man ist Jendenfalls war ich dann in manasae und hab mich in den 'vacation beach fales' eingemietet.

meine Fale ganz fuer mich allein

meine Fale ganz fuer mich allein

mein Schlafplatz in der Fale, oben ganz wichtig: ein moskitonetz

mein Schlafplatz in der Fale, oben ganz wichtig: ein moskitonetz

Blick von meiner Fale

Blick von meiner Fale

Strand ein wenig weiter oben

Strand ein wenig weiter oben

Strand in die andere Richtung

Strand in die andere Richtung

Auf Savaii habe ich mich dann endgueltig in Samoa verliebt. Die insel ist einfach ein traum. Wenn man auf Upulo ankommt, denkt man eigentlich, dass es noch relativ untouristisch und wenig erschlossen ist, aber wenn man auf Savaii ist, dann denkt man Upulo ist die grossstadt dagegen. Savaii ist wirklich ein grosser garten.

Strasse auf Savaii

Strasse auf Savaii

Häuser auf Savaii

Häuser auf Savaii

Es gibt praktisch nur eine strasse, die um die insel fuehrt. In der mitte der insel ist der busch. Ich bin mal einen kleinen weg reinmarschiert. Und kam anscheinend zu einer plantage... hat mir der besitzer dort erzaehlt. Sind halt SEHR viele kokospalmen statt viele kokospalmen *gg* Ansonsten merkt man nicht viel davon. Also nicht so, wie man sich eine plantage vorstellen wuerde... Schaut alles ganz natuerlich aus.

der Busch

der Busch

nochmal Busch

nochmal Busch

Bananenstaude, die kleinen bananen sind sooo gut

Bananenstaude, die kleinen bananen sind sooo gut

Ich bin dann jeden tag ein paar stunden spazieren gegangen. War naemlich so, dass eigentlich jedes dorf ein kleines geschaeft hat. Allerdings waren die besitzer des geschaeftes von manase fuer einige wochen in neuseeland. Also bin ich ins naechste dorf spaziert und habe dort wasser gekauft und natuerlich die gegend erkundet. Wenn man die strasse entlang wandert, glaubt man, man geht in einem gepflegtem tropischen park spazieren. Die grundstuecke sind super schoen gepflegt und ueberall rennen schweine, kleine ferkelchen (die waren soooo suess) und huehner mit ihren kuecken herum, meist steht auch ein pferd dabei, das gemuetlich grast. So nett.

ein garten, hinten sieht man ein schwein, an dem zwei kleine ferkelchen gerade nukeln... die waren soooo süß!!!

ein garten, hinten sieht man ein schwein, an dem zwei kleine ferkelchen gerade nukeln... die waren soooo süß!!!

Zu mittag kommen dann die kinder aus den schulen, alle in ihren schuluniformen und gruessen einen ganz lieb: 'good afternoon'. Die menschen sind ueberhaupt ein wahnsinn. Irrsinnig nett und freundlich. Man gruesst eigentlich jeden, und auch wenn so mancher samoaner am anfang grimmig schaut - ein nettes laecheln und man bekommt ein breites laecheln zurueck. viele plaudern dann mal mit dir, fragen wo du herkommst und vor allem, wohin du gehst (wie gesagt, man spaziert eigentlich nicht herum auf samoa) die menschen dort lieben musik und oft hoert man wenn man an einem haus vorbei geht, laute musik. (das lustige ist, dass auf der ganzen welt die gleiche musik im radio gespielt wird, egal wo ich war ) Eigentlich sind die menschen dort sehr huebsch. Alle schwarzhaarig, die frauen haben lange schwarze haare, allerdings sind die meisten durch zu viel (ungesundes?) essen und das herumliegen den guten langen tag, einfach nur fett!! Ich habe noch nie soooo viele fette menschen gesehen. Man findet sehr selten eine frau ueber 14/15 jahren, die nicht dick bis fett ist. Maenner sind auch oft dick, aber nicht ganz so schlimm, wie frauen. Die muessen wahrscheinlich doch mehr koerperlich arbeiten. Ist jedenfalls schade, weil sie wie gesagt eigentlich sehr huebsch sind. Wenn man so durch die doerfer marschiert, dann sieht man eben viele auch nur herumliegen. Es ist sehr warm und arbeit gibts nicht viel... Die kinder sind jedenfalls sehr suess und neugierig. Die jungen rennen oft mit riesigen macheten herum zum kokosnuesse aufschlagen...
Die insel selbst ist ja eine vulkaninsel und von einem riesigen korallenguertel umrundet, der teilweise fast bis zum strand geht. Die flut ist manchmal recht stuermisch und es liegen dann unmengen korallen jeden morgen am strand. Meine ersten beiden naechte allein in meiner fale waren wirklich wirklich unheimlich. Am fruehen abend ist es immer noch sehr angenehm, da ist noch ebbe bzw. die flut kommt erst langsam und man hoert angenehmes rauschen. Aber meist in den fruehen morgen stunden, da war die brandung so laut und wild. Ich hab mich echt gefuerchtet, da noch dazu die anlage praktisch leer war (nur ein weiteres paerchen) und mir kam es so vor, als stuende meine fale schon mitten im wasser... In der zweiten nacht war ich schon so weit, dass ich mir vorgenommen hatte, am naechsten morgen abzureisen, weil ich mich so gefuerchtet hab (klingt bloed, ich weiss) Da hat es in der nacht dann auch einmal ziemlich geregnet. Aber langsam hab ich mich dann dran gewoehnt und die letzten beiden naechte konnte ich schon fast durchschlafen... Hin und wieder hat es auch mal geregnet. Oft nur an einer kleinen stelle und daneben nicht. War recht witzig. Bis auf einmal, da hatten wir am abend einen richtigen sturm und wir sind alle schnell unsere bananenblaettervorhaenge anbinden gegangen *lol*

Ansonsten hab ich viel gelesen auf Savaii (meinen Da vinci code ausgelesen ), bin viel spazieren gegangen oder hab mich einfach im badewannen-warmen-wasser gesuhlt. Wasserschildkroeten gabs da auch und ich war einmal "swimming with the turtles" Hab sie erst nicht gesehen und ploetzlich ist dann so ein riesen monster neben mir aufgetaucht. Aber diese tiere haben schon eine grazie, finde ich. Ein witziges erlebnis hatte ich auch als ich durch die doerfer marschiert bin. Da sassen ein paar frauen in einer gemeinschaftsfale und haben mich gerufen und meinten, ich soll doch mit ihnen mittagessen. Ich hatte zwar nicht wirklich hunger, war aber natuerlich neugierig. Als ich dann dort sass, ist mir doch etwas anders geworden. Die frauen waren auch nicht sooo gustioes. Duerften wohl eher aus aermlicheren verhaeltnissen gestammt haben. Jedenfalls haben sie dann begonnen ihr essen aus den bananenblaettern auszuwickeln. Einmal pink-farbene fische, denke mal in den blaettern gegrillt oder so... aus einem anderen blatt kam dann irgendein gruenes zeug mit weissem zeug zum vorschein. War so eine pampe, keine ahnung. Dann gabs noch bananen, die aber ganz weiss mit leichtem violett schimmer ausgesehen haben. Wurden irgendwie konserviert, keine ahung. Haben geschmeckt wie kartoffeln. Dachte erst, die riechen schimmlig, dabei waren das die bananenblaetter...Und dann gabs noch die nationalfrucht, die dort ueberall waechst. Hab natuerlich den namen vergessen. Schmeckt wie eine mischung aus brot und kartoffeln, aber ziemlich fest. Jedenfalls ist mir irgendwie ein wenig das wuergen gekommen. Sie haben mir dann eine riesen menge auf einen teller geklatscht und mir ist fast schlecht geworden. Vor allem als ich ihnen beim essen zugesehen hab. Natuerlich alles mit den fingern. ich bekam aber einen loeffel netterweise. hab natuerlich anstandshalber auch von allem probiert. War auch gar nicht so schlecht. Dachte einfach, die leben auch noch, also werd ich es auch ueberleben. Leider hatte ich an diesem tag meinen fotoapparat nicht mit. Das haette ich sooo gerne fotografiert. War jedenfalls ein interessantes erlebnis
Das schoene war auf jeden fall, dass praktisch keine touristen da waren. Die meisten, die nach samoa kommen, sind von australien oder neuseeland. Und die hatten erst ferien. Also war ich bis auf ein paar andere gaeste fast alleine. Und wirklich sehr exotisch, denn europaeer kommen nicht allzu oft auf die insel
Wegen meiner ohrenentzuendung bin ich leider leider nicht schnorcheln gegangen. Das bedaure ich schon sehr, denn es muss dort wirklich traumhaft zum tauchen und schnorcheln sein. Allein wenn man am strand entlang geht, sieht man bunte korallen und exotische fische. Und alles ist noch so unberuehrt. Aber was soll's. Ohren sind auch wichtig...

hinten sieht man, wo die wellen brechen, da hört das korallenriff auf

hinten sieht man, wo die wellen brechen, da hört das korallenriff auf

Nach 4 1/2 tagen bin ich dann wieder nach Upulo aufgebrochen und habe mich dann doch ein klein wenig wieder auf die zivilisation gefreut. Es gibt natuerlich auch wunderschoene (teure) resorts auf Savaii. Zwar nicht viele, aber doch. Dort gibt es dann natuerlich mehr luxus

© Andrea S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ist es bald soweit und ich kann mir endlich meinen Traum erfüllen und einige Monate zwar nur einen kleinen, aber wie ich glaube sehr schönen Teil der Welt bereisen. Am 18.Februar geht es los mit meinem ersten Stopp in Japan, dann geht es weiter nach Neuseeland, Australien, Samoa, USA, längere Zeit auf die Bahamas und schlußendlich wieder nachhause! ..und alles ganz allein! Angst vor der eigenen Courage? ... ein wenig, aber ich hab Vertrauen :-) Große weite Welt ich komme...
Details:
Aufbruch: 18.02.2008
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 07.07.2008
Reiseziele: Japan
Neuseeland
Australien
12 Apostel
Samoa
Vereinigte Staaten
Bahamas
Der Autor
 
Andrea S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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