Peru, Bolivien und Ecuador

Reisezeit: Mai - Oktober 2017  |  von Vera und Konrad L.

Otavalo

Otavalo

Auf dem Weg nach Otavalo haben wir den Äquator überschritten und sind für die nächsten Tage auf der Nordhalbkugel. Und es war diesmal eine angenehme Busfahrt; zum erstenmal ohne gewalttätigen Film in Kopfschmerzlautstärke. In den Bussen sitzen immer viele Kinder aber ohne 5 grauslig hingemetzelte Tote in der ersten halben Stunde kommt kein Film für die Busbetreiber in Betracht.

Die Otavalenos gelten als die wirtschaftlich erfolgreichste Indiogemeinschaft in Südamerika. Viele wohnen in den umliegenden Hügeln in großen Villen aber leben trotzdem noch mit Stolz ihre alten Traditionen. Die Kinder wachsen mit Quichua und Tracht auf aber die Eltern achten auch auf eine gute Schulbildung, viele studieren an renommierten ausländischen Universitäten. Die Otavalenos nehmen sehr aktiv am politischen und wirtschaftlichen Leben in Ecuador teil und das ist immer noch nicht selbstverständlich.
Es werden auch heute alte indianische Feste gefeiert an denen sogar Vertreter der katholischen Kirche teilnehmen.
Der Samstagsmarkt in Otavalo war früher ein kleiner indigener Markt und gilt heute, dank der Geschäftstüchtigkeit der Otovalenos, als "der" Indiomarkt zu dem fast alle Touristen in Scharen strömen.

Und Rassismus funktioniert auch in die andere Richtung. Jose der Hostelbesitzer, ein sehr stolzer Otavaleno, erklärte uns gleich am ersten Abend dass wir auch spät nachts ohne Angst den Berg zum Hostel erklimmen können da hier nur Indigene leben. Also übersetzt -Verbrecher gibt's nur bei den "weißen" Ecuadorianern-.

Wir sind die Tage hier gewandert, waren zum einkaufen am Markt und haben endlich mal wieder einen guten Kaffee bekommen. Meist gibt es nur lösliches Pulver und das hat mit Kaffee nicht wirklich was zu tun.

Die 3-spurige Panamericana an der wir auf unseren Bus nach Otavalo warteten,  es war schwierig bei den vielen Bussen Richtung Quito dem richtigen zu winken

Die 3-spurige Panamericana an der wir auf unseren Bus nach Otavalo warteten, es war schwierig bei den vielen Bussen Richtung Quito dem richtigen zu winken

Ein Bauwerk das nach Kolonialzeit aussieht, an dem ein Schild mit dem Datum 1829 hängt und das am  Hauptplatz mit der Stadtverwaltung belegt ist.

Ein Bauwerk das nach Kolonialzeit aussieht, an dem ein Schild mit dem Datum 1829 hängt und das am Hauptplatz mit der Stadtverwaltung belegt ist.

Beim Blick von der unverputzten Seite erkennt man dann dass nur die Fassade Kolonialstil hat, dahinter ist  die typische Bauweise aus Betongerippe mit Ziegelfüllung und diese ist sicher nicht von 1829.

Beim Blick von der unverputzten Seite erkennt man dann dass nur die Fassade Kolonialstil hat, dahinter ist die typische Bauweise aus Betongerippe mit Ziegelfüllung und diese ist sicher nicht von 1829.

Die Kirche San Francisco- eine der ältesten Kirchen Otavalos

Die Kirche San Francisco- eine der ältesten Kirchen Otavalos

Wie die meisten Kirchen in indigenen Städten mit viel Holz und wenig Gold ausgestattet

Wie die meisten Kirchen in indigenen Städten mit viel Holz und wenig Gold ausgestattet

Die interkulturelle Stadthalle zeigt über welche Finanzkraft die Kommune verfügt

Die interkulturelle Stadthalle zeigt über welche Finanzkraft die Kommune verfügt

Sogar ein Freibad im Kolonialstil ist im städtischen Besitz

Sogar ein Freibad im Kolonialstil ist im städtischen Besitz

Viele bunte moderne Häuser und auch dieser Treppenaufgang mit kleinen Zwischenterassen zeigen die Farbenfreude der Bewohner Otavalos

Viele bunte moderne Häuser und auch dieser Treppenaufgang mit kleinen Zwischenterassen zeigen die Farbenfreude der Bewohner Otavalos

Blick vom Hostel über die Stadt und den schlafenden Vulkan Cotacachi

Blick vom Hostel über die Stadt und den schlafenden Vulkan Cotacachi

Typische Tracht der Indiofrauen hier in der Umgebung, es fehlt nur das schwarze Wolltuch mit weißem Rand das meistens den Kopf bedeckt. Ganz wichtig sind die mehrreihigen Halsketten und Armbänder aus Glasperlen.
Auch viele junge Frauen sieht man noch in der kompletten Tracht.

Typische Tracht der Indiofrauen hier in der Umgebung, es fehlt nur das schwarze Wolltuch mit weißem Rand das meistens den Kopf bedeckt. Ganz wichtig sind die mehrreihigen Halsketten und Armbänder aus Glasperlen.

Auch viele junge Frauen sieht man noch in der kompletten Tracht.

An Sonn- und Feiertagen tragen auch die Kinder Tracht

An Sonn- und Feiertagen tragen auch die Kinder Tracht

Die Tracht der Männer - Pferdeschwanz oder Zopf, doppelseitiger dunkler Poncho, weiße Hosen, einen weißen  Hut (hier als Regenschutz garniert mit Plastiktüte), die  Schnürsandalen traditionell gefertigt aus dem Cabuya Kaktus tragen beide Geschlechter.
Junge Männer tragen die Tracht kaum noch aber fast alle haben einen Pferdeschwanz oder Zopf  um ihre indigene Zugehörigkeit zu demonstrieren. Hans würde hier überhaupt nicht auffallen

Die Tracht der Männer - Pferdeschwanz oder Zopf, doppelseitiger dunkler Poncho, weiße Hosen, einen weißen Hut (hier als Regenschutz garniert mit Plastiktüte), die Schnürsandalen traditionell gefertigt aus dem Cabuya Kaktus tragen beide Geschlechter.

Junge Männer tragen die Tracht kaum noch aber fast alle haben einen Pferdeschwanz oder Zopf um ihre indigene Zugehörigkeit zu demonstrieren. Hans würde hier überhaupt nicht auffallen

Verkauft wird hier alles an Web- und Strickwaren heute industriell gefertigt und nur  noch wenig echte Handarbeit.
Die Gegend um Otavalo war immer bekannt für ihre guten und ideenreichen Kunsthandwerker die man in den kleinen Dörfern ringsum auch noch findet.

Verkauft wird hier alles an Web- und Strickwaren heute industriell gefertigt und nur noch wenig echte Handarbeit.
Die Gegend um Otavalo war immer bekannt für ihre guten und ideenreichen Kunsthandwerker die man in den kleinen Dörfern ringsum auch noch findet.

Lebensmittel und Gebrauchsgüter, hier verschiedene Maissorten, finden sich neben den Touristenwaren

Lebensmittel und Gebrauchsgüter, hier verschiedene Maissorten, finden sich neben den Touristenwaren

Babys und Kleinkinder stecken in weißen Tüchern und scheinen sich dabei wohlzufühlen, man hört nur selten Kinder in den Tüchern weinen

Babys und Kleinkinder stecken in weißen Tüchern und scheinen sich dabei wohlzufühlen, man hört nur selten Kinder in den Tüchern weinen

Selbst Panamahüte die in der Gegend Manabi und Cuenca   und nicht hier in der Gegend hergestellt werden sind im Verkauf. 
Der ecuadorianische  Hut wird bereits seit 1630  aus Toquillastroh den Fasern einer Palmpflanze geflochten und je feiner das Stroh umso teurer der Hut. Er wird auch heute noch häufig  in Handarbeit hergestellt. 
Die Herstellung des Panamahutes zählt zu den Immateriellen Kulturgütern Ecuadors.
Dass sich der Begriff Panamahut eingebürgert hat liegt unter anderem an alten Zollbestimmung der USA und dass Roosevelt einen  bei der Besichtigung des Panamakanales getragen hat.

Selbst Panamahüte die in der Gegend Manabi und Cuenca und nicht hier in der Gegend hergestellt werden sind im Verkauf.
Der ecuadorianische Hut wird bereits seit 1630 aus Toquillastroh den Fasern einer Palmpflanze geflochten und je feiner das Stroh umso teurer der Hut. Er wird auch heute noch häufig in Handarbeit hergestellt.
Die Herstellung des Panamahutes zählt zu den Immateriellen Kulturgütern Ecuadors.

Dass sich der Begriff Panamahut eingebürgert hat liegt unter anderem an alten Zollbestimmung der USA und dass Roosevelt einen bei der Besichtigung des Panamakanales getragen hat.

Am Abend nach dem Big-Poncho-Business  ist der Platz wieder geräumt und nur ein paar Warensäcke warten noch auf den Abtransport.

Am Abend nach dem Big-Poncho-Business ist der Platz wieder geräumt und nur ein paar Warensäcke warten noch auf den Abtransport.

An etlichen abends  aufgebauten Essensständen gibt es lokale Spezialitäten wie Fleisch und Würstchen auf Spießen dazu Llapingachos  (gewürzter Kartoffelbrei zu Pflanzerln geformt und angebraten).
Llapingachos  gabs auch bei meiner Großmutter, da hieß es "Geditschde-Gedatschde und sie wurden mit Apfelbrei gegessen.

An etlichen abends aufgebauten Essensständen gibt es lokale Spezialitäten wie Fleisch und Würstchen auf Spießen dazu Llapingachos (gewürzter Kartoffelbrei zu Pflanzerln geformt und angebraten).
Llapingachos gabs auch bei meiner Großmutter, da hieß es "Geditschde-Gedatschde und sie wurden mit Apfelbrei gegessen.

Heute sind wir noch am San Pablo See etwas gewandert und waren in einem teuren Hotel zum Kaffee trinken und mein Cappuccino war aus Fertigpulver  und nicht trinkbar

Heute sind wir noch am San Pablo See etwas gewandert und waren in einem teuren Hotel zum Kaffee trinken und mein Cappuccino war aus Fertigpulver und nicht trinkbar

Das Tal von Otavalo ist durch die Ablagerung von viel Vulkanasche sehr fruchtbar und bringt gute Ernten

Das Tal von Otavalo ist durch die Ablagerung von viel Vulkanasche sehr fruchtbar und bringt gute Ernten

Endlich mal ein roter Vogel der zum fotografieren sitzen bleibt

Endlich mal ein roter Vogel der zum fotografieren sitzen bleibt

© Vera und Konrad L., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Monate durch Peru, Bolivien und Ecuador, bleiben wo es uns gefällt und weiterfahren um neues zu entdecken.
Details:
Aufbruch: 14.05.2017
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 16.10.2017
Reiseziele: Peru
Bolivien
Ecuador
Der Autor
 
Vera und Konrad L. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.