Von Pattaya nach Zittau

Reisezeit: Januar - Dezember 2016  |  von Bernd Feurich

Machu Picchu - Ja, Nein, Vieleicht

Pisac - Santa Teresa ca. 200 km

Ja, ich weiß, Machu Picchu ist das Highlight in Südamerika und ein absolutes Muss. Als ich auf diesem Kontinent an kam und die Fakten bezüglich der Preise und des Massenansturmes gelesen hatte, dachte ich nein, das tust du dir nicht an. Andererseits bei aller Kritik, wurde auch immer die Schönheit und Einzigartigkeit dieses Ortes betonnt und irgendwann habe ich mir dann gesagt, na gut. Ich habe bisher zwei Paare getroffen, die Machu Picchu bewusst nicht besucht haben. Ich finde das Konsequent.
Für mich geht also heute nach Santa Teresa, wo ich übernachten und mein Motorrad einstellen möchte, um mich dann in den Strom der Masse einzureihen.

Unterwegs fahre ich durch Ollantaytambo

Unterwegs fahre ich durch Ollantaytambo

Die Stadt ist weitestgehend im ursprünglichem Zustand belassen worden und einer der überlaufenen Touristenorte der Gegend. Ich mache nur kurz halt.

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Enge Gassen und Kopfsteinpflaster

Enge Gassen und Kopfsteinpflaster

Vor mir liegt ein beeindruckendes Tal. Es wird in Serpentinen bis auf 4300 m hinaufgehen. Danach fällt die Straße bis auf 1200m ab.

An einer der Kurven denke ich oiii, das Auto kennst du doch. Ich meinte es sind die Südafrikaner, die ich in Bolivien an der Laguna Colorada getroffen hatte. Als ich näher komme, bin ich noch mehr überrascht. DD als Kennzeichen, das sind nicht nur Landsleute, sondern richtige Drääsdner ( Dresdner), Leute aus der Heimat, die mit ihrem Jeep über den großen Teich gekommen sind. Ich fahre natürlich mal ran und stelle mich gleich in perfekten Sächsisch vor.

Die beiden sind auch schon eine ganze Weile unterwegs und wir tauschen Erfahrungen aus.

So sehen glückliche Weltenbummler aus.

So sehen glückliche Weltenbummler aus.

Dann geht es über unendlich viele Kurven zum Pass hinauf

Dann geht es über unendlich viele Kurven zum Pass hinauf

Die Passhöhe ist in Wolken getaucht.

Die Passhöhe ist in Wolken getaucht.

Doch schon nach wenigen Kilometern kommt die Sonne wieder zum Vorschein und eröffnet den Blick ins Tal. Desto tiefer ich komme , desto mehr verändert sich die Natur. Es wird warm, später richtig heiß. Die Bäume werden größer, die Natur grüner und bunter.

In Santa Maria biegt die Straße nach Santa Teresa ab. Es ist eine dieser unbefestigten, staubigen Pisten die, sich an steilen Berghängen hinauf quälen.

In Santa Teresa muss ich etwas suchen, um ein passendes Hostal zu finden. Der Ort ist schon etwas vom Tourismus infiziert. In einem Laden bietet man mir einen Kaffee für 5 Sol an, normal ist 1 Sol. Später verlangt man im Restauran 25 Sol für eine warme Mahlzeit . Ich bin etwas entsetzt und gebe 20 Sol. Man ist einverstanden.

Am spätem Nachmittag fahre ich noch an das Ende des Tales. Ich möchte zur Hidroelectrica, von wo der Zug nach Aguas Calientes fährt b.z.w. der Fußmarsch dort hin beginnt. Ich möchte herausfinden, wo ich mein Motorrad parken kann, ob ich mir den Zug leisten kann usw.

Es ist rappe voll und es herrscht eine seltsame Stimmung, Selfie Fieber. Wie man nur schwer auf dem Foto erkennen kann, kosten die ca. 10 km lange Fahrt mit dem Zug für Peruaner 5 Sol, Ausländer müssen 23 USD oder 69 Sol bezahlen. Der Eintritt zum Macho Picchu kostet 128 Sol. Von einem Minibusfahrer erfahre ich später, wenn ich ihn richtig verstanden habe, dass der Eintritt für Peruaner 10 Sol kostet.
Ich habe in meinen Berichten schon des Öfteren auf die krasse Ungleichbehandlung von Einheimischen und Ausländern weltweit hingewiesen. Dies ist ein weiteres trauriges Beispiel. ich fühle mich extrem unwohl und beschließe in den nächsten Stunden, das Highlight Südamerikas nicht zu besuchen.

© Bernd Feurich, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Insgesamt habe ich in den letzten 20 Jahren 5 bis 7 Jahre in Thailand gelebt und gearbeitet. Die letzten zwei Jahre war ich fast am Stück dort gewesen. Jetzt ist das Ende des Geldes abzusehen und ich reise in östliche Richtung über die Pazifikinseln und Südamerika nach Deutschland zurück.
Details:
Aufbruch: 04.01.2016
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 15.12.2016
Reiseziele: Thailand
Philippinen
Fidschi
Neuseeland
Französisch Polynesien
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Brasilien
Der Autor
 
Bernd Feurich berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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