Frankreich calling

Salut!

Den 15.08. gingen wir ganz entspannt an. So war unser Ziel, in Bordeaux ein Ibis-Hotel zu beziehen, nicht zuletzt in Anbetracht der Tatsache, dass wir die Nacht vom 14. zum 15. monsunartige Regenfälle hatten und neben unserem Zelt sowie dem ganzen Innenraum auch wir mehr als nur nass wurden.
Also endlich ein schönes, trockenes Hotelzimmer finden!

In Bordeaux angekommen mussten wir allerdings erfahren, dass das Ibis anstatt 65€ gleich 78€ pro Nacht kosten sollte - höh?!

Direkt nebenan erspähte Doro aber ein "First Class Hotel", welches mit 39€ pro Doppelzimmer warb. Gleich hin da!

Der Name "First Class Hotel" trifft zwar nur auf den Preis zu, ansonsten erinnert das Gebäude allerdings eher an eines der bekannten Amerikanischen Highwaymotels. War uns egal, hauptsache sparen!

So verbrachten wir erstmal zwei Stunden im Hotel, ehe es uns zum Stadion von Bordeaux zog, schließlich wollten wir heute dem Spiel Girondings Bordeaux - FC Toulouse beiwohnen.

Jenes Spiel faszinierte vor allem Doro noch mehr als das in der vorherigen Woche (ich krieg sie noch zum richtigen Fußballfan ) und ging nach großer Spannung letztendlich 2-1 für Toulouse aus, obwohl Bordeaux klar besser war. Die Stimmung war erste Sahne, da können sich die meisten Bundesligisten noch etwas abschauen, und das trotz der eigentlich miesen Akkustik im Stadion. Trotzdem war es größtenteils brachial laut!

Nach dem Spiel wollten wir (da es abermals immer wieder sinnflutartig regnetet) nur noch ins Hotel und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Gegen 0 Uhr gingen wir dann auch ins Bett, nachdem ich noch eine wichtige Entscheidung bezüglich meines Studiums traf. Grundschule solls werden!

Hier ein paar Impressionen aus dem Stadion:

Nun aber genug vom Fußball, denn heute ging es für uns in die "Ville rose": Toulouse!

Nach Einschalten des Navigationsgerätes allerdings der erste Riesenschock: 4 Stunden Fahrt von Bordeaux aus!
Wenn wir aber die Mautstrecken nehmen würden, müssten wir nur 2 Stunden fahren, sagte uns das Navi ...
Hmm, schwierige Frage.

Wir entschieden uns, trotz der bereits gemachten sehr schlechten Erfahrungen mit Mautstrecken für die zeitsparende Variante - und wurden abermals enttäuscht. 17,40€ für die Mautstrecken!!!!!
Nachdem wir, immer noch über diese unverschämte Abzocke schimpfend, Toulouse erreichten der nächste Schock: Noch 45 Minuten bis zum Zeltplatz sowie eine weitere Mautstelle!
"Neeeeeeee", sagten wir uns und suchten schnell in unserem "Première classe hôtel" - Buch, wo wir ein ähnliches Hotel fanden, wie wir in der letzten Nacht bereits bewohnten. Dieses war vom gegenwärtigen Zeitpunkt mal gerade 5 Minuten entfernt und erwies sich mit 39€ pro Nacht (der Zeltplatz hätte auch schon fast 20€ gekostet) als relativ günstig, sodass wir uns erstmal einrichteten.

Daraufhin wollten wir nun aber endlich ins Zentrum von Toulouse.

Schnell realisierten wir, wieso die Stadt als "Ville rose" bezeichnet wird: Nahezu jedes dritte Haus bestand aus Ziegelsteinen, da im Umland keine Steinbrüche gibt.

Wir fanden ein Parkhaus im Zentrum, was uns aber 2€ pro Stunde kostete - klasse, schon wieder massig Geld los!
Immerhin verbrachten wir letztendlich fast 6 Stunden im Zentrum und 10€ fürs Parken ist auch kein ganz fairer Preis ... wie auch immer, in anderen Ländern ist es ja noch teurer -.-*.
Zu den Parkhäusern allerdings muss noch gesagt werden, dass man auch hier versucht, die Leute abzuzocken: Wenn man in das Parkhaus einfährt und es ist meinetwegen 12 Uhr, dann kann man sicher sein, dass auf JEDEM Parkschein als Eintrittszeit IMMER mindestens 12.05 Uhr steht. Verlässt man das Parkhaus, ist es auch nicht wie in der Realität 18 Uhr, sondern abermals mindestens 18:05 Uhr.

Ärgerlich wird das immer dann, wenn man sich auf die eigene (Funk-)uhr oder die Uhren in der Innenstadt verlässt, und seine Zeit maximal ausnutzen will: 5 Minuten vor Ablauf einer Stunde zu kommen, ist unmöglich, da die Parkhausuhr dann meist schon viel weiter voraus ist. Nachdem es uns zu Beginn des Urlaubes auch schon erwischt hat und wir eine Minute "zu spät" waren, kriegen wir jetzt nur noch des Öfteren mit, wie sich andere Leute (vor allem Touristen) über diese Unverschämtheit aufregen. Vollkommen verständlich unserer Meinung nach!

Nun aber weiter mit schöneren Dingen (es soll hier schließlich nicht ein überwiegend negativer Eindruck nach Lesen unseres Tagesberichts entstehen ).

Toulouse ist eine ganz hübsche Stadt, die zwar auch nicht als Nonplusultra zu bezeichnen ist, aber doch einiges hergibt.

Das Zentrum bzw. die Altstadt ist sehr groß, sodass wir in aller Ruhe umherschlendern und trotzdem ununterbrochen neue Eindrücke sammeln konnten.

Die Gotteshäuser wirken ein wenig obskur, da sie ebenfalls zu großen Teilen aus Ziegelsteinen bestehen. Trotzdem beeindruckten vor allem die Basilique St-Sernin sowie die Cathédrale St-Etienne.

Besonders viel Spaß bereitete vor allem Doro das Schlendern auf den Hauptverkehrsadern der Stadt für Fußgänger, da dort vor allem jede Menge kleine Geschäfte waren, die ihr gefielen. So hatte ich heute das "Glück", Doro in fast jedes Klamottengeschäft zu begleiten .

An jenen Straßen lagen aber auch weitere viele Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel das Kapitole, der Tour Pierre Séguy sowie viele andere schöne Dinge.

Hier ein paar weitere Eindrücke aus Toulouse:

Unser Mittag- und Abendessen (wird bei uns ja immer miteinander verknüpft, neben dem Frühstück die einzige wirkliche Mahlzeit des Tages) nahmen wir heute in der (Fast Food) Kette "Mezzo Di Pasta" ein - wir sind überzeugt davon, dass jene auch bald in Deutschland außerordentlich viel Erfolg haben wird, da in unserer Heimat eine Fast Food Kette für Nudeln aller Art im Grunde genommen nicht vorhanden ist.
In einem Mezzo Di Pasta Restaurant hat man die Auswahl zwischen unglaublich vielen Nudelsorten, die (gerne auch in Menuform mit Getränk und Dessert wie Kirschkuchen) schnellstens reserviert werden. Die Preise sind zwar nicht grad die günstigsten, allerdings wären Produkte dieser Kette in Deutschland mit Sicherheit preiswerter (da ja auch Mc Donalds etc. hier teurer sind als in der Heimat).

Unser Mittag war jedenfalls sehr sättigend und lecker!

Schließlich kehrten wir ins Hotel zurück, wo wir unseren Abend jetzt mit Plänen für den nächsten Tag ausklingen lassen.

Carcasonne steht auf dem Plan, ein absolutes Highlight! Danach wollen wir Richtung Mittelmeerküste fahren, wo wir ja quasi den "Rest" unseres Urlaubes verbringen wollen.

Mal schauen, wie weit wir morgen noch kommen!
Auf jeden Fall geht es erstmal in die oben genannte Festungsstadt, die sich etwa anderthalb Stunden entfernt von unserem Hotel befindet.

Fazit des Tages: Wenn es sich vermeiden lässt, niiiiie mehr Maut!!!!!

Grüße,

Ricky