Skandinavien ich komme..... Mein August 2015 im Norden von Europa

Reisezeit: August / September 2015  |  von René Pfau

Es geht los... Das Abenteuer kann beginnen: Wal-Safari im Sturm

Vesteralen

Freitagmorgen (ist es wirklich Freitag??) und ich sitze in einem Hotel in Tromso. Tja... erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Eigentlich wollte ich gestern ja eine Wal-Safari in Andenes unternehmen. Also bin ich nach dieser stürmischen Nacht im Regen nach Andenes ins Walbüro gefahren und habe die nette Dame gefragt, wann die nächste Safari stattfindet. Leider gab sie mir den negativen Bescheid, dass heute (also gestern) aufgrund des Sturms keine Safari stattfindet und die nächste, am Freitagmorgen um 11.00 Uhr bereits voll ist. Den nächsten freien Platz, falls die Safari dann am nächsten Tag überhaupt stattfinden kann, wäre somit jener um 12.00 Uhr gewesen. Da man mit einer Dauer von ca. 5 Stunden rechnen muss und die letzte Fähre bereits um 17.00 Uhr Andenes verlässt, hätte ich noch mindestens 2 mal in Andenes übernachten müssen. Da ich aber doch noch einiges auf meiner Reise sehen wollte (u.a. das Nordkapp ), habe ich schweren Herzens die Safari auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Ach ja... mit der Dame vom Walsafari-Büro habe ich zuerst englisch gesprochen (klappt immer besser ) bis ich gesehen habe, dass sie auf der Seite ein deutsches Wappen aufgenäht hat. Dann haben wir Hochdeutsch gesprochen und als sie mich fragte woher ich komme, hat sie plötzlich in waschechtem "Schwiiterdütsch" geantwortet. Eine Schweizerin, die dort oben die Walsafari-Koordination macht.... spannende Geschichte

Dann hat mein Magen reklamiert, dass er schon bald 24 Stunden nicht mehr richtig gefüttert worden ist. Also bin ich zu einer nahen Bäckerei mit Café gefahren. Dort habe ich auf der Karte gesehen, dass sie Omelette mit Speck anbieten. Wunderbar.... so habe ich diese Eiermalzeit und ein Sandwich bestellt und habe meinen Kaffee (auch hier kann man Kaffeetrinken soviel man möchte ) herausgelasse und bin an einen Tisch gesessen. Nachher hat mir das liebe Fräulein ein Sandwich mit verschlagenem Ei gebracht... Verwundert habe ich gefragt, ob dies das Omelette sei. Dies hat sie mir freundlich bestätigt. Ich weiss nicht, ob dies so üblich ist in Norwegen oder ob die Dame einfach keine Ahnung hatte. Auf jedenfall hat es sehr geschmeckt. Da ich in diesem Café Wifi hatte, konnte ich zusammen mit der Landkarte planen, was nun meine nächsten Schritte sind. Ich sah, dass um 13.00 Uhr die Fähre nach Gryllefjord fährt und so wollte ich die Vesteralen (es sind hier ja gar nicht mehr die Lofoten ) um diese Zeit verlassen. Viel zu früh stand ich dann am Pier und wartete auf die Fähre. Und das bei sehr starkem Regen. Aber ich war nicht der einzige Motorradfahrer. 3 weitere Motorräder, jeweils mit einem Pärchen drauf, wollten auch auf die Fähre. Ein Norweger, ein Italiener (hat es erstaunlich viele) und ein Russe. Auf dieser Fähre hat dann sogar jemand geholfen die Motorräder zu befestigen. Ansonsten ist man jeweils völlig sich selbst überlassen. Und der Banker mit den zwei linken Händen hat da manchmal schon seine Mühe

Nach der knapp 2 stündigen Fahrt sind wir dann bei regenlosem Wetter in Gryllefjord angekommen. In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass diese Strecke zu den schönste überhaupt in Norwegen zählt. Dies kann ich so sicherlich bestätigen, war die Gegend wirklich traumhaft. Etwa so stelle ich mir die Highlands in Schottland vor. Aber vielleicht lag das auch am von zu Hause mitgenommenen Schottischen Whisky, den ich am Vorabend getrunken habe .

Ich habe mich voll und ganz auf mein Navi verlassen und bin plötzlich an einem Hafen gelandet um auf die Fähre zu kommen. Hatte jedoch keine Ahnung, wo ich genau bin. Zum Glück hatte es einen Kiosk bzw. eine Verkaufsstelle für die Fährtickets und da habe ich den jungen Mann gefragt, wo ich eigentlich bin und wann die nächste Fähre fährt. Er hatte so gut wie keine Ahnung (es lag aber nicht an meinen Englisch Kenntnissen ), erwähnte aber, wir seien in Senja. Und die nächste Fähre komme um 17.00 Uhr (aktuell war es 16.05). Tja.... schön und gut, aber auf meiner Karte fand ich nirgends den Ort "Senja". Also kaufte ich bei ihm mal ein Cola und wartete eine halbe Stunde. Aber irgendwie kam mir das komisch vor. Ich zückte mein IPad hervor und - siehe da - ich konnte über das nicht gesperrte wifi von meinem "Kiosk-Kumpel" ins Internet. Also schnell nachschauen. Dank "Google Maps" fand ich dann heraus, dass ich in Bothamn bin, nach Brensholmen muss und die nächste Fähre erst um 18.00 Uhr fährt. Und das die Insel, wo ich mich befand, Senja hiess..... Tja.... gute Vorbereitung ist alles.... .
Auf jedenfall hatte ich keine Lust solange zu warten, denn schliesslich bin ich ja hier um Motorrad zu fahren. Und das habe ich dann auch gemach und bin die vielen Seen und Meeresbuchten umfahren und gegen 20.00 Uhr in Tromsô angekommen.

Nach einer warmen Dusche (ich hatte heute wirklich etwas kühl auf dem Töff) bin ich dann nach draussen gegangen. Da ich - mit Ausnahme eines Traineroberteils - keine Jacke dabei habe (kein Platz mehr gehabt), musste ich mich doch recht schnell bewegen, da die Temparatur wohl unter 10 Grad gesunken war. Trotzdem hat mir Tromsô auch sehr gut gefallen. Viele Leute in Bars, gute Stimmung, live Musik. Ja, hier könnte ich es auch länger aushalten.

So.... In der Zwischenzeit habe ich Frühstück gehabt (feines Buffet) und nach draussen geschaut (Regen ). Somit ist leider nichts mit der geplanten Seilbahnfahrt auf den Hausberg (vielen Dank an dieser Stelle an Christoph Vetterli für den guten Tip!). Also werde ich nun meine 7 Sachen (oder so) packen und langsam weiterziehen.

Linke Hand zum Gruss

Sturm in Andenes erlaubt kein "whale watching"

Sturm in Andenes erlaubt kein "whale watching"

Ein typisches Fischerboot am Hafen von Andenes

Ein typisches Fischerboot am Hafen von Andenes

Der in Skaland liegende Senja Trollpark "beheimatet" den weltweit gössten Troll mit 17,96 Meter Höhe und 125 Tonnen Gewicht

Der in Skaland liegende Senja Trollpark "beheimatet" den weltweit gössten Troll mit 17,96 Meter Höhe und 125 Tonnen Gewicht

Da kann der Troll auf der Schulter aber genau schauen....

Da kann der Troll auf der Schulter aber genau schauen....

In dieser Woche ist das "Race of Norway 2015". Das nördlichste Radrennen der Welt führt durch verschiedene Ortschaften, welche ich heute schon besucht habe und bei denen man die Vorfreude überall mit farbigen Velos demonstriert.

In dieser Woche ist das "Race of Norway 2015". Das nördlichste Radrennen der Welt führt durch verschiedene Ortschaften, welche ich heute schon besucht habe und bei denen man die Vorfreude überall mit farbigen Velos demonstriert.

Abends von Tromsō aus auf die andere Seite

Abends von Tromsō aus auf die andere Seite

© René Pfau, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Motorrad ans Nordkapp im August 2015
Details:
Aufbruch: 04.08.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.09.2015
Reiseziele: Norwegen
Der Autor
 
René Pfau berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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