Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt

Reisezeit: Juli 2010 - Juli 2013  |  von Patric Dillier + Urs Liechti

Sechste Woche (Letzte Tage Griechenland)

Istanbul, 17. August 2010
Letzte Tage in Griechenland, Einreise in die Türkei

Wir sind unterwegs Richtung Türkei. Da uns Griechenland gut gefällt und wir noch ein paar Tage am Meer bleiben wollen, haben wir uns entschlossen nochmals einen Zeltplatz in Griechenland zu suchen. Griechenland ist ein Land das wir - und ich denke auch die meisten Touristen - nur von den verschiedenen Inseln her kennen. Geht man in der Schweiz in ein Reisebüro um in Griechenland Ferien zu Buchen, wird man sicher gefragt "wollen Sie nach Kreta, Rhodos, Mykonos oder wie auch immer die sehr vielen schönen Inseln heissen, in die Ferien gehen". Abgesehen von Athen, welches sicher von vielen Reiseveranstalter angeboten wird. Wir haben aber das Festland von Griechenland kennen gelernt. Vier Wochen durften wir dieses schöne Land mit unserem Nissan Patrol bereisen und können sehr viele verschiedene Eindrücke mit nach Hause nehmen. Das Festland von Griechenland mit dem eigenen Auto oder Motorrad zu Bereisen würden wir jedem anraten, der abseits des Massentourismus Ferien machen will. Wir sind also weiter gefahren Richtung Thessaloniki. Unterhalb dieser sehr grossen Stadt haben wir ganz im Süden der Halbinsel Sithonia eine kleine Bucht mit einem aber sehr grossen Zeltplatz gefunden. Es gibt unzählige von diesen kleinen Buchten mit ein paar Häusern, Restaurants und meistens einem Zeltplatz, der ein wenig ausserhalb liegt. Dieser Zeltplatz war der grösste den wir bis jetzt besucht haben. Wir reden hier von etwa 700 Zelten, Wohnwagen oder Wohnmobils. Diese Touristen sind fast nur Einheimische Camper. Wir waren, glaube ich, fast die einzigen "Ausländer", sicher aber die einzigen Schweizer. Wir haben die paar Tagen in dieser Campingstadt, mit lesen, am Meer liegen und nichts tun, genossen. Unser Auto war einmal mehr ein Blickfang und so wurden wir immer wieder auf unsere Zelte angesprochen. Ein längeres Gespräch mit einem Griechen, der fast die gleiche Route wie wir nach Nepal fahren wollte und an der Chinesischen Grenze scheiterte, hat uns wieder ein wenig in die Realität zurück geholt. Trotzdem sind wir zwei immer noch guter Dinge dass wir es irgendwie schaffen werden. Wir werden unseren Türkeiaufenthalt nützen um die diversen Visa zu besorgen. Nach vier Tagen Faulenzen machen wir uns auf in die Türkei. Weil wir den Türkischen Zoll am Morgen überqueren wollen, machen wir ca. 40 Km vor der Grenze in Alexandroupoli nochmals einen Halt und suchten uns einen Zeltplatz. Dieser Campingplatz liegt unmittelbar vor der Stadt. Wir fahren am Abend mit unsren Fahrrädern in die recht grosse Stadt. Es ist seit Wochen die erste grössere Stadt in die wir in den Ausgang gehen und es gefällt uns. Ein wenig sitzen in einem Restaurant, einen Bacardi -Cola trinken und den vielen Menschen zuschauen, die an uns vorbeiziehen. Es braucht so wenig. Wir sind zwei einfache Typen. Aus der eigentlich vorgesehenen einer Übernachtung wurden dann zwei. Wir haben am ersten Abend beim nach Hause fahren noch ein China-Restaurant gesehen und da wir ja über China fahren wollen, dachten wir, wir müssen auch kulinarisch ein wenig trainieren für unseren China Aufenthalt. Das Essen am anderen Abend war übrigens sehr gut.

Am Samstag den 14.08 nehmen wir nun endgültig die letzten 40 km in Griechenland unter die Räder und fahren in die Türkei. Schon von weiten sehen wir die Grenze zur Türkei. Zuerst kommt der Griechische Zoll. Keine Probleme. Dann kommt die Türkische Flagge und ein Schalter der Türkischen Polizei. Wir geben unsere Pässe ab und der Polizist schaut in seinen PC. Nach etwa 5 Minuten fragt er uns von wo wir kommen. Ich sage Switzerland, Schweiz, Suissa, Helvetia. Er schaut wieder in seinen PC und nach ein paar Minuten fragt er "Americano?". Wir sagen nein. Er schaut wieder in seinen PC und plötzlich dreht er den Bildschirm zu uns und wir sehen die Schweizer Flagge auf dem Bildschirm. Wir nicken und er strahlt, scannt unser Pässe ein, gibt sie uns zurück und wir können 50 Meter weiterfahren. Vier Schalter stehen und zur Verfügung. Wir nehmen Schalter zwei. In der Mitte steht ein Tisch, dort sitzen zwei Männer in Zivilkleidung. Die sagen Schalter eins. Der Zöllner bei Schalter eins telefoniert mit dem Handy. Anscheinend ist es sehr amüsant. Er betrachtet unsere Pässe an und schaut, immer noch am Handy, in seinen PC. Nach ein paar Minuten sagt er "zu Schalter zwei". Der Zöllner an Schalter zwei ist sehr produktiv. Nach ein paar Minuten bekommen wir den Stempel in den Pass. Er schickt uns zum Tisch mit den Typen in Zivilkleidung. Die schauen uns an, wir bekommen nochmals einen Stempel und eine Unterschrift. Wir sind in der Türkei.
Bis nach Istanbul sind es 280 Km. Wir wollen nicht am Abend in die Hauptstadt fahren und entschliessen uns vor Istanbul einen Zeltplatz zu suchen. Auf unserem ADAC- Führer finden wir einen Zeltplatz kurz vor Istanbul. Wir folgen den Angaben des Campingführers, verlassen die Autobahn und fahren ins Niemandsland. Die Strasse wird immer schlechter, die letzten 200 Meter fahren wir auf Naturstrasse. Plötzlich stehen wir vor einem sehr grossen und eingezäunten Areal. Im Hintergrund ein wunderschönes Haus. Das Gitter geht auf und wir sind auf einem sehr grossen Zeltplatz. Wir sind ganz alleine. Es hätte Platz für etwa 100 Camper. Wir sind aber ganz alleine.

Der Platzwart, Ismet, und seine Frau begrüssen uns per Handschlag und zeigen uns wo wir parken können. Das Gelände ist sehr abgelegen. Ismet sagt: " Büro und Minimarkt" zu uns. Wir gehen zu ihm ins Büro und schreiben uns ein. Sein Minimarkt hat nicht sehr viel mehr als wir in unserer Kochkiste haben. Wir brauchen Fleisch, Zigaretten, Tomaten, Brot und etwas zu Trinken. Ismet spricht nur Türkisch. Irgendwann begreift er. Er packt uns in sein Auto und fährt mit uns in nächste Dorf in einen Einkaufsladen. Er fährt sehr schnell und die Strassen sind nicht sehr gut. Wir bekommen alles was wie brauchen und wir freuen uns auf einen schönen Abend alleine auf unserem Riesen-Zeltplatz. Uns steht die ganze Infrastruktur zur alleinigen Benützung zur Verfügung. Unter anderem hat es eine Waschmaschine und wir machen unsere erste Wäsche. Wir bleiben noch einen Tag hier und verbringen den Tag mit Wäsche machen und Faulenzen. Ein Wohnmobil steht noch bei uns auf dem Campingplatz. Am Sonntag kommt der Besitzer mit seiner Frau vorbei. Sie sind Türken und wohnen in Istanbul. Wir sind zum Tee eingeladen und der Mann schaut unseren Nissan an. Er hat selber noch zwei Off-Road Autos und wir kommen ins Gespräch. Wir erzählen von unseren Plänen und er meint, er könne uns bei der Beschaffung der Visa helfen. Er telefoniert mit einem Freund der in Istanbul ein Reisebüro besitzt. Nach ein paar Minuten telefonieren meint er aber, es wäre nicht so einfach diese verschieden Visa zu besorgen. Er rät uns in Istanbul ein Schiff zu suchen und direkt nach Indien, Thailand oder Malaysia zu Verschiffen. Diese Variante haben Patric und ich auch schon überlegt, entspricht aber nicht unseren Reiseplänen. Wir beschliessen an unserem Plan festzuhalten und in Istanbul uns um die Visa zu kümmern. Wir packen am Montag unser Auto zusammen, laden unsere frische Wäsche ein und machen uns auf den Weg nach Istanbul. Da wir die letzten drei Tage keinen Internetanschluss hatten kommt unser Bericht ein wenig später. Wir halten euch auf dem Laufenden und werden in der nächste Woche aus Istanbul berichten. Hoffentlich mit positiven Entscheidungen betreff Visa und natürlich mit Bildern von Istanbul.

Wir mussten nochmals in das Velogeschäft, da das Velo von Urs nen Plattfuss hatte

Wir mussten nochmals in das Velogeschäft, da das Velo von Urs nen Plattfuss hatte

Warten in Meteora bei Frühstück bis der Pneu geflickt wurde

Warten in Meteora bei Frühstück bis der Pneu geflickt wurde

Kalamitsi von oben. Hier befindet sich der grosse Campingplatz auf dem "zweiten Finger" auf der Halbinsel Sithonia

Kalamitsi von oben. Hier befindet sich der grosse Campingplatz auf dem "zweiten Finger" auf der Halbinsel Sithonia

Campingstrand auf Kalamitsi

Campingstrand auf Kalamitsi

Wir wurden in der Türkei militärisch begrüsst

Wir wurden in der Türkei militärisch begrüsst

Alles streng bewacht

Alles streng bewacht

Wir sind in der Türkei!

Wir sind in der Türkei!

Kein Kommentar

Kein Kommentar

Nearest Campingplatz to Istanbul

Nearest Campingplatz to Istanbul

Wir waren wirklich ganz alleine auf diesem Campingplatz

Wir waren wirklich ganz alleine auf diesem Campingplatz

Gewohnter Aufbau an unserem Platz. Hinter uns sieht man den Helikopterlandeplatz

Gewohnter Aufbau an unserem Platz. Hinter uns sieht man den Helikopterlandeplatz

Wäsche sortiert und bereit für die Waschmaschine

Wäsche sortiert und bereit für die Waschmaschine

...beim Trocknen

...beim Trocknen

Wir hattenn sogar unseren eigenen Swimming Pool

Wir hattenn sogar unseren eigenen Swimming Pool

Abendstimmung aus dem Zelt von Urs

Abendstimmung aus dem Zelt von Urs

Ab und zu gab es auch einen Stromausfall - wir sind mit unserem Rückscheinwerfer jedoch gerüstet

Ab und zu gab es auch einen Stromausfall - wir sind mit unserem Rückscheinwerfer jedoch gerüstet

....langsam gehen uns die Bücher aus..

....langsam gehen uns die Bücher aus..

Dann kam doch noch ein Camper. Er erklärte uns bei türkischem Tee wo wir in Istanbul die Iranische Botschaft finden und parkieren können

Dann kam doch noch ein Camper. Er erklärte uns bei türkischem Tee wo wir in Istanbul die Iranische Botschaft finden und parkieren können

Wir hatten auch nen eigenen Teich mit Schlauchboot.

Wir hatten auch nen eigenen Teich mit Schlauchboot.

Ein gewohnt wöchentliches Bild: Urs beim Bericht schreiben bei Bacardi und Marlboro.

Ein gewohnt wöchentliches Bild: Urs beim Bericht schreiben bei Bacardi und Marlboro.

Vorspeise - wirklich schön angerichtet

Vorspeise - wirklich schön angerichtet

Wow, die haben echt grosse Hühner hier

Wow, die haben echt grosse Hühner hier

Ismet unser Campingwart und Patric

Ismet unser Campingwart und Patric

Wir geniessen's halt immer noch....

Wir geniessen's halt immer noch....

Erstes Foto bei der Einfahrt im regen Verkehr in Istanbul

Erstes Foto bei der Einfahrt im regen Verkehr in Istanbul

...und die erste Moschee

...und die erste Moschee

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir brechen unsere Zelte am 1.Juli 2010 in der Schweiz ab und fahren mit unserem Nissan Patrol von Basel über Griechenland, Türkei, Tibet bis Australien.Dann nach Argentinien bis Nordamerika.Von New York lassen wir uns wieder mit unserem Nissan Patrol nach Westeuropa verschiffen.Nach circa 2-3 Jahren werden wir voraussichtlich wieder in Basel ankommen.Dies wäre der Plan,welcher sicher anders rauskommen wird. Wir freuen uns auf euren Besuch (und nicht nur auf der Homepage!).
Details:
Aufbruch: 01.07.2010
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 02.07.2013
Reiseziele: Griechenland
Schweiz
Kroatien
Türkei
Iran
Turkmenistan
Usbekistan
Kasachstan
China
Tibet
Nepal
Laos
Kambodscha
Thailand
Malaysia
Indonesien
Australien
Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
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