PJ in der Karibik (Grenada)

Reisezeit: Februar - April 2007  |  von Tobias Voss

Endlich da!!: River Antoine Rum Destillerie

River Antoine Rum Destillerie

Etwas nördlich von Grenville liegt die River Antoine Rum Destillerie. Hier wird der, auf Grenada am häufigsten getrunkene, 69-75%ig, Rum hergestellt. An dem Herstellungsverfahren hat sich seit Ewigkeiten nichts geändert.

Das Zuckerrohr wird nach der Ernte angeliefert. Durch eine über ein Wasserrad angetriebene Presse wird das Zuckerrohr ausgepresst und der Saft ins Siedhaus geleitet.

Anlieferung des Zuckerrohrs

Anlieferung des Zuckerrohrs

Auspressen des Zuckerrohrs

Auspressen des Zuckerrohrs

Die Reste des Zuckerrohrs werden in der Sonne getrocknet und zum heizen der einzelnen Sudkessel oder aber als Dünger auf den Zuckerrohrfeldern benutzt.

Die Reste des Zuckerrohrs auf dem Weg zum Trocknen

Die Reste des Zuckerrohrs auf dem Weg zum Trocknen

Die Zuckerrohrreste kurz vor ihrem Einsatz als Brennmaterial

Die Zuckerrohrreste kurz vor ihrem Einsatz als Brennmaterial

Der Zuckersaft auf dem Weg ins Sudhaus (Alles sehr sauber!)

Der Zuckersaft auf dem Weg ins Sudhaus (Alles sehr sauber!)

Im Sudhaus angekommen durchläuft der Saft aus dem Zuckerrohr nacheinander fünf verschieden Kessel, deren Temperatur langsam zunimmt. Während dieses Prozesses konzentriert sich der Saft und Wasser verdampft.
Wer jetzt denkt, dass der Saft von Kessel zu Kessel gepumpt wird, liegt falsch. Hier funktioniert alles noch per Handarbeit. Der Saft wird von Hand in das nächste Becken geschöpft.

Die einzelnen Kessel

Die einzelnen Kessel

Von diesen Becken geht es für den Saft dann weiter in die Gärtanks. Dort bleibt der Saft für ca. 8 Tage. Während dieser Zeit gärt der Saft vor sich hin, bis er ca. 15% erreicht hat.

Was sich früher in diesen Fässern abgespielt hat…

Was sich früher in diesen Fässern abgespielt hat…

…passiert jetzt hier.

…passiert jetzt hier.

Nach den 8 Tagen im Gärtank hat der Saft es fast geschafft. Denn von hier geht es weiter in die Destille. Diese wird nicht mehr mit den Resten des Zuckerrohrs, sondern mit Holz geheizt, da für den Brennvorgang höhere und gleichmäßigere Temperaturen benötigt werden.

Das Heizmaterial

Das Heizmaterial

Die erste Destille

Die erste Destille

und noch weitere

und noch weitere

Nach der Destillation geht es erstmal durch eine Kühlschlange.

Die Kühlschlange befindet sich hier unter Wasser

Die Kühlschlange befindet sich hier unter Wasser

Nach dem Abkühlen wird der Alkoholgehalt bestimmt und das Destillat in drei Teile unterteilt. Den Kopf, den Körper und den Schwanz. Natürlich geschieht das Ganze unter Verschluss, denn schließlich ist hier Alkohol hergestellt worden, und der Zoll hat kein Interesse daran, das hier etwas abgezweigt wird.

Vorkehrungen fast wie bei uns (Gell, Katha  )

Vorkehrungen fast wie bei uns (Gell, Katha )

Während Kopf und Schwanz wieder in den Prozess zurückgeführt werden, wandert der Mittelteil des Destillats in einen großen Tank. Auch hier wieder gut gegen unbefugte Entnahme geschützt, denn bis hier ist auch noch keine Steuer bezahlt worden.

Der gut gesicherte Tank

Der gut gesicherte Tank

Das fertige Produkt ist ein klarer Rum von 75% für den heimischen Bedarf. Da so hochprozentiger Rum aufgrund seiner Entzündlichkeit nicht im Flugzeug transportiert werden darf, gibt es auch noch einen 69%igen Rum.

Das fertige Produkt

Das fertige Produkt

Für alle, die sich jetzt noch Fragen wo denn der braune Rum herkommt bleibt noch zu sagen, dass die Farbe durch eine mehrjährige Lagerung in einem Holzfass und durch den Zusatz von Gewürzen zustande kommt.

© Tobias Voss, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ende Mai 2006, irgendein beliebiger Donnerstagnachmittag im Hörsaal Innere. Vorne läuft Q10 (Geriatrie) oder auch Langeweile pur. Die Gedanken schweifen ab... Wo wäre man jetzt lieber? In der Karibik! ALSO: Ab in die Karibik für ein halbes Tertial vom PJ. Mal kurz 20 Mails noch vom Hörsaal aus in die Karibik geschickt und schon beginnt das bange Warten, ob man kommen kann oder nicht. Jetzt Ende Januar sind es noch knappe 2 Wochen bis zum Abflug nach Grenada.
Details:
Aufbruch: 10.02.2007
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 15.04.2007
Reiseziele: Grenada
Puerto Rico
Antigua und Barbuda
Der Autor
 
Tobias Voss berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.