Der Weg ist das Ziel

Reisezeit: Oktober / November 2009  |  von Hansjoerg Saxer

on the raod again

OK, am Sonntag morgen dann, mit einer Stunde Verspaetung (hier und jetzt beginnt langsam mein Jet-Lag) bin ich beim Motorradvermieter aufgetaucht und alles war bereit, mein Navigationsgeraet installiert, die Satteltaschen montiert, Oel und Luft kontrolliert. Ich musste nur noch die Formulare ausfuellen und dann ging's los. Dank Navy war das Herausfinden aus der Stadt kein Problem (und das waere es ohne das Geraet gewesen, glaubt mir!).

Zuerst gings ziemlich lange durch Vororte von Chiang Mai (, die sich eventuell nur der Hauptstrasse entlangziehen). Mit der Zeit wurde die Gegend etwas laendlicher, vielleicht auch, weil ich mir die Muehe machte, eine Strecke abseits der Autobahn zu programmieren. Viele Huegel, alles gruen, so wie man's sich eben vorstellt in Thailand. In einem kleinen Laden mit angebautem Sitzplatz habe ich eine Fanta getrunken und war dann auch bald sehr faszinierend fuer die dort herumlungernde Dorfjugend.

Da ich erst kurz nach Mittag aufgebrochen bin, habe ich meine Fahrt dann schon in Lampang unterbrochen und mir ein Hotel gesucht. Ich waere erst bei Dunkelheit in Sukhothai angekommen, und Nachtfahrten in Thailand schaetze ich gar nicht.

Lampang liegt etwa 100 Kilometer südöstlich von Chiang Mai in einer weiten Ebene des Maenam Wang, die Entfernung zur Hauptstadt Bangkok beträgt ungefähr 600 Kilometer. Die Stadt ist umgeben von Wäldern und einer malerischen Gebirgslandschaft, den Khuntan Bergen im Westen und den Pi-Pan-Num Bergen im Osten. Das Stadtbild wird durch Pferdekutschen bereichert. Das habe ich, ausser fuer touristische Zwecke, schon lange nicht mehr gesehen. Aber die Einheimischen brauchen diese fuer den Nahtransport. Gemaess meinem Reisefuehrer zaehlt Lampang etwa 100'000 Einwohner. Von Touristen ist die Stadt mehr oder weniger unbeleckt, hoechstens dass mal Jemand hier haengen bleibt, weil kein Bus mehr weiterfaehrt (Lampang ist eine Umsteigestation fuer Busse, auch der Zug aus Bangkok faehrt hier vorbei.)

Nach einer kurzen Erholungspause in meinem Zimer wars schon bald Zeit, sich was fuers Nachtessen zu suchen. Ich verliess also das Hotel und bin schon bald an einem Flussufer angelangt, wo in einer Gasse mit wunderschoenen alten Holzhaeusern ein kilometerlanger Sonntagsmarkt abgehalten wurde. Oh, mir lief das Wasser im Mund zusammen, ob all der Schweinereien und Leckereien, die dort verkauft wurden. Gegrilltes, Fritiertes, Fruechte, Suessigkeiten, was das Herz begehrt und alles macht dick. Waehrend ich mich gemuetlich durch die Menge schiebe, ertoent ploetzlich aus einem alten, scheppernden Lautsprecher die Landeshymne oder ein Loblied auf den Koenig oder so was und alle, wirklich alle bleiben stehen, sagen kein Wort und tun sehr feierlich, bis das Lied vorbei ist. War so richtig huehnerhauterregend.

Beim Essen habe ich natuerlich widerstanden, zumal mein Reisefuehrer ein Restaurant sehr lobend erwaehnt hat, das Riverside Restaurant. Das Essen dort war dann auch wirklich gut (gegrillter Fisch), das (offene) Restaurant sehr schoen mit viel Teakholz gestaltet. Nur der Service ist ohne ein einziges Laecheln absolviert worden; keine Nachfrage, ob's geschmeckt hat; total vom hohen Ross herab. Da haette ich doch lieber und guenstiger auf dem Markt gegessen.

© Hansjoerg Saxer, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise ohne feste Vorgaben durch Thailand
Details:
Aufbruch: 10.10.2009
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 10.11.2009
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Hansjoerg Saxer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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