Nicas und Ticos - Jan/Feb 2010

Reisezeit: Januar / Februar 2010  |  von Andreas Schneidenbach

Nicaragua: Kohlteufelschwarz am Cerro Negro

Wieder hatten wir eine frühe Tagwache, die erste Tour war gebucht.
Sandboarding stand am Programm!

Um 08:00 wurden wir abgeholt, Mary und Jerry von der Victoria Island, Kanada (bei Vancouver) lernten wir beim Frühstück kennen und sie kamen auch mit.

Am Ende waren wir 12 oder 13 Leute, meist junge Amis, und wir brachen auf Richtung Cerro Negro, einem aktiven Vulkan ca. 1 Stunde entfernt von Léon. Dass es eine Stunde dauerte hatte in erster Linie 2 Ursachen:
1.) Ein Grossteil der Strecke besteht aus einer Holpi-Polpi-Piste
2.) Immer wieder hielten uns die Ochsenkarren auf. Überholen ging nicht und so blieb nichts übrig als bis zu einer Ausweichmöglichkeit hinterherzufahren.

Der Boden wurde immer dunkler, zwischen den Eukalyptusbäumen standen hin und wieder ärmliche Hütten wo Kinder zwischen Hühnern und Schweinen im Hof spielten.

Dann erreichten wir den Cerro Negro, ein Berg aus schwarzem Vulkansand.

Beim Ausrüstung ausfassen

Beim Ausrüstung ausfassen

Wir sahen die steile Piste die wir später runterbrettern sollten und erste Zweifel kamen auf.
Jedoch - es gab kein Zurück mehr!

Es wurde die Ausrüstung ausgefasst, das heisst jeder bekam ein "Board" (=Spanplatte mit Blech vorn drauf) und das Safety-Package bestehend aus Schonern für alles mögliche und einem Overall von Dolce&Gabbana.

Zusätzlich wurde uns dann der Aufstieg erschwert weil es "a little bit windy" war (=O-Ton von unserem Guide Jésus). Heisst auf Deutsch: "Wenn du das Board richtig hältst kannst du auf den Gipfel fliegen".

Auf dem Mond, da blühen keine Rosen...

Auf dem Mond, da blühen keine Rosen...

Es war als ob man einen riesigen Kohlenhaufen besteigt, vorbei an rauchenden Schwefelfeldern.

Akzeptabel für unseren ersten Vulkan, muss aber noch besser werden.

Akzeptabel für unseren ersten Vulkan, muss aber noch besser werden.

Schlussendlich war der Aufstieg aber halb so wild, wir hatten eine tolle Aussicht und konnten noch einen Blick in den Krater werfen.

Ach ja, das Beste: Ihr müsst unbedingt am Sonntag abend 18:30 (hiesiger Zeit) "Canal 12" im Nica-Fernsehen einschalten (Schüssel vorher ganz nach rechts drehen!).
Wir hatten ein TV-Team dabei, die eine Reisesendung produzierte. Oben am Vulkan wurde ich auserkoren ein Interview zu geben.
Also, nicht verpassen!

Mein Spanisch reicht leider nicht, deshalb habe ich einen Dolmetscher.

Mein Spanisch reicht leider nicht, deshalb habe ich einen Dolmetscher.

Zurück zum Them: Wir durften endlich unsere "Sexy Dresses" anlegen, letzte Vorbereitungen für die Abfahrt.

...und diese Farben!

...und diese Farben!

Christa war schon ganz weiss um die Nasenspitze ("Ich fahre als Letzte. Will ja niemand aufhalten."), aber es half alles nichts.
Ich fahre als einer der Ersten. Bei der Instruktion habe ich zwar den Teil mit dem Lenken mitbekommen, die Sache mit dem Bremsen muss ich aber irgendwie verpasst haben - mit entsprechenden Folgen. Immer schneller wurde das Gefährt, Sand und Steine flogen mir um die Ohren. Was für ein Spass, viel zu schnell war die Fahrt vorbei!

Jetzt hiess es noch auf Christa warten, ich natürlich wieder kein Twix dabei ("... wenn´s mal wieder länger dauert.").

Weit gefehlt!
Eine riesige Staubwolke hinter sich herziehend und mit breitem Grinsen im Gesicht kam sie den Berg runtergeschossen! Als wir uns dann ansahen mussten wir erst recht lachen: 2x Mohr im Hemd...

Und im Fernsehen sind wir auch.

Warum ist Sandboarding nicht olympisch?

Warum ist Sandboarding nicht olympisch?

Was heute sonst noch war:
- Das beste Steak seit Erfindung der Kuh
- Eine Fiesta mit Sensenmännern und Stelzenfrauen
- eine Miss bei uns in der BarBalu
- 2 junge Kommunisten, die uns auf geheimnisvolle Weise Nicaragua erklärten

--- Wegen Reizüberflutung geschlossen ---

"Der Gewinn eines langen Aufenthaltes außerhalb unseres Landes liegt vielleicht weniger in dem, was wir über fremde Länder erfahren, sondern in dem, was wir dabei über uns selbst lernen."
Roger Peyrefitte (*1907), frz. Schriftsteller u. Politiker

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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 1/2 Wochen in Nicaragua und Costa Rica
Details:
Aufbruch: 17.01.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 11.02.2010
Reiseziele: Nicaragua
Costa Rica
Der Autor
 
Andreas Schneidenbach berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.