Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien

Reisezeit: Januar - März 2010  |  von Peter Niehage

Hue – Hoi An

05.02.
Die Mopedfahrer unseres Vertrauens holten uns heute Morgen pünktlich ab und brachten uns mit Sack und Pack zum Bahnhof. Der Zug kam relativ pünktlich und mit unseren Platzkarten hatten wir keinen Stress beim Einsteigen.

Ein komisches Gefühl war es aber schon, in so ein sozialistisches Eisenschwein zu steigen - mit dem Ziel, den Wolkenpass zu überqueren. Wir saßen aber ganz gut - mit herrlicher Beinfreiheit - und genossen die vorüber ziehende Landschaft.

Als es dann aber den Berg hoch ging, ächzte, krachte und knackte es schon recht heftig im Gebälk, während es links der Bahnstrecke steil bergab ging und der kleine vietnamesische Junge neben uns in eine Schachtel kotzte. Sandra ging es danach auch nicht mehr so blendend - wurde aber bei perfekter Sicht von dem phantastischen Ausblick vom Wolkenpass gut abgelenkt.

Und endlich hatten wir das Meer vor den Augen

- genauer - das Südchinesische! Vorfreude machte sich breit, denn nach fast 4 Wochen Berge - so schön sie auch waren - lechzen wir nach Strandsand, salzigem Wasser und dem Duft von Sonnencreme auf der Haut. Nach knapp 3 Stunden hielt der Zug dann endlich in Da Nang und eine halbe Taxistunde später standen wir rucksackbehangen und schwitzend in den Straßen von Hoi An, der schönsten Stadt in Zentralvietnam. Unser erster Hotelanlaufpunkt war nicht so der Hit - also weiter - schwitzend und bepackt durch die Straßen und Gassen - vorbei an tollen Geschäften, die alle riefen: "Kommt herein und kauft uns leer!". Endlich fanden wir ein Hotel - das Zimmer war annehmbar, und prompt fielen unsere Rucksäcke auf die Betten. Die morgige Tour nach "My Son" war auch schnell gebucht, und so konnten wir uns voll unserem nächsten Ziel widmen - dem Strand. Nach kurzem Feilschen mit den Mopedfahrern, die lange nicht das Format derer aus Hue hatten, stiegen wir auf und standen wenig später mit unseren Füßen im Strandsand vom 4 km entfernten Beach.

Die Sonne lachte, es war über 30 Grad warm und das Wasser herrlich erfrischend. Aber das erfuhren wir erst später, denn wir waren hungrig und stärkten uns erstmal in einem Strandrestaurant unterm Palmendach und mit dem Meer in Spuckweite. Was ich nicht gedacht hätte, war, dass wir dort die mit Abstand schlechtesten Toiletten vorfanden - auf unserer gesamten Reise. Wir pinkelten also kurzerhand im Nachbarrestaurant fremd und warfen uns dann endlich auf die Strandliegen und etwas später ins Meer. Hier lagen wir uns in den Armen und "beglückwünschten" uns zu nunmehr 5 Jahren Zusammenseins. Welch würdiger Ort, dies zu feiern...! Leider wurden unsere innigen Augenblicke nur all zu oft von geschäftstüchtigen, fliegenden Händlerinnen unterbrochen, die teilweise verdammt penetrant sein konnten.

Aber schön war's allemal, so dass wir morgen wohl wieder hinfahren.
Zu Abend aßen wir in einem kleinen Restaurant im kolonialen Hafenbereich von Hoi An, wo das Farbenspiel der Lampenstadt besonders schön und romantisch zum Tragen kam.

Der ganze Hafen, wie eigentlich der gesamte Ort war mit bunten und leuchtenden Lampenschirmen dekoriert - einen romantischeren Ort hätten wir uns für unser Jubiläum nicht aussuchen können - na ja - außer Koh Phi Phi in Thailand vielleicht...!
Dann gingen wir shoppen...und kauften 4 Lampenschirme für zusammen sage und schreibe 12 Euro.

Für uns Peanuts - für die Verkäufer ein gutes Geschäft - ihre lächelnden Gesichter werden wir wohl nie vergessen.

© Peter Niehage, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Der kürzeste Weg zu Dir selbst führt einmal um die Welt." Richard Hoffmann
Details:
Aufbruch: 10.01.2010
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 18.03.2010
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Peter Niehage berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.