Südschweden

Reisezeit: Juni / Juli 2005  |  von Peggy C.

3. Woche - Stockholm und Göteborg

Unser Weg führte uns nach Stockholm, wo wir für 4 Tage ein Zimmer im Hotel Arcadia vorbestellt hatten.

Auf dem Weg dorthin machten wir in Söderköping Rast, um Verwandte zu besuchen. Wir lernten auf einem Spaziergang durch den Ort die schöne Innenstadt und den Hafen am Götakanal kennen. Die Altstadt von Söderköping wurde auf den Grundmauern der Klosterruinen des Franziskanerordens gebaut.

Am Götakanal aßen wir sehr gut im gleichnamigen Restaurant zu Mittag.

Der Abstecher nach Söderköping hat sich gelohnt. Wir empfehlen, nicht daran vorbeizufahren.

Gästehaus einer Bankerfamilie auf Djugarden

Gästehaus einer Bankerfamilie auf Djugarden

Stockholm erreichten wir etwa zwei Stunden später. Unser Hotel im Stadtteil Norra Djurgarden fanden wir gleich. Dort übernachteten wir in einem sauberen, gut ausgestatteten Doppelzimmer. Für umgerechnet 79 Euro pro Nacht, inkl. Frühstück, ist dieses Hotel eine gute Alternative.

Das Frühstücksbuffet im Hotel war nicht besonders üppig, aber es reichte
uns.

Problematisch war, dass das Hotel keine Parkplätze zur Verfügung stellen
konnte. Der Receptionist unseres Hotels teilte uns mit, dass alle Parkplätze
in Stockholm der Stadt gehören und somit kostenpflichtig sind. Deshalb
mussten wir für den Parkplatz pro Tag 8 Euro ausgeben.

In Göteburg hatten wir das gleiche Problem. Im Gegensatz zu Stockholm wurde uns in der Hotel-Rezeption in Göteburg gleich ein Parkticket angeboten. Weiteres später.

Als wir in Stockholm einfuhren, wurde ich fast erschlagen von der Ansicht der Hochhaus-Siedlungen. Das war nicht das Bild von Stockholm, von dem ich in Reiseberichten gesehen habe. Dazu muss man erst bis in die Innenstadt vordringen. Dort wurde ich dann gleich erneut überrascht. Denn das Stockholmer Zentrum ist wirklich prachtvoll.

Am Gustav-Adolf Torg

Am Gustav-Adolf Torg

Von Norra Djurgarden erreicht man die Innenstadt leicht zu Fuß, mit der U-Bahn (Tunnelbanen) oder mit dem Bus.

Am ersten Abend erkundeten wir die Umgebung. Auf dem "Sveavägen", einer großen Hauptstraße, fanden wir das "Hard-Rock-Cafe", in dem wir gleich ein Bier tranken, das umgerechnet fast 5 Euro kostete.

Stockholm liegt auf dem Festland und verschiedenen Inseln. Zur Erkundung der Stadt werden eine Menge verschiedener Boots- und Bustouren angeboten. Bei diesem großen Angebot war eine Entscheidung schwierig.

Wir wählten am nächsten Tag die Royal Canal-Tour mit einem Ausflugsboot.

Der Ausflug führte uns erst durch den Kanal, der um die Insel Djugarden herumführt. Djugarden war in früheren Zeiten ein königlicher Jagdplatz, heute besteht die Insel aus Parks, dem "Nobelpark" mit Pflanzen, die nur aus Schweden stammen, Museen, Hotels, vereinzelten Herrschaftshäusern und verschiedenen Botschaften.

Dann führte die Tour um die Altstadt Stockholms, um Gamla Stan herum und zurück in den Hafen.

Blick auf den Ortsteil Södermalm

Blick auf den Ortsteil Södermalm

Um über alle Schönheiten Stockholms zu berichten, müsste man ein Buch schreiben, so hier nur kurze Eindrücke.

Werde versuchen, einige prachtvolle Gebäude oder Ortsteile aufzuführen.

Besonders gefielen uns die Gustav-Torg-Oper, das Grandhotel am Hafen, das Medelhus-Museum, das Nationalmuseum und vor allem das Königsschloss mitten in Stockholm mit seiner Größe und seiner unbeschreiblichen Pracht.

Direkt am Hafen befindet sich der Strandvägen, eine Straße mit den teuersten Wohnungen und auch sicher den schönsten Häusern Stockholms.

Blick auf den Strandvägen, der teuersten Straße Stockholm´s

Blick auf den Strandvägen, der teuersten Straße Stockholm´s

Wir spazierten durch Gamla Stan mit seinen engen Gassen und den hübschen kleinen Geschäften und sahen und hörten die Militärkapelle des Königshauses.

Mitten auf dem Platz Jörntorget aßen wir in der ältesten Konditorei Stockholms "Sundbergs Konditori" zu Mittag. Nachmittags waren wir erneut dort. Ich aß erstmals die schwedische Spezialität "Prinzessinnentorte". Eine mit grüngefärbtem Marzipan ummantelte Sahnetorte, die man unbedingt probieren sollte.

Man sollte sich die Kirche Storkyrkan, die neben dem Schloss liegt, ansehen.

Auch die Insel Riddarholmen ist ein Besuch wert. Sie liegt gleich neben der Insel Gamla Stan. Alle Inseln sind mit Brücken verbunden.

Riddarholmskyrkan

Riddarholmskyrkan

Riddarholmen ist nicht sehr groß, die Insel besteht überwiegend aus verschieden großen Palästen und einer Kirche mit einem barocken Anbau.

Von dort besuchten wir die Haupt-Einkaufsstraße, die Drottninggatan. Aber da es bereits später Nachmittag war, ließ unsere Lust am Einkaufsbummel stark nach.

Wegen des Midsommer-Wochenendes, an dem viele Stockholmer Urlaub hatten, waren die meisten Lokale und Pubs geschlossen. Auch das berühmte Lokal "KGB", welches wir erst nach langer Suche fanden.

Stockholm bietet für die öffentlichen Verkehrsmittel verschiedene Preisbeispiele. Man kann einzelne Fahrkarten kaufen, 10er-Karten (wobei für die meisten Fahrten 2 Abschnitte abgestempelt werden), Tages- oder Wochenkarten. Man sollte sich vorher ausrechnen, wie oft man fährt und dementsprechend Karten kaufen. Wir gingen sehr viel zu Fuß, für uns reichten zwei 10er-Karten.

Blick auf Norrmalm mit der St. Jacob Kyrka ( rechts )

Blick auf Norrmalm mit der St. Jacob Kyrka ( rechts )

Am nächsten Tag kamen wir durch den Ortsteil Norrmalm. Dort besichtigten wir die Adolf-Frederics-Kirche mit ihrer wunderschönen Deckenbemalung und den weiß gestrichenen Wänden. Auf dem dortigen Friedhof liegen unter anderem Olof Palme und Sven Hedin begraben. (http://www.weltchronik.de/bio/cethegus/p/palme.html) und (http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HedinSven/)

Auf dem Weg in die Innenstadt besuchten wir die "Saluhall". Eine Markthalle mit allen Lebensmitteln aus der Region und frisch zubereiteten Mahlzeiten. Für uns war es noch zu früh, um bereits wieder zu essen.

In der Saluhall an der Nyborrgatan

In der Saluhall an der Nyborrgatan

Per Zufall sahen wir den Innenhof des Museums-Hallylska Palastes, in dem im Halbrund ein wunderschön gestalteter Brunnen stand.

Dann stürmten wir die Einkaufsstraßen Bibloteksgatan, Regieringsgatan und wieder die Drottninggatan. Dort findet man unter anderem riesige Einkaufszentren wie das "Galerien". Die Preise bei Kleidung und anderen Artikeln sind mit unseren Preisen in Deutschland vergleichbar.

Auf der Drottninggaten fanden wir wiederum durch Zufall den schönen Innenhof des Stadtbades Götgatan. Im Nebengebäude ist der Literarische Verbund untergebracht.
Am Hötorget befinden sich ein Wochenmarkt und die relativ neu gebaute, blau gestrichene Konzerthalle.

Müde und kaputt vom langen Einkaufsbummel fuhren wir mit der U-Bahn auch noch nach Södermalm, um uns dort auf der Haupteinkaufsstraße Götagatan umzusehen.

Platzkonzert der königlichen Wache auf Gamla Stan ( der Altstadt )

Platzkonzert der königlichen Wache auf Gamla Stan ( der Altstadt )

Anzumerken ist noch, dass im Innenstadtbereich fast jede U-Bahn-Station individuell von verschiedenen Künstlern gestaltet wurde, so verlieren diese recht tiefen Schächte etwas an Schrecken.

Wer preiswert ins Internet will, der findet überall 7-Eleven-Shops, in denen man für unter 2 Euro eine halbe Stunde surfen kann.

Zur "Happy Hour" tranken wir im Pub "The Dubliner" ein Bier und dann hatten wir für den Tag genug gesehen.

Am nächsten Tag stand der Besuch des Vasa-Museums auf dem Programm. Die Vasa war ein Schiff, das direkt bei der Einschiffung versank. Es wurde eigens dafür ein Museum gebaut, in dem nun der originalgetreue Aufbau zu bewundern ist.

Direkt neben dem Museum befindet sich der riesige Vergnügungspark "Gröna Lund". So wird auch in Stockholm etwas für Kinder geboten.

Vom Vasa-Museum fuhren wir mit der "Historischen Straßenbahn, der Linie 7" zurück in die Innenstadt. Die meisten Züge sind ehemalige Straßenbahnen aus Göteburg. Dort fahren die Nachfolgemodelle auch heute noch.

Die Vasa

Die Vasa

Eine weitere Besonderheit nutzten wir an diesem Tage. Mitten in der Innenstadt, an der Regieringsgatan wird einem die Möglichkeit geboten, sich kostenlos mit dem Bus nach IKEA, dem "unmöglichen Möbelhaus", fahren zu lassen. Dieses Angebot nutzten wir gerne. Ich wollte einfach einmal IKEA im Mutterland kennen lernen.

Weil gerade Mittagszeit war, aßen wir dort im Restaurant. Für 4,90 Euro bekam man 15 Köttbullar (kleine Hackbällchen) mit Sauce, dazu Kartoffeln und Preiselbeeren. Ein kleiner Salat, kalte Getränke und Kaffee ohne Limit gehörten zum Angebot.

Das Möbelprogramm bietet das gleiche wie in Deutschland. Nur einzelne Angebote waren für uns neu.

Als wir von IKEA zurückkehrten, fanden wir wieder ein "Happy-Hour"-Angebot, diesmal im amerikanischen Restaurant "TGI Fridays", das Bier kostete "nur" 3,50 Euro.

Unseren letzten Abend in Stockholm verlebten wir noch ruhig.

Das "Dramatische Theater"

Das "Dramatische Theater"

Abschließend kann ich nur sagen, Stockholm ist eine Reise wert. Um sich einen guten Überblick zu verschaffen reichten vier Tage.

Göteburg

Als nächstes Ziel hatten wir uns Göteburg ausgesucht, welches wir von Stockholm aus nach 465 Kilometern erreichten.

Das Befahren der Bundesstraßen und Autobahnen in Schweden war sehr angenehm und völlig stressfrei, weil die Straßen häufig sehr leer sind und man selten schneller als kmh 110 fahren darf.

Von Zuhause aus hatten wir ein Zimmer auf dem Hotelschiff "Astoria" gebucht. Leider erreichten wir unser Ziel erst auf großen Umwegen.

Hotelschiff "Astoria", betrieben von der Hotelkette Ibis-Arcor

Hotelschiff "Astoria", betrieben von der Hotelkette Ibis-Arcor

Wurden aber mit einem sehr schönen Zimmer für den Stress während der Suche belohnt. Das Schiff liegt im Götakanal und das Hotel gehört zur Ibis/Accor-Gruppe. Bei diesen Hotels kann man von einem gleich bleibendem guten Standard ausgehen. Mir gefiel dieses Schiff sehr gut, vor allem war ich überrascht, dass die Übernachtung nur 57,50 Euro kostete. Für diesen Betrag wohnten wir sehr viel schöner als in Stockholm. Das Frühstücksbuffet kostete noch mal 6 Euro und für das Parken mussten wir 7 Euro zahlen. Auch in Göteburg gehören alle Parkplätze der Stadt.

Das Oberdeck des Schiffes diente als Terrasse, von der man das Zentrum Göteburgs und über den Hafen schauen konnte.

Trotz der Nähe der Innenstadt war es sehr ruhig auf dem Schiff.

In einigen Minuten hatte man vom Hotel aus die Innenstadt von Göteburg erreicht. Das Zentrum ist relativ klein und übersichtlich. Alles kann man zu Fuß erreichen.

Direkt am Götakanal findet man die neuerbaute Oper, ein Hochhaus, das Lipstick-Tower genannt wird, und ein weiteres Hotelschiff.

Die Oper

Die Oper

Mitten durch die Innenstadt führt die "Avenyn", die ein klein wenig an die Pracht der Champs Elysee erinnert. Man findet unzählige Restaurants und Cafes. Und alle waren gegen Abend voll besetzt. Was einerseits an den vielen Studierenden in Göteburg und andererseits am guten Wetter gelegen haben kann.

Im Pub "The Rose and Crown" tranken wir etwas und aßen einen leckeren Hamburger und frische "Fish and Chips". Das Lokal hatten wir uns ausgesucht, weil es sich als das beste Pub der Stadt bezeichnete.

Der nächste Tag war ein Tag der Besichtigungen.

Im Kronhuset, einem Musikhaus mitten im Zentrum, hatte sich einer von vielen Glasdesignern, die man in ganz Südschweden findet, niedergelassen.

In ganz Göteburg findet man kleine Parks.

Innenhof am Kronhuset-Komplex, Postgatan

Innenhof am Kronhuset-Komplex, Postgatan

Sogar eine deutsche Kirche fanden wir unter den vielen Kirchen.

Auch Göteburg hat seine Markthalle, die "Saluhall".

Interessant war für uns die Haga, der älteste Teil Göteburgs, mit seinen alten restaurierten Holzhäusern. Dort fanden wir auch zwei wunderschöne Bauten, das Hagabadet, ein Badehaus aus dem Jahre 1896 und direkt daneben die Volksbibliothek.

Von Göteburg kann ich nicht mehr berichten, auch, weil ich viele der schönen Gebäude nicht namentlich zuordnen kann.

Das Stadtbild Göteburgs ist in meinen Augen nicht homogen, man findet vereinzelt alte restaurierte Gebäude und dann wieder moderne Kästen daneben.

Ein Vorteil der Stadt mag sein, dass viele kleine Inseln vorgelagert sind, auf denen die Schweden ihren Urlaub verbringen.

Auch bietet die Westküste um Göteburg herum schöne lange Sandstrände.

Wir hatten uns nur diese kurze Zeit genommen, um Göteburg kennen zu lernen, es reichte uns auch.

Um wieder nach Deutschland zurück zu kommen, nahmen wir die Express-Fähre "Stena-Line" vom Göteburger Hafen, die uns in zwei Stunden nach Frederikshavn in Dänemark brachte. Von Frederikshavn aus fuhren wir über die Autobahn zurück bis Flensburg/Glücksburg, wo wir noch das Wochenende verbrachten.

Schweden - wir kommen wieder!

© Peggy C., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise führte uns über Helsingborg, Malmö, Ystad, Oskarshamn, Stockholm nach Göteborg. Von dort traten wir die Heimreise an.
Details:
Aufbruch: 11.06.2005
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 02.07.2005
Reiseziele: Südschweden
Der Autor
 
Peggy C. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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