Eigentlich wollten wir mal schnell ans Rote Meer....

Reisezeit: April - August 2011  |  von Anja & Wolfgang

Türkei Teil 4: Von 26.06. bis 29.06.

Weiter um den Van See

26.06.2011
Tagesziel: Van, Muradiye Wasserfall Km 265
Wetter : sonnig, >30°

Wir fahren heute weiter um den Van See. Obwohl reichlich Bademöglichkeiten / Strände zu sehen sind, ist der Weg dahin meist schwierig bis unmöglich. Irgendwie ist diese Gegend für den Tourismus noch unerschlossen.
In Van konzentrieren wir uns auf die Besichtigung der Burgruine, deren Ursprung auf das 9.Jh BC zurückgeht.

Von 'Old Van' selbst ist fast nichts mehr zu sehen, selbst von der Ulu Moschee, einst Hauptmoschee von Old Van, ist nur noch der Stumpf eines Minarettes übrig

Wir besichtigen noch kurz den Mutter - Tochter Tempel,

ebenfalls aus 9.Jh BC, mit seiner berühmten Rinne zum Ablauf des Blutes der Opfertiere

Und den Galig Pasha Tomb, dem 'wunscherfüllende Kräfte' zugesagt werden.
Nach einer längeren Pause in Van zum Upload unseres Berichtes zogen wir noch weiter Richtung Norden bis zum Muradiye Wasserfall.

SP: Picknickarea am Muradiye Wasserfall

Noahs Arche - der Wendepunkt unserer Reise

27.06.2011
Tagesziel: Kars Km 390
Wetter : sonnig, >30°

Wir fahren heute morgen immer weiter bergauf, meist schon vierspurig ausgebaut, vorbei an ehemaligen Lavaströmen hoch zum Tendürüc Pass (2644). Der Berg Ararat weist uns aus der Ferne den Weg zu unserem ersten Ziel: Dogubayazit. Hier lies sich im 18 Jh. Ishak Pasha, ein Provinzgoverneur auf einer Fläche von 6000 m2 ein Schloss mit 365 Zimmern, mehreren Bädern, Repräsentationsräumen, Bäckerei und Küchengebäuden bauen - den Serail Ishakpasa

Achtung: Montags geschlossenAnstelle dessen besichtigten wir dann eben die in der Nähe liegende Türbe von Ahmed Ahani -
Gelehrter und Philosoph im 17. Jh

Und die Reste einer Uratäer Burg und einem Königsgrab, beides 9Jh BC.

Vorbei am Fusse des Ararat

Fuhren wir noch ca. 10 km Richtung Osten bis zur Fundstelle der Arche Noahs

Diese Geländeformation soll ein Abdruck der Arche darstellen. Zum Beweis sind im nebenliegenden Museum Fundstücken wie versteinertes Holz, Metallteilen u.ä. ausgestellt

Diese Geländeformation soll ein Abdruck der Arche darstellen. Zum Beweis sind im nebenliegenden Museum Fundstücken wie versteinertes Holz, Metallteilen u.ä. ausgestellt

Dieser Ort stellt mit N39° 31', E 44° 7' nun auch den östlichsten Punkt dieser Reise dar, von nun an geht es irgendwie 'Richtung Heimat'.
Was eignet sich dazu besser, als Noahs Weg vorbei am Ararat in die fruchtbare Ebene von Igdir zu folgen. Noah lies sich dort nieder, wir besuchten nur kurz den Markt und zogen dann erst entlang eines Canyons,

Dann über eine Hochebene, und einen Pass (2286m) nach Kars.

SP: ca. 20km südwestlich von Kars

Es grünt so grün...

28.06.2011
Tagesziel: Savsat Km 300
Wetter : sonnig, >30°

Unser Tatandrang heute morgen wurde sehr schnell von einer mehrhunderteutrigen Herde von Rindviechern gebremst, die in aller Ruhe eine 4-spurige Strasse überquerten.

ganz normaler Verkehrsalltag

ganz normaler Verkehrsalltag

Aber irgendwann erreichten wir dann doch Kars, bekannt für seinen hervorragenden Schnittkäse und seinen Honig. Am Fluss, nahe dem russisch geprägten geometrischen Stadtkern, findet man u.a.
der Apostelkirche (10. Jh) - gebaut als Kirche, 100 Jahre später umgewandelt Moschee, in russischer Zeit dann orthodoxe Kirche, später Museum und heute wieder eine Mosche,

links die Apostelkirche, am oberen Fries mit Flachreliefs der Apostel dekoriert

links die Apostelkirche, am oberen Fries mit Flachreliefs der Apostel dekoriert

Und eine seldschukischen Burg (12. Jh)

Nachdem wir uns ausreichend mit Käse versorgt hatten, fuhren wir 'durch blühende Landschaften'

weiter nach Ani,

Einst Stadt an der Seidenstrasse, Hauptstadt Armeniens, im 10. Jh lebten bereits über 100 000 Menschen hier. Heute sind nur noch die Ruinen / Reste der Stadtmauer, 9 Kirchen / Moscheen, eines Klosters, einer Karawansereien (ehemals Kirche), mehrerer Paläste und eines Tempels 1. Jh BC zu besichtigen (E=TL5)

Durch eine immer grüner werdende Almlandschaft,

Davon 20km weit auf 4-spuriger Staubstrasse (Baustelle) über einen 2212m hohen Pass erreichten
wir Ardahan mit seiner unter Sultan Seliman errichteten Burg

14 Türme, Umfang fast 800m

14 Türme, Umfang fast 800m

Weiter ging unser Weg über den Cam Pass (2470m) und dann steil hinab nach Savsat, einem ehemaligen Bergdorf, das mittlerweile mit 'Grossbauten' verschönert wurde.
Wir finden unseren Ruheplatz an einem Bach am Weg zur Karagöl Hochalm.

SP: Nähe Veliköy

Zum Schwarzen Meer

29.06.2011
Tagesziel: Rize Km 250
Wetter : sonnig, 25°

Unser Weg heute führte uns erst mal wieder durch eine Grossbaustelle, 10km Staubpiste und auch die mit nur stundenweise geöffnet - bei Artvin wird ein neuer Damm gebaut

Und dazu muss eben die Strasse ein paar hundert Meter höher gelegt werden.
Artvin selbst hat ausser seiner Burg wenig Sehenswertes zu bieten.

Wir wollten - wenn möglich - das 'alljährlich im Juni' stattfindende Festival (Alm Fest) auf der Kafkasör Alm (Nähe Artvin) besuchen, aber dieses Jahr wurde der Termin auf den 1. - 3. Juli gelegt.
2 Tage auf ein Almfest warten war uns dann doch zu lang, also dann eben weiter zum Schwarzen Meer. So fuhren wir den nächsten Stausee entlang bis bereits fertigen zum Damm Borcka, dann nochmals hinauf auf ca. 700m hinein in die Wolken , und durch die ersten Teeplantagen

hinunter nach Hopa, dem östlichsten Hafen der Türkei am Schwarzen Meer.
Schwarzes Meer??? hier - und auch für die nächsten 100km eher eine grau-grüne schaumige Brühe die gegen schwarze Basaltsteine schwappt die den Küstendamm sichern auf dem die 4-6spurige Strasse verläuft.
Wir fahren noch bis Rize,

alle paar km eine Ortschaft, rechts das Wasser, links die steilen Hänge mit den Teeplantagen.
In Rize machen wir noch einen kleinen Stadtbummel, gehen hoch zur Burg und finden in einem Picknickgelände nähe Hafen von Rize unseren Rastplatz. Um 22h schaut noch mal kurz die Polizei vorbei ob es uns gut geht und wünscht uns eine gute Nacht.

SP: Picknickgelände, Hafen von Rize

© Anja & Wolfgang, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser originaler Plan war: In 4 Monaten mit dem WoMo entlang der Mittelmeerküste (Kroatien, Montenegro, Albanien), durch Griechenland, die Türkei und Syrien nach Jordanien ans Tote und ans Rote Meer. --- Aber bedingt durch die Entwicklung in Syrien wird dies wohl für diesmal ein Traum bleiben. Wir haben gezwungenermassen umgeplant und werden eben viel mehr Zeit im Osten der Türkei verbracht. Letztendlich ist nun eine 2-monatige Türkei-Reise daraus geworden.
Details:
Aufbruch: 05.04.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 05.08.2011
Reiseziele: Kroatien
Italien
Bosnien und Herzegowina
Montenegro
Albanien
Mazedonien
Griechenland
Türkei
Bulgarien
Rumänien
Ungarn
Österreich
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.