Noch einmal Uganda: diesmal zu Viert

Reisezeit: Juli 2024  |  von Christine & Thomas R&H

22.07.2024: Forest View Camp > Trekkers Hostel

Der letzte Morgen beginnt mit dem wohlbekannten Menü aus wahlweise Tee, Kakao oder Kaffee zum selber Aufbrühen. Kurz darauf gibt es eine Art Getreidesuppe, die mit etwas Zucker als Vorspeise ziemlich gut schmeckt und danach Baked Beans on Toast. Für uns doch etwas gewöhnungsbedürftig dieses klassisch, britische Essen. Aber eins ist klar, das gibt ordentlich Kohle fürs Kraftwerk! Und davon brauchen wir heute für den Abstieg einiges. Es stehen uns wieder einmal knapp 1500hm voraussichtlich in ca. 6 Stunden im Abstieg bevor inkl. kostenloser Ermüdung der letzten Tage. Die Waden sind hart wie Stein, aber es hilft ja nichts, wir müssen runter. Erfreulicherweise ist der Trail zum großen Teil sehr angenehm zu gehen und durch den Bewuchs in den unteren Höhenlagen relativ weich, was die Schritte angenehm abfedert. Nichtsdestotrotz ist Vorsicht angesagt, es gibt wieder unzählige sehr rutschige Stellen, da es natürlich auch heute (welch Überraschung) wieder stellenweise regnet und der glattgetretene Lehmboden in Verbindung mit Moos und Wasser glatt wie Eis ist. Einige Male müssen wir uns abfangen, viele andere delikate Stellen werden wieder durch Joseph und Uziah durch verbale Hinweise oder auch tatkräftige Hilfe entschärft.
Nach einigen Stunden entern wir erneut die tiefste Zone des Urwald und die Vegetation ist wieder eine ganz Andere. Auf dem Weg entdecken wir erneut den „Turaco“ und sogar die dritte Affenspezies, die uns noch fehlt: „Vervet“. Diese Art ist eher selten in den Bäumen zu finden, da aus anatomischen Gründen diese Affen kaum klettern und eher im Gebüsch unterwegs sind. Da sie dadurch in manchen Situationen nicht schnell genug flüchten können, ist es möglich, dass sie Menschen angreifen.
Wir bleiben aber verschont und beobachten die Vervets nur aus der Ferne.
Nach bereits 5 Stunden sind wir wieder tatsächlich wohlbehalten im Base Camp angekommen und sind wirklich stolz auf unser Erreichtes. Joseph und Uziah beglückwünschen uns ebenfalls und wir bedanken uns für eine ganz besondere Zeit, in der die beiden allzeit sehr professionell aufgetreten sind und uns dadurch ermöglicht haben, unseren Horizont zu erweitern und ebenso wertvolle Erfahrungen über Land, Kultur und sich selbst sammeln zu dürfen. Wir füllen noch einen Evaluationsbogen aus und bekommen von den Angestellten ein abschließendes Mittagsmahl serviert, welches aus Käse-Tomatensandwich und fünf kleinen Omelettes besteht inkl. obligatorischer Getränkebar mit den bekannten Fluiden.

Unzählige interessante Pflanzen sehen wir auf dem Weg zurück zum Basecamp.

Unzählige interessante Pflanzen sehen wir auf dem Weg zurück zum Basecamp.

An der Rangerstation machen wir noch ein Gruppenfoto mit all unseren Begleitern.

An der Rangerstation machen wir noch ein Gruppenfoto mit all unseren Begleitern.

Foto mit Joseph und Uziah

Foto mit Joseph und Uziah

Ein letzter Tee im Basecamp

Ein letzter Tee im Basecamp

Leider haben wir noch ein kleineres Problem zu umschiffen, da durch die starken Regenfälle der Fluss für Thomas, Christine und Denis, die uns abholen wollten, nicht passierbar ist.

Wir vereinbaren mit den Dreien einen neuen Treffpunkt. Joseph und Uziah begleiten uns ein letztes Mal. Aus einer „nur die Straße runter und dann kurz dem Trail folgen“ wird ein 1,5 Stunden Marsch erneut den Berghang rauf, das Tal entlang des Flusses runter und dann wieder hinab.
Auf dem Weg treffen wir nach fünf Tagen Einsamkeit viele Menschen und kommen an einer großen, stillgelegten Mine an. Ein sehr interessanter Platz, ein richtiger „Lost Place“. Auch entdecken wir einen rostigen Lift. In den würden uns keine 10 Pferde reinbekommen!
Die Mine war zwischen 1935 und Anfang der 70er Jahre in Betrieb und hat leider nicht nur Wohlstand generiert, sondern auch zu Umweltverschmutzung geführt.

„Endlich“ zurück in der Zivilisation

„Endlich“ zurück in der Zivilisation

Die alte rostige Liftanlage…

Die alte rostige Liftanlage…

… und die alte stillgelegte Mine

… und die alte stillgelegte Mine

Kurz darauf kommen wir am Treffpunkt an und werden herzlich begrüßt. Wie mit Joseph besprochen, schenke ich ihm meine Wanderschuhe im Austausch gegen die mir vertraut gewordenen Gummistiefel, damit ich noch Schuhwerk für das anstehende Gorillatrekking habe. Joseph ist sehr glücklich und bedankt sich mehrmals, da es nach seiner Aussage schwierig bis unmöglich ist an qualitative bzw. europäische Wanderausrüstung zu gelangen, von den exorbitanten Preisen für „Second Hand Ware“ ganz zu schweigen.

Wir fahren zurück in unsere Lodge und lassen diese ganz besondere Lebenserfahrung bei einem schönen Abendessen inkl. Besuch vom freilaufenden Hauselefanten John ausklingen.

Abendessen am Lagerfeuer.

Abendessen am Lagerfeuer.

Da ist John!

Da ist John!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder nach Uganda, diesmal zu viert: Thalia, meine Tochter mit der ich anfangs so viel gereist bin und ihr Partner Nicolas begleiten uns. Zu meinem 60. Geburtstag habe ich viele Freunde eingeladen und anstelle von Geschenken habe ich mir Geld gewünscht, welches ich nun in Uganda „spenden“ möchte. In der Nähe von Soroti soll mein Geburtstag noch mal mit den Bewohnern gefeiert werden- es ist eine hübsche Summe zusammengekommen und sollte für eine Kuh, Reis und Kuchen reichen-
Details:
Aufbruch: 04.07.2024
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.07.2024
Reiseziele: Uganda
Der Autor
 
Christine & Thomas R&H berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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