Korfu

Reisezeit: Mai 2004  |  von Peggy C.

Korfu, die grüne Insel im Ionischen Meer ist mehr als eine Reise wert.

1. Woche Korfu - mit dem PKW unterwegs

Wir buchten eine Pauschalreise, weil wir nur zwei Wochen Urlaub hatten und feststellen wollten, ob uns die Insel gefällt. An Ort und Stelle wollten wir uns Häuser oder Appartements anschauen, die wir beim nächsten Mal dann individuell buchen könnten.

Geflogen sind wir mit der LTU und gewohnt haben wir im Hotel Messonghi Beach.

Da wir auch möglichst viel von der Insel sehen wollten buchten wir schon in Düsseldorf über Holiday Auto für eine Woche einen Mietwagen. Vermieter vor Ort war in unserem Fall die Fa."Hertz" (mit der wir bereits in Amerika und Kanada gute Erfahrungen gemacht haben). Das Auto wurde uns kostenlos ins Hotel gebracht, dort ist auch eine Station der Fa. Hertz. Andere angeblich billigere Autovermieter lassen sich die Anfahrt extra bezahlen. Aus Kostengründen würde ich jedem raten, erst mal im Internet Vergleiche über Hotel, Flug und Auto einzuholen, um keine erhöhten Preise zu zahlen. Für das gleiche Auto über Hertz direkt bezahlt man bis zu 10 Euro mehr pro Tag. Wenn man nicht im Internet buchen möchte, sollte man über das Reisebüro seines Ver-trauens buchen. Die Buchung unseres Mietwagens an einem Mittwoch hat uns noch eine Ersparnis von 20 Euro gebracht. Ein Kleinwagen muss nicht mehr als 20 - 22 Euro inkl. aller Versicherungen und ohne Selbstbeteiligung kosten.

Wir verglichen die Preise über das Internet und buchten dann über unser Reisebüro (Reisebüro Nellessen, Inhaber Pusch, Henkelstr. in Düsseldorf).

Als Fluggesellschaft bevorzuge ich LTU, weil ich schreckliche Flugangst habe, und dieser Fluggesellschaft vertraue ich. Auf der Maschine stand "Borussia Mönchengladbach" (Da ich in Mönchengladbach aufgewachsen bin, spürte ich gleich eine Verbundenheit).

Leider flogen wir am 11.5. erst nachmittags los und mussten auch am 25.5. schon morgens wieder zurückfliegen. Ist von den Veranstaltern recht gut gedacht, so werden aus den verkauften 14 Tagen eigentlich nur "echte" 12 Tage.

Der Abflug hat sich ein wenig verspätet, doch der Pilot hat die Verspätung unterwegs wieder reingeholt, so dass wir pünktlich ankamen. Weil es im Flugzeug nur Dreierreihen gab, saß eine junge Frau neben mir, Katrin, wie wir später erfuhren. Auch sie hatte Flugangst wie ich, dadurch kamen wir ins Gespräch. Sie wollte von mir wissen, nachdem Turbulenzen angesagt wurden, ob alles in Ordnung ist mit der Maschine. Ich sagte natürlich ja. Musste mich doch selbst beruhigen.

Wir kamen im sonnigen Korfu (die Griechen nennen die Insel Kerkyra) an, waren bei Regen und Kälte in Düsseldorf losgeflogen. Wurden mit dem Shuttle-Bus ins Hotel gebracht. Unterwegs sahen wir auch in Benitses das Hotel San Stefano, das weit oberhalb des Ortes an einem steilen Hang liegt und waren froh, dass wir uns nicht dafür entschieden haben. Weil wir nur eine Woche Mietwagen gebucht hatten und vielleicht in der zweiten Woche dort oben festsitzen würden. Das hätte uns gar nicht gefallen.

Als wir in der riesigen Anlage "Messonghi Beach Hotel" ankamen, die fast so groß wie ein ganzes Dorf ist, war es bereits dunkel. Wir bekamen ein Zimmer im 3. Stock des Riverside Buildings, von dem man einen fantastischen Blick über den Garten mit Swimming Pool und aufs Meer hatte.

Die Anlage war am Ankunftstag glücklicherweise nur zu höchstens einem Drittel belegt. Als wir abfuhren, waren mindestens doppelt so viele Menschen dort. Diese Anlage scheint in vielen Ländern sehr beliebt zu sein. Es waren erstaunlicherweise viele Franzosen dort, Belgier, Holländer, sogar Portugiesen und Schweden, Engländer und natürlich Deutsche.
Im Internet sahen wir uns bereits vorher die Bewertungen zu dieser Anlage an, häufig wurde gesagt, das Frühstücksbuffett wäre nicht so toll, wie eigentlich in südlichen Ländern so üblich, aber das Abendessen-Buffett wäre sehr gut. Diese Aussagen trafen auch für uns zu.

Jetzt schreibe ich kurz, was uns an der Hotelanlage gefiel und was nicht, dann werde ich mich mehr der Insel und unseren jeweiligen Tagesabläufen widmen.

Das Hotel bietet ein großes Animationsprogramm, ausgezeichnet für Familien und speziell für Kinder. Kinderanimateure waren aus verschiedenen Nationalitäten und mehrsprachig. An jedem Abend wurden auf verschiedenen Bühnen Veranstaltungen, u.a. auch Klavier- oder Livemusik, geboten. Das Animationsteam zeigte jeden Abend Shows. Und mindestens einmal pro Woche bieten die Angestellten (Servicepersonal) während der Saison einen "Griechischen Abend". Tagsüber erhält man vielfältige Sportangebote, einschließlich eines Fitnessraumes. Wir nutzten nur morgens häufig den Aerobic-Kurs.

Diese Rundum-Animation muss man mögen, ansonsten ist diese Anlage nicht empfehlenswert. Von morgens bis nachts um 24 Uhr ist es deshalb auch immer laut in der Anlage.

Die Woche mit unserem Mietwagen nutzten wir, um uns fast die ganze Insel anzusehen.

Ein Fortbewegungsmittel ist auf alle Fälle sinnvoll, um die versteckten Sehenswürdigkeiten nicht zu verpassen. Geführte Touren sind nicht sehr preiswert.

Was man sich auf jeden Fall anschauen sollte:

- Kerkyra-Stadt

- Kloster Vlacherna und Pontikonissi

- Das Achilleion

- Paleokastritsa

- Den Norden und die Nordostküste (inkl. Sidari (Canal
d'amour) und evtl. auch das Kloster auf dem Pantokra-
tor, dem höchsten Berg der Insel.

12.05.04

Ab heute nun die Inselerkundungen. Wir fuhren in den Süden der Insel.

Die Korfioten teilen die Insel in den Norden, der beginnt oberhalb von Kerkyra und den Süden, der beginnt unterhalb von Kerkyra. Natürlich gibt es die Ost- bzw. die Westküste.

Über Agios Mattheos, wo wir mitten im Ort in einem echten Cafenion einen Frappé für nur einen Euro tranken, fuhren wir direkt an die West-Küste. Auf dem Weg sahen wir eine byzantinische Burganlage an, bzw. die Steine, die im Lauf der letzten Jahrhunderte übrig blieben.

Dann fuhren wir zu einem kilometerlangen Sandstrand bei Giridon. Dort liegt auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite der Korrissions-See. Alles sehr malerisch. Und noch menschenleer. Die Temperaturen lagen trotz Sonne an diesem Tag höchstens um die 20 Grad. Das Wasser war dem entsprechend um einiges kälter.

Direkt am ersten Tag musste ich feststellen, dass die Beschilderung auf Korfu nicht besonders gut ist. Man muss wissen, es ist meist nur der Ort angegeben, an dem die Straße endet. Der direkt nächste Ort ist meist erst beschildert, wenn man fast davor steht. Eine gute Straßenkarte erleichtert die Suche ungemein.

Weiter fuhren wir in die hübsche, kleine Aloniki Bay, in der es eine kleine Appartementanlage gibt, mit Hinweisschildern in deutscher Sprache.

Weiter Richtung Süden besuchten wir die Höhle "Grava Gardikion", die übrigens aus der Jungsteinzeit sein soll. Dafür mussten wir einen Hügel ersteigen, was sich aber bezahlt gemacht hat, weil man überall von einer ursprünglichen Natur umgeben wird.

Nächster langer Sandstrand ist der Prassoudi Beach. Die Umgebung war uns zu langweilig, aber in der Taverne "Okeanos" wurden wir mit einen herrlichen Meerblick verwöhnt. Der Wirt war sehr nett und wir tranken und aßen eine Kleinigkeit.

In Agios Georgios sahen wir den bisher breitesten Strand mit hohen Dünen. Sehr schön für lange Spaziergänge. Jetzt noch angenehm ruhig. Keine Ahnung, ob das im Hochsommer auch noch so ist. Dort verweilten wir einige Zeit, bis wir dann den Rückweg antraten.
Die Strände südwestlich von Korfu sind alle empfehlenswert. Leider ist die Infrastruktur nicht so vorhanden, wie z.B. in Moraitika. Dort hatte man alle Geschäfte oder Lokale, und es war trotzdem nicht überlaufen.

Leider waren die Strände teilweise sehr schmutzig. Viele Plastikflaschen und anderer Schmutz wurde dort einfach hingeworfen und weil kein Hotel direkt am Strand lag, wurden sie auch scheinbar von niemandem gereinigt.

Abends entdecken wir den alten Ort Moraitika, das eigentliche Dorf liegt etwas erhöht am Hang. Mitten im Ort die Kirche und rundherum die noch alten Häuser, aber je höher man am Hang raufging, um so mehr Appartement-Anlagen standen dort. Mindestens zwei waren noch im Bau. Leider war am Hang noch viel Platz für weitere Bauten. Hoffentlich hören die Bautätigkeiten schnell auf, um die Schönheit der Insel zu erhalten.

Im Dorf fanden wir die "Village Taverne", die wir sehr empfehlen können. Alles stimmt. Die Lage, mitten im Dorf. Zwischen den Häusern hat man von einigen Plätzen sogar Meerblick. Niko, der Wirt, ist besonders nett und spricht sehr gut deutsch. der Hauswein und wie wir später feststellten, das Essen, waren sehr gut. Alles sieht so aus, wie man das aus kitschigen Filmen kennt, oder wie man sich eine griechische Taverne nicht besser vorstellen könnte.

13.05.04

Korfu-Stadt oder Kerkyra stand auf dem Programm. Obwohl man uns von Parkproblemen berichtete, fanden wir glücklicherweise an der alten Festung direkt in der Altstadt am Wasser einen kostenfreien Parkplatz.

Kerkyra hat uns sehr gefallen und mich zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Das ist natürlich sehr subjektiv.

Kerkyras Altstadt mit den beiden Festungen und dem Hafen bildet eine wunderschöne Einheit. Etwas störend sind in einigen Altstadtgassen die Händler, die nur Touristenkrempel überteuert verkaufen. Diese lässt man am besten links liegen.

Kerkyra kam uns vor, als wären wir in Venedig, nur ohne Kanäle. Das ist gar nicht so abwegig. Weil Korfu einige hundert Jahre unter venezianischer Herrschaft stand.

Am Rande der Altstadt gibt es kleine Parks zum Ausruhen. Auch unzählige Kirchen bietet die Stadt. Leider waren fast alle geschlossen.

Einer der schönsten Häuserzeilen mit Arkaden sieht man am "Liston". Dort tranken wir auf Empfehlung im "Ta Olympia" Kaffee, der durch die gute Lage völlig überteuert war und auch nicht besser als in den kleinen Cafenions, die wir besuchten und die wir grundsätzlich bevorzugen.

Überall in der Altstadt gelangt man nach kurzer Zeit auf kleine Plätze mit Brunnen, wie man sie in Italien kennt.

In den schmalen Straßen hingen über unseren Köpfen Wäsche auf Leinen von einer zur anderen Straßenseite

und an vielen Häusern blühten Bouganvillas.

Insgesamt muss man leider sagen, sind viele Euros notwendig, um die leider sehr maroden Häuser zu renovieren. Trotzdem strömt die Altstadt für uns sehr viel Charme aus.

Wenn man aus der Altstadt raus ist und an der neuen Festung vorbeigefahren ist, kommt man in den sogenannten "Archäologischen Teil". Dort gibt es 4 alte Kirchen, die wir uns alle ansahen, leider weil geschlossen, nur von außen. Dann kamen wir auf das Gelände von "Mon Repos". Das Hauptgebäude, auch heute noch gepflegt, aber nicht zu besichtigen, war die Geburtsstätte des Prinzen Philipp von England. Wir spazierten durch den großen, leider nicht gepflegten Park, für den man dann auch keinen Eintritt bezahlen musste. Im Parkgelände befinden sich die Reste eines "Diana Tempels" und die Ausgrabung des Heraeum (ca. 5.-7. Jahrh.). Es hatte mehrmals heftig geregnet, aber für den Besuch einer Stadt ist das nicht so tragisch.

Noch einmal stand der Süden auf unserem Programm. Von einer gut zu befahrenden Hauptstraße in Richtung Kavos, dem südlichsten Zipfel der Insel führen kleine Straßen an die Küsten und kleine, aber unspektakuläre Sandstrände. Leider muss man diese Straßen auch wieder zurück. Man kann nicht am Wasser entlang fahren. Das erste Mal fuhren wir von Perivoli an den St. Barbara Strand. Im Ort Perivoli wurde er als besonders schön ausgeschildert. Zum ersten Mal sah ich ein paar Wellen und die Wellen sahen mich. War mit Turnschuhen am Strand entlang spaziert. Und eine Welle hatte mich erwischt, so dass ich Strümpfe und Schuhe ausziehen musste. Glücklicherweise hatte ich noch Badeschuhe im Auto. Bisher war das Meer immer spiegelglatt wie ein See.
Das Wetter war zu kühl, um an Strand zu liegen. Aber es hat uns zum spazieren gehen eingeladen.

Im Verlauf der Hauptstraße kamen wir etwas später am Kloster "Convent of the Lady of Kokkinada" vorbei, wo wir kurz hielten und es uns ansahen. es aber als -nicht unbedingt sehenswert- einstuften.

Die nächste Abfahrt war der Molos Strand, der uns auch nicht beeindruckte. Auch Lefkimmi und der dazu gehörende Strand außerhalb des Ortes konnten uns nicht begeistern. Mitten im Ort von Lefkimmi tranken wir in einem hübschen Cafe, direkt mit Blick auf den kleinen Fluss, der durch den Ort fließt, Kaffee und aßen Bougatza (mit süßem Grießbrei gefüllter Blätterteig). Bougatza ist eine griechische Spezialität, die warm gegessen wird und mit Puderzucker und Zimt bestreut wird.

Kamen bei herrlichem Sonnenschein in Kavos an. Kavos ist der englische Touristenort schlechthin. Sollte man sich vielleicht mal anschauen, aber dann schnell wieder verlassen. Kavos bietet alles, was das Touristenherz (vermeintlich!!) begehrt. Und das einzige Mal sahen wir Sex-Shops und viele Bars. Wir verließen den Ort nach einer kurzen Rundfahrt und sahen an einer Bergstraße das Schild "Kloster der heiligen Jungfrau Maria". Da wir gerne alte Stätten der Vergangenheit besuchen, versuchten wir dorthin zu gelangen. Nach ein paar Kilometern Fahrt endete die geteerte Straße und unser Mietwagen schaffte den löcherigen Sandweg nicht mehr. Wir ließen das Auto stehen und gingen weiter zu Fuß. Es war noch ein großes Stück Weg und wir konnten nicht absehen, wann er endet. Aber wir ließen uns nicht beirren und kamen dann nach einiger Zeit an.

Wir wurden mit einer für uns beeindruckenden Aussicht und einer malerisch gelegenen Ruine aus dem 17. Jahrhundert belohnt.

Die Küste von dort oben glich stellenweise der Kreideküste auf Rügen. Obwohl es sich bei diesen Felsen wahrscheinlich um anderes Gestein handelt.

Der Rückweg war natürlich sehr viel leichter. Diesen Weg und diese Aussicht würde ich jedem empfehlen. Unterwegs standen Zypressen und wild gewachsene Blumen in allen Farben. Leider gab es auch Schattenseiten. An zwei Stellen türmten sich Müllberge, die das Landschaftsbild massiv zerstörten.

Unser Wissensdrang war an diesem Tag noch nicht gestillt.

Deshalb fuhren wir zurück Richtung Moraitika und vom Dorf Vranganiotka hoch (in der Nähe von Messonghi) zum Dorf Chlomatiana. An der Hauptstraße stand ein Schild, auf dem stand "Traditionelles griechisches Dorf". Deshalb sahen wir uns das Dorf an. Wegen der schlechten Straßenverhältnisse gingen wir das letzte Stück Weg zu Fuß weiter.

Das Dorf ist alt und hübsch anzusehen, mit kleiner Kirche und wie wir uns Griechenland vorstellen, spielten Kinder auf der Straße und alte, schwarz gekleidete Leute saßen auf klapprigen Stühlen und quatschten.

Leider sahen wir auch auf diesem Weg auch Müllhalden und weggeworfene Gegenstände. Das ist nicht anders als in Deutschland.

An diesem Tage hatten wir unser Abendessen redlich verdient. Wir genossen wieder eine der dargebotenen Shows in der Hotelanlage und die Happy Hour (es gab zwei Getränke für den Preis von einem).

Unsere Bekannte aus dem Flugzeug, Kathrin, hatte wohl an diesem Tag zu viel erlebt. Sie erschien nicht mehr auf der Bildfläche. Jeden Tag boten wir ihr an, mit uns zu fahren. Sie lehnte wohl aus Höflichkeit ab.

Der Rückweg war natürlich sehr viel leichter. Diesen Weg und diese Aussicht würde ich jedem empfehlen. Unterwegs standen Zypressen und wild gewachsene Blumen in allen Farben. Leider gab es auch Schattenseiten. An zwei Stellen türmten sich Müllberge, die das Landschaftsbild massiv zerstörten.

15.05.04

Dieser Tag führte in den Norden der Insel und mich nach einer kurzen Fahrt an der schönsten Panoramastrecke der Insel, die Nordostküste, an die Grenze des für mich Erträglichen. Leider habe ich große Höhenangst. Und so konnte ich diese Panoramaküste nicht genießen.

Wer keine Höhenangst hat, sollte auf alle Fälle an der Küste entlang hoch bis zu den Orten Acharavi und Roda fahren.

Wir fuhren an der Gouvia-Bucht vorbei, die wir uns ein paar Tage später ansahen. Dann durch die kleinen Orte Dassia und Ipsos, die mir persönlich aber nicht gefielen. Wir kamen bis Barbati und Nissaki. Diese beiden Orte kleben geradezu am Felsen. Ab Nissaki fuhren wir wegen meiner Höhenangst zurück und dann in die Richtung Paleokastritsa (diesen Ortsnamen konnte ich bis zum Ende des Urlaubes nicht aussprechen! ( jetzt geht es).

Paleokastritsa ist ein Ort mit verschiedenen Buchten und Hängen. Wir fuhren auf den Ort zu und hielten ständig an, um wieder eine neue Aussicht zu erleben. Die Sonne schien und das Blau des Himmels und des Meeres ging in das Grün der Landschaft über. Dazwischen sahen wir immer wieder schmale Sandbuchten. Unbeschreiblich schön, das muss man gesehen haben. Mittendrin liegt das Kloster Angelokastro. Dorthin führte eine schmale Straße den Berg hinauf. Von dort oben hatte man auch wieder fantastische Ausblicke rundherum. Wir stellten das Auto anschließend im Tal ab und suchten einige kleine Buchten auf, die man zu Fuß erreichen konnte. Abgelegene Buchten erreicht man mit dem Boot, was wir aber ließen.Leider wurden in diesen schönen Buchten Bausünden begangen. Der eigentliche Ort ist optisch gestört durch hohe Hotelkästen. Wohnen wollte ich dort nicht, uns reichte es, nur die Landschaft zu genießen.

Auf den Rückweg fuhren wir durch den Ort Liapades, von dem man noch einen Blick auf Paleokastritsa werfen konnte.

Auf verschiedenen Postkarten hatten wir den "Canal d'amour" (Felsenformationen im Meer) gesehen. Dieser liegt am oberen Nordzipfel der Insel bei Sidari. Da es noch nicht zu spät war, fuhren wir mitten über die Insel, über einige Berge und Serpentinen, (die ich aber noch ertragen konnte) dorthin.

Bei der Einfahrt in den Ort war ich leicht geschockt, weil es auch dort sehr touristisch zuging. Wir fanden einen Parkplatz und gingen zu Fuß zu den Felsenformationen im Meer, die sich "Canal d'amour" nannten. Auch diese Nordspitze war eine Touristenhochburg der Engländer.

Der Blick auf die Felsformationen lohnt sich. Auch kann man die einzelnen Felsen begehen und teilweise auch Sonnenliegen dort mieten. Die See war sehr rau, als wir dort waren. Das machte diese Felsformationen noch interessanter. Die Felsen haben in der Sonne die Farbe von goldenem Ocker und das Meer bot eine Farbenpracht in allen Blautönen. Leider kann man das auf keinem Film oder Foto festhalten.

Auf der Fahrt zurück zu unserem Hotel fotografierten wir noch die Mäuseinsel (Pontikonissi) von der Straße aus und gingen auf die Kaiserbrigde, die unterhalb des Achilleions (Sissi-Schloss) liegt. Die Kaiserbrigde wurde gebaut, nachdem Kaiser Wilhelm das Achilleion gekauft hatte. War möglicherweise ein Zugang vom Haus ins Wasser. Obwohl man eine ganz schöne Steigung vom Wasser zum Haus überwinden musste.

Im strahlenden Sonnenschein fuhren wir nach Benitses. Benitses liegt auf dem Weg nach Kerkyra, noch in der Einflugschneise des Flughafens. Der Ort ist touristisch gut ausgestattet. An der Hauptstraße liegen Restaurants oder Geschäfte. Etwas am Hang hochgebaut liegt die kleine Altstadt. Die Ruinen eines "Römischen Bades", von denen wir recht angetan waren, liegen mittendrin und sind nur über einen kleinen Weg erreichbar. Schilder, die zu solchen Stätten führen, sind auf der Insel oft sehr klein und man findet sie meist nur durch Zufall.

Die Altstadt von Benitses ist schon einen kleinen Abstecher wert.

Auf der Strecke zwischen Benitses und Kerkyra liegt an einem Hang der Zugang zum gegenüber im Ortsteil Kanoni liegenden Kloster Vlacherna. Das Kloster ist über einen Damm erreichbar. Es gibt Parkmöglichkeiten an der Straße. Von dort hat man auch einen ausgezeichneten Blick auf die sogenannte Mäuseinsel Pontekonissi, die man aber nur mit dem Boot von Kanoni aus erreicht.

Wir gingen also über diesen Damm auf die andere Seite und sahen uns das Kloster Vlacherna an, dessen Foto in jedem Reisebericht und auf vielen Postkarten zu finden ist. Die Lage ist natürlich außergewöhnlich gut, aber das Kloster sieht nicht viel anders aus, als man sie überall auf der Insel findet.

Direkt am Wasser mit Blick auf das Kloster tranken wir einen Frappé, den traditionellen Eiskaffee, den die Griechen häufig trinken (Nescafe mit kaltem Wasser, manchmal Eiswürfel, Zucker und wenn man mag, Milch. Das alles gemixt und fertig!). Wir bezahlten den bisher höchsten Preis dafür, 2,70 Euro. Aber das hätten wir uns denken können bei dieser exponierten Lage. In Kanoni, ungefähr 500 Meter vom Kloster entfernt, kostete der Frappé in einer schön gelegenen Taverne nur 1,70 Euro.

Danach spazierten wir durch Kanoni, der Halbinsel, die zu Kerkyra gehört. Kanoni hat Dorfcharakter. Könnte sehr schön sein, wenn einem nicht die Flugzeuge um die Ohren fliegen würden. Denn das Flugfeld liegt genau neben dem Dorf. In Kanoni sahen wir uns das Kloster Kassiopetras an, das uns sehr gefiel. Es war gerade Mittagszeit, deshalb waren die Gebäude geschlossen. In einem schön gestalteten Garten befand sich ein riesiger Grill inmitten von Tischen und Stühlen. Vielleicht wird dort auch ein Restaurantbetrieb geführt oder Feste gefeiert. Wir konnten es nicht feststellen.

Zurück auf dem Weg zum Auto setzten wir uns kurz auf das Geländer des Dammes, der uns zu unserem Auto führte. Da erlebten wir, wie ein Flugzeug genau über unseren Köpfen ankam und wie ein Flugzeug startete. Ist ein merkwürdiges Gefühl, man meint, das Flugzeug berühren zu können.

Eigentlich wollten wir von dort zum Strand auf die Westseite der Insel. Durch die schlechte Beschilderung landeten wir plötzlich am "Achilleion".

Das "Achilleion", das Sissi-Schloss, muss man nicht beschreiben, das ist ein "Must see". Auch wenn man sich nicht für Schlösser interessiert, kann man die Insel nicht verlassen, ohne dort gewesen zu sein. Das Schloss und der Garten haben einen eigenen Charme. Einfach hinfahren, schauen und erleben. Ein Tipp: Wenn man einen Studierendenausweis besitzt, vorzeigen und nach Ermäßigung fragen, dann kostet der Eintritt nur die Hälfte.

Aufs Geradewohl fuhren wir nach der Besichtigung noch ein wenig am Strand entlang. Die Fahrt begann in Messonghi, führte durch Boukaris und Petriti und endete in der kleinen Bucht von Notos, mit Olivenbäumen gesäumt und menschenleer. Vielleicht ein Tipp für den Hochsommer. Dahin verirrt sich sicher niemand so schnell. Der Strand ist dort überall sehr schmal. Das Wasser schwappt teilweise bis fast an die Straße.

An diesem Abend ging unsere Katrin mit uns zur "Village Taverne". Auch ihr hat es dort auf Anhieb gefallen. Obwohl wir erst einmal zuvor dort waren, hat uns Niko, der Wirt, wieder erkannt.

17.05.04

Dieser Tag begann trüb. So entschieden wir uns, noch mal nach Kerkyra zu fahren. Die Altstadt gefällt mir so gut, dass ich mich dort ständig aufhalten könnte. Mitten in der Altstadt tranken wir im Cafe Thessalonikis Frappe und aßen wieder Bougatza.

Dann spazierten wir noch mal kreuz und quer durch Kerkyra. Die einzelnen Sehenswürdigkeiten aufzuschreiben, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Am besten nimmt man sich einen Reiseführer zur Hand oder eine der kostenlosen Straßenkarten, darauf sind alle Sehenswürdigkeiten beschrieben. Aber auch ohne die einzelnen Gebäude mit Namen zu kennen, kann man diesen Ort zweifelsfrei genießen.

Die Kirche St. Spiridion sahen wir uns von innen an. Die Schönheit und der unheimliche Reichtum hat uns sehr beeindruckt. Das Fotografieren war leider verboten.

Nach einigen Stunden des Sightseeings fuhren wir ins Hotel zurück.

Am Abend zeigten die Angestellten des Hauses ihren Folklore-Tanz und alle Zuschauer mussten zu meinem Leidwesen mitmachen.

18. 05. 04

Das war der letzte Tag, an dem wir unseren Mietwagen hatten. Wir fuhren noch mal oberhalb von Kerkyra an der Ostküste entlang.

Erster Stopp war Gouvia und dort die Ruine der "Venetian Dockyard", einer ehemaligen Werft. War schon sehr zugewachsen und ungepflegt. Es gab wohl außer uns kaum jemanden, der sich für diese Ruine interessierte. Im Gegensatz zu manch Anderen sehen wir uns gerne antike Stätten oder alte Gebäude an. Es ist faszinierend, wie einfach man doch leben konnte.

Der Ort Gouvia ist einer von vielen Touristenorten, für uns kaum nennenswert.

Ein Stück weiter liegt der Ort Komeno in einer kleinen Bucht. Eigentlich nicht ein Ort, eher verstreut Häuser um eine Bucht. Auf einer kleinen Halbinsel liegt sehr malerisch die kleine Kapelle Ipapantis. Obwohl man das vielleicht nicht vergleichen kann, gefiel sie uns besser als das bekannte Kloster Vlacherna.

Weil es noch früh am Tag war, fuhren wir ungefähr auf der Höhe von Benitses über einige Hügel weiter zur Westseite. An manchen Stellen sah man die West- und die Ostküste gleichzeitig. Wir befanden uns zwischen Pelekas und Sinarades. In Pelekas befindet sich oben auf dem Berg der sogenannte Kaiserthron, eine Wiese mit herrlichem Ausblick. Es heißt, dies war mal Kaiser Wilhelms Lieblingsplatz, was man dann auch versteht.

Von dort führt ein Weg in die schön gelegene Bucht des Glyfada Strandes mit einigen Appartementanlagen und Tavernen. Dort zu wohnen mag sehr angenehm sein, wenn man auf touristische Vergnügen verzichten kann. Um in andere Orte zu gelangen, muss man jedes Mal wieder über den Hügel.

Eine wunderschöne Aussicht hat man, wenn man von Sinarades rechts den Berg hochfährt, dort steht ein Schild "Cliff of Aerostato". Von dort blickten wir in eine fantastische Bucht mit türkisfarbenem Wasser. Vereinzelt waren riesige Anwesen in den Hang gebaut. Ein Schotterweg führte von dort oben in die Bucht. Herunter kommt man vielleicht noch ganz gut, aber wieder rauf würde ich nicht gehen wollen.

Auf dem Weg über Agios Mattheos zurück nach Moraitika kamen wir durch das Dorf Kastellani, das uns so gut gefiel, das wir ausstiegen und durch spazierten.

Am Abend gaben wir den Mietwagen zurück. Die nächsten Tage entdeckten wir die Gegend nur noch zu Fuß.

© Peggy C., 2004
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 11.05.2004
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 25.05.2004
Reiseziele: Griechenland
Moraitika
Der Autor
 
Peggy C. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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