Overlander-Safari Kenia/Tansania 2007

Reisezeit: März 2007  |  von Sabine H.

Cheetah ! Massai Mara

21.03.2007:

Ganz so früh mussten wir heute nicht raus, aber wer Tiere sehen will, sollte zeitig unterwegs sein, also wachten wir wieder vor Sonnenaufgang auf, duschten in den herrlich sauberen Waschräumen und zogen uns das Frühstück rein. Ich Frühstücksfanatiker wurde schon immer zurückhaltender, es war einfach zu früh für mich !

Wir starteten unseren game drive in der Massai Mara und konnten schon nach ca. 30 Minuten ein Rudel Löwen sehen. Zum Fotografieren waren sie aber zu sehr im hohen Gras versteckt, man sah nur hin und wieder mal einen Kopf oder ein Paar Ohren. Dann fuhren wir lange, lange durch die wunderschöne Savannen-Landschaft, ohne irgendetwas spektakuläres zu sehen. Mal einen Strauß, mal eine Giraffe, ein einsames Gnu, irgendwelche Vögel, nichts, was uns vom Hocker haute. Doch dann - plötzlich - ein Gepard !!! Direkt vor uns auf der Straße, sehr nah. Wir stoppten und der Gepard tat uns den Gefallen, sich im Schatten des Trucks direkt neben uns niederzulassen. Gähnte, reckte und streckte sich und döste faul vor sich hin. Einmalig schön !

Das schnellste Tier der Welt...

Das schnellste Tier der Welt...

...gönnt sich eine Pause.

...gönnt sich eine Pause.

Wir waren begeistert und lernten, daß vor uns gar nicht unbedingt eine Katze lag, sondern viel eher ein Hund. Die Form des Schädels, das gesamte Skelett, die "Uneinfahrbarkeit" der Krallen - alles ist eher hundeartig. Dennoch ist der Gepard eine Katze, eine wunderschöne noch dazu...

OK, wir waren wirklich versöhnt nach dem stundenlangen "Nichts" und erwarteten jetzt auf der Rückfahrt zum camp keine Highlights mehr, doch wir sollten uns täuschen: Elefanten, sehr nah und sehr viele, auch mit Baby-Elefanten versüßten uns das nahende Ende dieses game drives.

Ellis !!!

Ellis !!!

Zurück im camp: Siesta !!! Ein paar Sandwiches schnabulieren und dann "Gute Nacht, Marie". Wir hauten uns alle unter irgendeinem Baum im Gras auf´s Ohr (Ameisen hin oder her), lasen noch etwas, aber ich glaube, nach kurzer Zeit, pennten alle selig und träumten von Geparden...

16.30 Uhr: Aufwachen war angesagt und wieder game drive in einem anderen Teil der Massai Mara. Hier nicht soviel Grasland, sondern viele Bäume und abwechslungsreichere Landschaft. Eigentlich waren wir hier auf Elefanten aus, sahen aber keinen einzigen, sondern ausschließlich das "normale Zeug": Gnus, Antilopen, Gazellen, Zebras und Giraffen. Trotzdem war es sehr schön.

Das "normale Zeug"

Das "normale Zeug"

Es waren noch etliche andere Safari-Fahrzeuge unterwegs und man kommt irgendwann ja auch auf dumme Gedanken...Wir machten z.B. eine ganze Herde von Landrovern aus an einer bestimmten Stelle, alle Leute guckten fasziniert in eine Richtung mit ihren Ferngläsern und schossen Fotos. Wir haben wirklich angestrengt die Gegend gescannt und nichts, aber auch gar nichts an dieser Stelle gesehen. Ok, haben wir dann gedacht: Leute verarschen können wir auch. An irgendeiner x-beliebigen Stelle, wo absolut nichts war, haben wir angehalten (andere Safari-Fahrzeuge waren in der Nähe), und dann haben wir geschauspielert: Oh und Ah, mit den Fingern gezeigt und so getan, als würden wir fotografieren. Ferngläser ausgerichtet und tatsächlich: Schwupps, waren die anderen Fahrzeuge da und alle Gäste suchten angestrengt die vermeintliche Sensation in der Pampa. Wir haben uns köstlich amüsiert !

Zurück im camp, wartete dann eine weitere "Attraktion": Gegen 200 Ksh/pro Person wollten die Massai für uns tanzen. Alle waren wir scharf auf Massai-Fotos, zahlten unseren Obolus und die Massai sangen und tanzten - 10 Minuten und der Spuk war vorbei. Naja, es war irgendwie doch schön und wer kann die 200 Ksh wohl besser gebrauchen ? Die oder wir ? Keine Frage ! Wenn sie nur wenigstens so getan hätten, als würde es ihnen Spaß machen... Es ist nicht schön, sich wie in einem Menschen-Zoo zu fühlen, weder als "Objekt", noch als "Subjekt" - ok, so war es wenigstens ehrlich: Die Massai machten keinen Hehl daraus, wie blöd sie das ganze fanden und wir konnten uns unser Unbehagen angesichts dieser "show" auch nicht verkneifen.

Massai

Massai

Das Essen und das Bier schmeckten trotzdem, obwohl die Menge des verzehrten Essens im Vergleich zur gekochten Menge immer kleiner wurde, wir hatten jede Menge Reste guten Essens. Drifters hat einen Deal mit den Massai: Sie kriegen die Essensreste (natürlich nicht von den Tellern, sondern das unangerührte Essen aus den Töpfen) und dafür waschen sie die schweren Gußeisen-Töpfe ab. Also sagte Georgie denen Bescheid, daß sie sich das restliche Essen in den Töpfen nehmen könnten. Sie haben es nicht angerührt, sie hatten wohl einfach keinen Hunger oder keinen Bock. Wir Europäer konnten es alle nicht verstehen, aber wir mußten das ganze gute Essen wegschmeißen. Deal ist deal !

© Sabine H., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Safari in Ostafrika mit "Drifters" im Overlander-Truck. März 2007
Details:
Aufbruch: 16.03.2007
Dauer: 13 Tage
Heimkehr: 28.03.2007
Reiseziele: Kenia
Tansania
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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