Miss Jones erobert Amerika

Reisezeit: April / Mai 2009  |  von Isabelle Loose

Tag 10 – Wo die Engel landen

Heute morgen wollten wir eigentlich früh raus, da wir im Zion wandern wollten. Aber die letzten Tage gab es einfach zu wenig Schlaf. Also blieben wir etwas länger liegen als geplant und dann ging es zum Frühstück. Diesmal hatten wir Frühstück wieder inklusive. Es gab Toast, Cornflakes und Kaffee.

Dann ging es in den Zion. Geparkt haben wir am Visitor Center. Von dort ging es mit dem Shuttle zu unserem Ausgangspunkt - The Grotto. Hier startet der Wanderweg hoch zu Angel's Landing, einem 5 Meilen Rundgang, der mit ca. 4h veranschlagt ist.

Wir wollten früh los, um der Sonne und Hitze zu entgehen, denn der Pfad wurde als anstrengend bezeichnet. Das Fazit: Für ungeübte Bergwanderer wie wir es sind, war es mehr als anstrengend, aber die Aussicht oben auf dem Berg war atemberaubend. Es ging 1h lang steil bergauf. Kurz bevor wir den ersten Zwischenstopp erreichten, der auch schon einen herrlichen Blick bot, ging es noch mal 24 steile Serpentinen hoch, die 1924 angelegt wurden. Oben angekommen hieß es erstmal verschnaufen (als hätten wir dies nicht schon immer mal zwischendurch gemacht...).

24 steile Serpentinen

24 steile Serpentinen

1. Aussichtspunkt

1. Aussichtspunkt

Das war jedoch noch nicht das Ende. Bis zu Angel's Landing waren es jetzt nur noch 0.5 Meilen. Easy dachten wir, hatten wir doch schon mehr als die Hälfte des Hinweges geschafft. Aber mit dem folgenden Aufstieg hatten wir nicht gerechnet. Nun ging es direkt am Berg steil bergauf. Es gab keinen richtigen Weg mehr, sondern es war reine Kletterarbeit. Von Zeit zu Zeit gab es Ketten, die in den Berg eingelassen waren, damit man sich daran festhalten kann. Der letzte Teil des Weges ist somit nichts für Leute mit Höhenangst, denn es ging direkt steil runter. Ein falscher Schritt ...

Ohne Worte...

Ohne Worte...

Es war noch viel steiler und dieser Abschnitt erlaubte mir mal ein Bild zu machen, da der "Weg" relativ breit war

Es war noch viel steiler und dieser Abschnitt erlaubte mir mal ein Bild zu machen, da der "Weg" relativ breit war

Für die letzten 0,5 Meilen haben wir dann noch mal eine Stunde benötigt. Aber die ganze Anstrengung hat sich wirklich gelohnt. Auf dem Gipfel angekommen, haben wir die Aussicht genossen und uns erstmal eine Auszeit gegönnt. Hier oben liefen dann auch die vielen kleinen Chipmunks rum, die uns schon im Yosemite und Sequoia begegnet waren. Freche kleine flinke Tierchen, die darauf hoffen, dass den Touristen da oben von ihrer Siesta mal was runterfällt. Im allgemeinen ist jedoch das Füttern von Tieren strengstens verboten.

Der Rückweg war zwar nicht ganz so anstrengend, aber als wir endlich unten angekommen waren, taten uns unsere Füße schon ganz schön weh. Mittlerweile stand die Sonne auch höher am Himmel und wir beneideten nicht die Leute, die sich jetzt noch an den Aufstieg wagten. Auf unserem Rückweg haben wir dann auch noch eine Eule gesehen, die sich im Schatten einer der Felsspalten ausruhte. Angenehm war am Ende noch das kalte Fußbad im Fluss...Brrrrrrr....

Das war ganz schön kalt

Das war ganz schön kalt

Auch wenn es im Zion noch so viel zu sehen gibt - ein Tag ist wie für alle Parks definitiv nicht genug - machten wir uns wieder auf den Weg. Denn wir wollten noch nach Tropic, einem kleinen Ort in der Nähe des Bryce Canyons. Die Fahrt selbst dauerte nicht lange, aber wir merkten nun langsam die Müdigkeit, so dass wir uns auf der kurzen Strecke mit dem Fahren abgewechselt haben. In Tropic angekommen, checkten wir im Americas Best Value Inn ein. Nach dem Abendbrot sind wir noch mal schnell in den Bryce Canyon gefahren, da wir den Sonnenuntergang sehen wollten. Leider waren wir etwas spät, dennoch führte auch dieser Park wieder zu einem ungläubigen Kopfschütteln bei uns. Leider waren wir nicht ganz korrekt gekleidet, denn auf 8000 Fuß Höhe (ca. 2.400 Meter) war es abends nun doch schon recht kalt. Also hieß es für's erste nur schnell ein paar erste Eindrücke sammeln. Wir kommen ja morgen wieder, um den Park richtig zu genießen. Auch wenn wir aufgrund unseres heutigen Trips wohl mit einem guten Muskelkater rechnen müssen.

Jetzt gibt es noch ein Bierchen und dann geht es ab ins Bett.

Noch eins zum Schluss: da es bei euch ja schon Sonntag ist, wünschen wir natürlich unseren Müttern einen schönen Muttertag.

gefahrene Meilen: 138
Hotel: Americas Best Value Inn, Tropic

Bryce Canyon

Bryce Canyon

© Isabelle Loose, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 Wochen durch den Südwesten der USA - faszinierende Städte, spektakuläre Nationalparks und der American Way of Life.
Details:
Aufbruch: 30.04.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 24.05.2009
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Isabelle Loose berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.